Enrique Doleschy holt europäischen Titel nach Mainz
Enrique fühlt sich stark mit Europa verbunden, sagte er im Interview mit uns. Nicht nur weil er viel reist, sondern auch weil er deutsche, tschechische und österreichische Wurzeln hat. Und er neben Deutsch auch Englisch und Russisch spricht. Der Finanzberater aus Mainz hatte im Finale am Samstag im polnischen Posen (Poznan) unter anderem deswegen die Nase vorn, weil er beim Online-Voting viele Stimmen bekommen hatte. Mit dem Titel wird er zum Botschafter für die ganze europäische Regenbogen-Gemeinschaft.
Enrique hat auch schon die Mr. Gay Germany-Wahl gewonnen!
Mr. Gay Europe – Nicht nur Schönheitswettbewerb
Bei den Wettbewerben spielte aber nicht nur Enriques Aussehen eine Rolle. „Bei den Mr. Gay-Wahlen geht's nicht nur um Schönheit“, sagt er. Es sei genauso wichtig, „ein echtes und es ernst meinendes Vorbild für alle zu sein.“
Der Mainzer überzeugte mit seiner Sozial-Kampagne The Silver Side Of The Rainbow. Bei dieser geht es unter anderem darum, jüngere Mitglieder der Regenbogen-Gemeinschaft dazu zu bringen, die Generation 50plus mehr zu unterstützen. „Homosexuelle Paare haben seltener Kinder als heterosexuelle Paare“, sagt Enrique. „Was machen diese Paare, wenn einer oder sogar beide pflegebedürftig werden?“ Hier sei die Gemeinschaft gefragt, Lösungen zu erarbeiten.
Transmann wird Zweiter
Den zweiten Platz belegte Niels Jansen. Der Däne ist der erste Transmann, der an einem Mr. Gay Europe-Wettbewerb teilnahm. Schon vorher hatte Niels Geschichte geschrieben. Weltweit hatte noch nie zuvor ein Transmann einen nationalen Mr. Gay-Wettbewerb gewonnen.
Von Protesten begleitet
Aus Protest gegen die Wahl zum Mr. Gay Europe sind einige hundert Menschen auf die Straße gegangen. Sie sind dagegen, dass Mitglieder der Regenbogen-Gemeinschaft mehr Rechte bekommen oder mit klassischen Familien gleichgestellt werden. Im katholischen Polen gibt es keine Ehe für Alle und Homosexuelle können dort auch keine Kinder adoptieren. Die Demonstranten blockierten den vor der Wahl stattfindenden CSD, an dem auch die Teilnehmer des Mr. Gay Europe Wettbewerbs teilnahmen.
Nächste Wahl 2019 in Köln
Enrique will deswegen auch künftig weiter in Osteuropa Flagge zeigen und da hingehen „wo’s wehtut und die Gesellschaft noch viel homophober als bei uns ist“. Zeit dafür hat er bis Anfang Juli 2019. Dann wird in Köln der nächste Mr. Gay Europe gekürt. Die Wahl wird parallel zum dortigen CSD stattfinden.