„Bauchrollen zeigen nur, dass du faul bist“
Frauen in den USA haben mit der „Body-Positivity-Bewegung“ angefangen. Zuerst waren es hauptsächlich übergewichtige Frauen, die gezeigt haben, dass auch ein fülliger Körper schön ist. Heute gibt es die Body-Positivity-Bewegung weltweit. Die Bloggerin Morena Diaz war eine der Ersten in Europa, die sich der Bewegung angeschlossen hat und sie vertritt.
„Du bist fett! Deine Bauchrollen zeigen nur, dass du faul bist.“ So erinnert sich Morena an die Reaktionen auf eines ihrer ersten Body-Positivity-Fotos. Sie hat das Bild bei Instagram hochgeladen. Dort sitzt sie im Bikini und man sieht kleine Bauchrollen. Ganz normal. Bis ihr diese Kommentare nichts mehr ausgemachten haben und sie Dinge sagte wie „Ich bin gut so, wie ich bin. Ich muss mich für niemanden verändern“ war es ein weiter Weg.
Von Diäten zur Essstörung
Morena ist heute 24. Bevor sie sich der Body-Positvity-Bewegung angeschlossen hat, hatte sie selbst mit einer Essstörung zu kämpfen. Schon als Kind hat sie zusammen mit ihrer Mutter Diäten gemacht. Irgendwann wollte sie genauso aussehen, wie eine Frau auf einem Vorher-Nachher-Foto bei Instagram. Die Folge: Sportsucht und Fressattacken. „Ich war so auf mein Aussehen, auf meinen Körper fixiert, dass ich mich gar nicht auf andere Dinge im Leben konzentrieren konnte.“
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Morenas Fotos: ungeschönt
Die vielen Bilder in den sozialen Netzwerken findet Morena problematisch. Deswegen postet sie andere Bilder mit der Message: Steh zu dir.
„Wenn wir ständig so viele Bilder sehen, haben wir das Gefühl, wir passen gar nicht zu diesem Schönheitsideal.“
Deswegen sieht man auf ihrem Instagramkanal und ihrem Blog unbearbeitete Fotos, auf denen sie nicht den Bauch einzieht. Oder sie postet Videos, die zeigen wie sich ein Körper innerhalb von Sekunden, allein durch eine andere Pose komplett verändern kann.
Den Begriff Makel mag sie überhaupt nicht. „Das ist mehr etwas, dass die Industrie erfunden hat. Du hast eine Delle, also haben wir die Lösung. Du hast Pickel, wir haben die passende Creme. Wir bekommen vorgeschrieben, was wir als Makel zu sehen haben.“
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Jeder darf so sein, wie er ist
Morena arbeitet als Lehrerin. Sie will für ihre Schüler ein Vorbild sein. Selbstliebe und Akzeptanz aller Körperformen — dafür will sie mit der Body-Positivity-Bewegung stehen. Dabei soll es egal sein, wie jemand aussieht. Vor allem sollen die Leute aufhören, mit dem Finger auf andere zu zeigen, die offenbar nicht dem Schönheitsideal entsprechen. Morena möchte vor allem eine Message vermitteln: "Lasst euch nie negativ beeinflussen, von niemandem. Niemand hat es verdient, unglücklich wegen dem eigenen Aussehen zu sein."
Was ist Schönheit? Das findet SWR3Land:
Hilfsangebote und Beratungsstellen
www.bzga-essstoerungen.de
www.bundesfachverbandessstoerungen.de
www.anad.de
www.magersucht.de
www.ess-stoerungen.net
www.cinderella-beratung.de