Hier wollen wir ein paar Dinge zusammenfassen. Wichtig ist: Viele der Begriffe werden in unterschiedlichen Kontexten und von unterschiedlichen Menschen verwendet. Dies soll ein grober Überblick sein und hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Allgemeingültigkeit.
Was bedeutet „trans*“?
trans* ist ein Oberbegriff. Er bezeichnet verschiedene Menschen, die sich nicht (oder nicht nur) mit dem Geschlecht identifizieren, dem sie bei der Geburt zugeordnet wurden.
Ist „trans*“ und „inter*“ dasselbe?
Nein. inter* sind Menschen, „die im Hinblick auf ihr Geschlecht nicht eindeutig einer der medizinischen ‚Normkategorien' eines entweder ‚männlichen' oder ‚weiblichen' Körpers zugeordnet werden können“, heißt es auf der Seite der Antidiskriminierungsstelle des Bundes. trans* Menschen identifizieren sich selbst nicht mit dem Geschlecht, dem sie zugewiesen wurden.
Und was bedeutet „queer“?
Elliot Page hat in seinem Statement geschrieben, er liebe es, trans* und queer zu sein. Queer lebende Menschen sehen ihre Sexualität (oder das Geschlecht) nicht innerhalb „der gesellschaftlichen (cis hetero) Norm“.
Was bedeutet „Deadname“?
Im Zusammenhang mit dem Outing von Elliot Page wurde immer wieder kritisiert, den ursprünglichen Namen noch zu nennen. Dies ist der Deadname und sollte nicht benutzt werden. Der Begriff Deadname ist wichtig im Zusammenhang mit Outings. Denn: Wenn sich ein trans* Mensch entscheidet, den alten (meist bei der Geburt gegebenen) Vornamen abzulegen, dann sollte man diesen Menschen nicht mehr mit dem alten Namen ansprechen. Denn das ist dann der Deadname und es kann verletzend sein, dann noch immer damit angesprochen zu werden.
Problematische Formulierungen
Die Kollegen von BR Puls haben eine ganz gute Zusammenfassung gemacht, die wir hier in Auszügen zitieren wollen:
- „war früher ein Junge“: Viele trans Männer würden wohl eher von sich sagen, dass sie früher auch schon Jungs waren – und trans Frauen eben Mädchen. Besser (falls es zutrifft): „Wurde als Junge großgezogen.“
- „wurde als Mädchen geboren“: Das gleiche Spiel: Nur, weil eine Person bei der Geburt als Mädchen einkategorisiert wird, muss sie noch lange kein Mädchen SEIN.
- „möchte gern eine Frau sein“: Das deutet an, dass man sich ganz einfach für eine geschlechtliche Identität entscheiden kann. Trans* Menschen fühlen sich aber genauso als Mann oder eben Frau wie cis Menschen.
- „im falschen Körper geboren“: Das ist die landläufige Phrase, um trans* Menschen knackig zu beschreiben. Allerdings lehnen nicht alle trans* Menschen ihre Körper ab und wenn, dann häufig nur Teile davon, wie zum Beispiel die Geschlechtsmerkmale.
- „er“/„sie“: Eigentlich ganz einfach: Man wählt immer das Pronomen für eine Person, das sie auch selbst für sich nutzt. Auch wenn es früher vielleicht mal ein anderes war. Und ja, auch wenn man über die Vergangenheit spricht. Wenn auch der geringste Zweifel besteht, wie man eine Person ansprechen soll, am besten fragen. Die allermeisten trans* Menschen werden sehr viel lieber diese Frage beantworten, als ein weiteres Gespräch zu führen, in dem sie mit dem falschen Pronomen angesprochen werden.
Was bedeutet cisgender?
Cisgender bezeichnet Menschen, die sich mit dem Geschlecht identifizieren können, welches ihnen zugewiesen wurde. Wer also klar nach dem zugewiesenen Geschlecht von sich sagt „Ich bin ein Mann“ oder „Ich bin eine Frau“, ist ein cis Mensch.
Was bedeutet die Abkürzung LGBTQ*?
Die Abkürzung steht für lesbische, schwule, bisexuelle, transsexuelle, transgender, queere, intersexuelle und asexuelle Menschen und bezeichnet die Community von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und trans* Menschen. Das * steht für alle, die sich auf diesem Spektrum einordnen.
Quellen, Informationen und Beratungsangebote:
- Antidiskriminierungsstelle des Bundes
- Bundeszentrale für politische Bildung
- Netzwerk Trans*_Inter*_Sektionalität
- Lexikon der kleinen Unterschiede
- Gesellschaft für Transsexualität und Intersexualität e.V.
- Lesben- und Schwulenverband
- TransInterQueer e.V.
- Fachstelle Gender & Diversität NRW
- Netzwerk LSBTTIQ
- Bundesverband Trans