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Sabine Schütze
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Patrick Schütz
Patrick Schütz (Foto: SWR3)

Der Frühling macht Pollenallergikern häufig das Leben schwer – vor allem draußen. Aber auch in der Wohnung sammeln sich nach und nach die belastenden Pollen. Können Luftreiniger hier helfen?

Hunderte Blütenpartikel schwirren bei bestem Pollenwetter in einem einzigen Kubikmeter Luft und machen Pollenallergikern das Leben schwer. Mobile Luftfilter, die etwa doppelt so groß wie Mülleimer sind, können zumindest in unseren Wohnräumen dafür sorgen, dass sie dort verschwinden und so Probleme für Schniefnasen und gerötete Augen lindern.

Luftreiniger: in wenigen Minuten die meisten Pollen wegfiltern

250 bis 350 Euro musst du ausgeben, um ein Filtergerät zu bekommen, dass die Raumluft zuverlässig säubert. Das hat die Stiftung Warentest untersucht, als sie sieben Luftreiniger getestet hat. Mit Philips, Soehnle und Rowenta sank die Pollenlast im 16 Quadratmeter Testraum um 95 Prozent. Ausgerechnet der teure und schicke Luftreiniger von Dyson, kann da nicht mithalten. Wie gut die Aktionsangebote der Discounter Pollen filtern, hat die Stiftung nicht untersucht. 

Mit HEPA-Filter gegen juckende und tränende Augen

Tierhaare, Pollen und feiner Hausstaub werden vom zweiten Filter der Luftreiniger geschluckt. Die sogenannten HEPA- bzw. EPA-Filter sorgen zuverlässig dafür. Einige eben nur etwas besser als andere. Im Zweifelsfall solltest du die Geräte deutlich länger als zehn Minuten laufen lassen, damit Pollen und Hausstaub fast vollständig entfernt werden.

Alle sechs bis 12 Monate müssen die Filter übrigens gewechselt werden. Das kann mit der Zeit ins Geld gehen, denn die kosten zwischen 40 und 140 Euro.

Die drei oben erwähnten Luftreiniger fischten in 20 Minuten zwischen 90 und 95 Prozent der Virentröpfchen aus der Luft. Allerdings nur, solange die Filter neu waren. Nach längerer Nutzung sinkt die Leistung, beim Soehnle-Gerät sogar drastisch. Hier ist regelmäßiges Stoßlüften deutlich wirkungsvoller.

Hersteller von Luftreinigern sind zu großzügig bei Raumgrößen

Wie viele Quadratmeter ein Raum hat, ist für Luftreiniger nicht entscheidend, sondern sein Volumen in Kubikmetern – also: Länge mal Breite mal Höhe des Raumes. Auf der Verpackung ist angegeben, wie viele Kubikmeter Luft das Gerät pro Stunde filtern kann.

Einige Hersteller machen außerdem Quadratmeterangaben. Sie sollen auf den ersten Blick eine schnelle Orientierung bieten. Da etliche Hersteller sich diese Zahlen aber mit einer niedrigen Raumhöhe „schön rechnen“, verleiten sie dazu, die tatsächliche Leistung zu überschätzen.

Wichtig für Allergiker: Luftreiniger sind nur ein Teil der Lösung

Wer stark unter Heuschnupfen leidet, sollte allerdings mehr tun, als sich ein Filtergerät anschaffen. Spezielle Pollenschutzgitter an Fenstern und Türen verhindern schon mal das Eindringen der Blütenpartikel. Glatte Oberflächen und häufiges Staubsaugen sind ebenfalls hilfreich. Wer richtig schlimm leidet, sollte sogar seine Straßenkleidung im Vorraum ausziehen und duschen, um einen gemütlichen und niesfreien Abend in der Wohnung zu genießen.

Helfen Luftreiniger auch gegen Coronaviren?

Grundsätzlich können die Geräte auch (Corona-)Viren rausfiltern. Allerdings hat eine Untersuchung der Stiftung Warentest gezeigt, dass sie das sehr unterschiedlich gut beziehungsweise schlecht tun. Offenbar kommen die Geräte hier an ihre Grenzen. Der Grund: Die Viren sind einfach zu winzig.

Pollen sind etwa so dick wie ein menschliches Haar. Um diese Dicke zu erreichen, sind rund 500 Sars-CoV-2-Viren nebeneinander nötig.

Durch übliche HEPA-Filter rutschen Viren häufig durch. Um sie festzuhalten, sind feinere Filter nötig, wie ein HEPA-14 nach DIN EN1822-1.

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