Discounter oder Edelwasser – Mineralwasser im Vergleich
Insgesamt hat die Stiftung Warentest 32 stille Mineralwässer getestet:
- 8 davon bekamen das Testergebnis „sehr gut“
- 18 wurden mit „gut“ bewertet
- zwei waren „befriedigend“
- drei „ausreichend“
- ein Wasser war sogar „mangelhaft“
Die Edelwässer im Test haben zum einen nur „gut“ geschmeckt. Da schmecken sogar Discounter-Eigenmarken besser. Und zwei Wasser mit Bio-Label haben ebenfalls enttäuscht. Eins ist nicht in der Flasche, sondern im Karton abgefüllt. Und das haben die Testtrinker leider auch deutlich geschmeckt.
Produktion von Mineralwasser gestoppt: Radium und krebserregendes Benzol
Das andere Mineralwasser im Test, dessen Abfüllung inzwischen gestoppt worden ist, stammt aus Bayern. Das soll ein Urwasser sein, enthält aber Abbauprodukte von Spritzgiften und kann damit nicht wie versprochen jahrtausendealt und vor Verunreinigungen geschützt sein. Dieses Wasser soll dann auch noch für Säuglinge geeignet sein, enthält aber grenzwertig viel Radium und krebserregendes Benzol. Das fanden die Tester auch nicht prickelnd.
PET oder Glasflasche: Was ist umweltfreundlicher?
Die Klimabilanz spricht beim Mineralwasser eher für leichtere PET-Flaschen. Grund hierfür ist das Gewicht. Glasflaschen sind deutlich schwerer und verbrauchen beim Transport quer durch Deutschland um ein Vielfaches mehr Sprit. Das versaut den Glasflaschen die Klimabilanz. Deswegen haben die leichteren Mehrweg-Flaschen aus PET die beste Klimabilanz. Wem beim Mineralwasserkauf auch die Klimabilanz wichtig ist, sollte also darauf achten, dass das Mineralwasser in seiner Region abgefüllt wurde.

Sogar Einwegplastik ist besser als Mineralwasser in Glasflaschen
Das gilt aber nur, wenn man sich die großen Wasserflaschen anschaut und ganz besonders, wenn sie aus recyceltem PET sind. Kleine Halbliter-Einwegflaschen dagegen sind ein Umwelt-Disaster. Sie verursachen mehr als doppelt so viel CO² wie eine große recycelte Plastikflasche. Die beste Umweltbilanz hingegen hat eine regionale Mehrwegflasche – egal ob Plastik oder Glas.
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Leitungswasser oder stilles Mineralwasser?
Die günstigsten Mineralwasser im Test kosten 13 Cent pro Liter. Noch billiger geht’s nur mit Leitungswasser. Das kostet lediglich einen halben Cent pro Liter. Warum kaufen Menschen überhaupt noch stilles Mineralwasser, wenn es doch rund 26 mal teurer ist als das Wasser aus dem Wasserhahn?
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Für Menschen, die viel Sport treiben oder beispielsweise Milch nicht vertragen, kann es sinnvoll sein, stilles Mineralwasser zu kaufen. Tatsächlich kann der tägliche Mineralstoffbedarf an Magnesium und Calcium teilweise über Mineralwasser gedeckt werden. Genaue Angaben zu den Mineralstoffen sind auf der Flasche vermerkt. Dabei gilt: In spritzigen Wässer kann mehr drinstecken als in stillen.
Leitungswasser: Vorsicht bei Kindern und Säuglingen
Auch in Regionen mit viel Landwirtschaft kann es sinnvoll sein, zum Mineralwasser aus dem Supermarkt zu greifen. Dort kann der Nitratgehalt des Leitungswassers sehr hoch sein und sogar den erlaubten Grenzwert von 50 mg pro Liter erreichen. In SWR3Land kann das zum Beispiel in der Region Rheinhessen so sein. Dort ist wegen der vielen Weinreben der Nitratgehalt im Leitungswasser höher.
Das ist bei Erwachsenen kein Problem, wer bei Kindern oder Säuglingen aber besonders vorsichtig sein möchte, kann „in den ersten Lebenswochen das Wasser zur Milchzubereitung abkochen und anschließend auf 30 bis 40°C abkühlen lassen“, so empfiehlt es die Verbraucherzentrale. Auch bei neuen Kupferrohren darf man etwas vorsichtiger sein, wenn es um Leitungswasser zur Zubereitung von Babynahrung geht: „Sie geben circa ein halbes Jahr lang erhöhte Mengen des Metalls an das Wasser ab, die für Säuglinge gesundheitsschädlich sein können. Nach einem halben Jahr Nutzung bildet sich in den Kupferrohren eine hinreichend dicke Oxidschicht, die einen Übergang größerer Kupfermengen an das Wasser verhindert.“
Das ist also der zweite gute Grund, Mineralwasser zu kaufen. Das zuständige Wasserwerk zieht regelmäßig Proben und stellt in der Regel auch die Analyse-Ergebnisse online. Da kann jeder nachgucken, wie hoch die Nitratwerte sind.