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Christine Langer
Martin Thiel
INTERVIEW
Sara Talmon
ONLINEFASSUNG
Patrick Schütz
Jessica Brandt
Jessica Brandt (Foto: SWR3)

Im Baumarkt oder im Netz: Jetzt, wo es so heiß ist, werben viele Geschäfte wieder mit günstigen, mobilen Klimaanlagen. Auch wenn es verlockend klingt: Diese Klimageräte haben echte Nachteile.

Wir haben die unterschiedlichen Kühloptionen für euch gecheckt:

Mobile Klimaanlagen bringen oft nicht den gewünschten Effekt

Mobile Klimaanlage sind ab 200 Euro im Angebot. Aber: „Mobile Klimageräte bringen oft nicht das an Kühlung, was man sich erhofft“, sagt Elke Dünnhoff von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Der Hauptgrund: Die meisten haben einen Schlauch, mit dem die warme Luft nach draußen geführt wird. Das heißt: Man muss irgendwo das Fenster offen lassen, durch das der Schlauch dann gesteckt wird. Dadurch entsteht ein Unterdruck und es wird von irgendwoher wieder warme Luft nachgezogen. Manchmal auch direkt durch eben diesen Spalt am Fenster. Das bestätigte auch Christian van de Sand von der Stiftung Warentest. Wer dann noch ein Fenster nach Süden hat, der merkt kaum noch einen Kühleffekt.

Mehrere Hundert Euro – die Stromkosten mobiler Klimageräte sind extrem

Die mobilen Kühlgeräte verbrauchen leicht 1.000 bis 2.000 Watt – ungefähr so viel wie ein Föhn. Aber im Dauerbetrieb! Wenn das Gerät also regelmäßig mehrere Stunden angeschaltet ist, kann es leicht sein, dass bei der nächsten Abrechnung 100-300 Euro mehr an Stromkosten auf der Rechnung stehen.

Wir haben das ausgerechnet. Wenn man die 10 Jahre im Betrieb hat, dann kommen da mehrere Hundert Euro zusammen. Zum Teil sogar über 1.000 Euro an Stromkosten. Und das für ein Gerät, das eigentlich nicht tut, was es soll – nämlich den Raum runterkühlen. Da raten wir eher von ab.

Split-Klimageräte – bessere Kühlung und höhere Energieeffizienz

Wer es kühl haben will, sollte das Geld lieber in ein fest installiertes Split-Gerät stecken. „Der Nachteil dabei ist: die sind in der Anschaffung relativ teuer“, sagt Chrstian van de Sand von der Stiftung Warentest. Denn neben der Anlage selber, die mehrere Tausend Euro kosten kann, fallen weitere Kosten an. Zum Beispiel ist dafür ein Durchbruch durch die Wand nötig. Das geht also nur, wenn man selbst Eigentümer der Wohnung ist oder wenn der Vermieter zugestimmt hat. Zum Anschaffungspreis kämen dann auch noch die Handwerkerkosten, sagt Christian van de Sand. Dafür kühlen sie deutlich besser und sind viel energieffizienter, als die sogenannten Monoblöcke. „Langfristig ist das aber die bessere Lösung“, sagt Elke Dünnhoff von der Verbraucherzentrale Rheinland Pfalz.

A+++ bis D – Energielabel bringen wenig

Die mobilen Klimageräte und die Split-Geräte haben Energie-Label von „A+++“ bis „D“. Aber selbst, wenn man ein Gerät mit der Klasse „A“ findet, heißt das nicht, dass das Gerät wenig Strom verbraucht. Das ist nur eine relative Bewertung. Auch gut bewertete Geräte können einen hohen Stromverbrauch haben. „Das gilt vor allem für die mobilen Klimageräte. Die festinstallierten Split-Geräte schneiden da etwas besser ab“, wie auch Elke Dünnhoff bestätigt.

Laut Martin Thiel aus der Umweltredaktion kommt es bei den Stromkosten zudem auf die Sonneneinstrahlung, sowie die Dämmung des Hauses und die Größe der Fensterfläch an: „Sagen wir grob über den Daumen, das Ding läuft die nächsten 3 Monate 5 Stunden am Tag. Dann können das schon um die 100 Euro an zusätzlichen Stromkosten werden.“ Ob eine Klimaanlage wirklich etwas bringt oder nicht, muss jeder selbst entscheiden, aber: „Billig ist die Klimaanlage eben nicht und bevor man viel Geld in ein Klimagerät investiert, sollte man erst prüfen ob man andere Maßnahmen ergreifen kann.

6 Tipps gegen Hitze

Die Hitze kann für den Körper anstrengend, manchmal auch gefährlich sein. Mit diesen Tipps haltet ihr euren Körper in der Sommerhitze cool.

Auch ohne Klimaanlage für mehr Kühlung sorgen

Martin Thiel hat fünf Tipps, wie man ohne Klimaanlage durch die heißen Tage kommt:

  • Für Schatten sorgen: mit einem Schirm oder einer Markise die direkte Sonneneinstrahlung niedrig halten
  • Morgens lüften und dann: Rollladen runter, um die Hitze Draußen zu halten
  • Wer einen Ventilator hat, kann ein kaltes nasses Handtuch darauf hängen
  • Im Home Office kann man sich das Handtuch auch gleich über die Schultern oder den Kopf legen
  • Bodenventilator nach schräg oben ausrichten: Die kühlste Luft befindet sich am Boden. Das durchmischt die Luft und man kann noch einen Eimer mit Eiswürfeln oder gefrorene Flaschen vor den Ventilator; stellen das verstärkt den Effekt

So schläfst Du in heißen Nächten besser

Tipps zum Schlafen bei HitzeZu heiß zum Schlafen? So könnte es klappen! 😴Posted by SWR3 on Sunday, July 29, 2018

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