Wenig Schnee zum Saisonstart für Wintersport
Wer am Wochenende einen Tag skifahren möchte, muss sich gut überlegen wohin. Zu Beginn der Skisaison Anfang Dezember mussten nämlich viele Skilift-Betreiber auf Kunstschnee zurückgreifen; sonst wären die Hänge weiter grün-braun gewesen. An manchen Bergen sind deshalb nicht alle Lifte und Pisten schon aktiv. Kunstschnee geht ins Geld – Kosten, auf denen Betreiber ungern sitzen bleiben. Viele hoffen deshalb, dass die aktuelle Kaltfront für mehr Schnee im Winter sorgt; und das ist durchaus möglich. Je nach Wetterlage kann es also sein, dass sich diese Kosten immerhin nicht noch vergrößern. Manche Betreiber halten sich in diesem Punkt aber bewusst einen Spielraum offen.
Die letzte Saison lässt schneetechnisch hoffen: 2021 gab es gute Wetter-Bedinungen für alle Wintersportler. Damals hat allerdings die Corona-Pandmie einen Strich durch die Rechnung gemacht. Lifte mussten während dieser Zeit geschlossen bleiben.
Höhere Energiekosten für Skiliftbetreiber
Die höheren Energiekosten treffen auch Skiliftbetreiber. Mit verschiedenen Konzepten versuchen sie, darauf zu reagieren: Manche öffnen weniger Lifte, andere reduzieren die Geschwindigkeit des Lifts. Um wirtschaftlich zu bleiben, werden aber auch deshalb die Preise für Skipässe erhöht. Für die Alpenregion Bayern-Österreich sind Preiserhöhungen um die 10 Prozent angekündigt. Für Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg gibt es noch keinen Durchschnittswert.
Gestiegene Skipass-Preise in der Saison 2022/2023
Eine Patentlösung, wie mit den gestiegenen Betreiber-Kosten umgegangen werden kann, gibt es nicht. Die Tendenz ist aber klar: Die Ticketpreise gehen hoch. Wie sehr ist aber unterschiedlich; und manche Skilift-Betreiber führen zu dieser Sasion gleich ein ganz neues, „dynamisches“ Ticketsystem ein. Hier sind die Preisentwicklungen für die wichtigsten Gebiete in SWR3Land:
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Winterberg: Nur leichte Preiserhöhungen
Der Winterberg ging ohne Verspätung in die neue Saison. Es wurde zwar nicht abgewartet, dafür aber reduziert: Erstmal sind nur zwei Pisten am Start. Die Betreiber erklären, die habe man jetzt mit Kunstschnee gut vorbereitet, aber den zu produzieren werde wohl zum Jahreswechsel nochmal viel teurer werden. Dann laufen nämlich die alten Energieverträge aus. Wie viel teurer, ist aber noch nicht sicher.
Die Energiepreisbremse ist beschlossen: Was euch jetzt erwartet
Am Winterberg verzichtet man aber trotzdem estmal auf langsamere oder unbeheizte Skilifte, wie es an anderen Hängen der Fall ist. Viel mehr bringe es, am Kunstschnee zu sparen. Die höheren Energiekosten wollen die Betreiber eigentlich auch nicht eins zu eins an die Besucher weitergeben. Die Preise steigen trotzdem leicht: Im großen Nachbarskigebiet Willingen beispielsweise von 34 Euro auf 36 Euro für eine Tageskarte.
Feldberg: Neues „dynamisches“ Preiskonzept
Anders als am Winterberg wurde der Saisonstart hier von 3. Dezember auf den 9. Dezember verschoben. Doch auch dieser Stichtag wird wohl nicht gehalten werden können. Dafür sei es einfach zu warm, äußerte der Liftverbund Feldberg gegenüber SWR3-Reporterin Barbara Lampridou. Auch wenn inzwischen die ersten Schneeflocken fallen würden: Davon bleibe einfach zu wenig liegen. Beschneien sei deshalb auch wenig sinnvoll: Kunstschnee schmelze genauso weg.
Wenn die Saison losgeht, dann wohl eher erst in den oberen Teilen des Skigebiets. So undurchsichtig wie der Saisonstart sind am Feldberg auch die Preissteigerungen: Sie hängen nämlich vom Wochentag, dem Wetter, der Nachfrage und der Höhe der Energiekosten ab. Die Betreiber nennen das ein „Dynamisches Preismodell“. Der Grundpreis für eine Tageskarte beträgt 39 Euro (29 Euro für Kinder) und liegt damit sogar vier Euro unter dem Preis von 2021. Wie hoch dieser Preis nach welchem System steigen kann, wurde allerdings nicht bekannt gegeben. Die höheren Kosten am Feldberg werden aber sicher weitergegeben. Das sagte Julian Probst im SWR-Interview. Er ist der Geschäftsführer der Feldbergbahnen:
Prinzipiell trifft uns die Energiekrise natürlich auch mit höheren Kosten und wir müssen die Preise irgendwo weitergeben. […] Es wird teurer, es muss teurer werden, damit sich die ganze Geschichte hier auch finanziert.
Dafür hat man unter Umständen aber auch länger etwas von der Fahrt: Je nach Auslastung werden die Skilifte gar nicht oder langsamer betrieben, um Energie zu sparen.
Frühbucher profitieren von dynamischem Preissystem Skisaison 2022/23 am Feldberg bringt Neuerungen
Erstmals wird im Verbund der Skilifte in der Region Feldberg ein dynamisches Preissystem eingeführt. Damit will man Besucherströme lenken und auf Energiepreise reagieren.
Zugspitze: Verzicht auf Kunstschnee
Die Zugspitze reiht sich bei den Preissteigerungen in das bayrisch-österreichische Mittel ein: Hier müssen Ski-Fans im Vergleich zum Vorjahr für einen Skipass ungefähr 10 Prozent mehr hinlegen. Dazu kommt aber noch ein weiterer Fallstrick: Wer online schonmal buchen möchte könnte enttäuscht werden. Das Kontingent im Onlineshop wurde stark reduziert. Und selbst wenn man einen Skipass ergattert: Es kann nur in einem Zeitraum von maximal drei Tagen im Voraus gekauft werden.
Auch an den Hängen der Zugspitze gab es zu Saisonstart Schneemangel. Zu Beginn war deshalb erstmal nur eine Piste offen. Auf Kunstschnee soll verzichtet werden: Wie am Winterberg entscheiden sich die Betreiber an der Zugspitze wegen der hohen Energiekosten dagegen.
Erbeskopf: Kein Fluchtlichtfahren mehr
Der Erbeskopf ist das größte Skigebiet in Rheinland-Pfalz und auch hier gibt es dasselbe Problem: Zu wenig natürlicher Schnee zum Saisonstart 2022/2023. Hier wird deshalb erstmal auf eine Schicht Naturschnee und Minusgrade gewartet. Trotzdem werden Schneekanonen nicht ausgeschlossen: Sie sollen aber nur als Ergänzung vor allem nachts zum Einsatz kommen. Gespart wird dafür am Flutlicht: Nachtfahrten sind nach aktuellem Stand in dieser Saison nicht drin.
Wintersport im Hunsrück: Vorbereitungen für Saison am Erbeskopf laufen
Die gute Nachricht: Wenn dann mal genug Schnee liegt und es hell genug ist, soll es keine Preiserhöhungen geben. Das entschädigt vielleicht für die etwas längere Wartezeit.
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