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Jochen Steiner
Svenja Maria Hirt
Svenja Maria Hirt (Foto: SWR3)

In welchem Alter sollte ich gegen Masern geimpft werden? Können geimpfte Menschen trotzdem an Masern erkranken? Sind „Impfmasern“ ansteckend? Und kann eine Masern-Impfung Autismus auslösen? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

Sollten sich auch Erwachsene gegen Masern impfen lassen?

Eine einmalige Impfung gegen Masern wird für alle Erwachsenen empfohlen, die nach 1970 geboren wurden und noch gar nicht oder nur einmal in der Kindheit gegen Masern geimpft wurden oder deren Impfstatus unklar ist.

In welchem Alter sollte ich meine Kinder gegen Masern impfen?

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt, die erste MMR-(Masern- Mumps-Röteln-) Impfung im Alter von 11-14 Monaten und die zweite MMR-Impfung im zweiten Lebensjahr im Alter von 15-23 Monaten durchführen zu lassen. Die zweite MMR-Impfung kann frühestens 4 Wochen nach der ersten MMR-Impfung durchgeführt werden.

Können geimpfte Personen trotzdem an Masern erkranken?

In seltenen Fällen ist das möglich. In Studien wurde die Schutzwirkung nach einer einmaligen MMR-Impfung mit 94-95% berechnet. Bei der zweimaligen Masernimpfung sind es bis zu 99%.

Ich war an Masern erkrankt, bin ich immun oder muss ich mich noch impfen?

Eine Masernerkrankung hinterlässt lebenslange Immunität. Eine Impfung ist dann nicht nötig.

Wenn ich als Kind geimpft wurde, muss ich die Impfung als Erwachsener auffrischen?

Wenn Kinder zwei MMR-/Masern-Impfungen erhalten haben, ist eine Impfung als Erwachsener dann nicht mehr nötig.

Wer im Kindesalter nur eine Impfung erhalten hat, sollte sich als Erwachsener noch einmal impfen lassen. Auch Beschäftigten, die im Gesundheitswesen und bei der Betreuung von Immundefizienten sowie in Gemeinschaftseinrichtungen tätig sind, sollten einmalig vorzugsweise mit einem MMR-Impfstoff geimpft werden.

Masern: So riskant ist es, nicht zu impfen!Eine Impfpflicht gegen Masern - das diskutiert die Politik für Kinder. Doch Impflücken gibt es nicht nur bei ihnen, sondern auch bei Erwachsenen. Und: Das Risiko für einen schweren Verlauf der Masern ist bei Kleinkindern und Menschen über 20 Jahren erhöht. Ob Impfen Pflicht wird oder nicht: Nicht-Impfen ist auf jeden Fall riskant.Posted by SWR Wissen on Tuesday, March 26, 2019

Kann in der Schwangerschaft und Stillzeit gegen Masern geimpft werden?

Es handelt sich bei der Masern-Mumps-Röteln (MMR)-Impfung um einen Lebendimpfstoff. Impfungen mit einem Lebendimpfstoff sollten während der Schwangerschaft generell vermieden werden. In der Stillzeit können sowohl die Stillende als auch der gestillte Säugling alle von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlenen Impfungen bekommen.

Sind „Impfmasern“ ansteckend?

Die sogenannten „Impfmasern“, die etwa zehn Tage nach einer Masernimpfung – auch in Verbindung mit Fieber – auftreten können, sind nicht ansteckend.

Sind bei der MMR-Impfung Impfabstände zu anderen Impfungen einzuhalten?

Eine MMR-Impfung (Lebendimpfstoff) kann am gleichen Tag z.B. mit einer Sechsfachimpfung (Totimpfstoff), aber auch mit einem weiteren Lebendimpfstoff verabreicht werden; hier muss kein Mindestabstand eingehalten werden. Wenn jedoch verschiedene Lebendimpfstoffe nicht gleichzeitig geimpft werden, sollte ein Mindestabstand von 4 Wochen zwischen diesen Impfungen eingehalten werden.

Kann eine Masern-Impfung Autismus auslösen?

Zahlreiche wissenschaftliche Studien konnten belegen, dass es keinen Zusammenhang zwischen der MMR-Impfung und autistischen Störungen gibt.

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