Annalena Baerbock soll‘s machen: Die 40-Jährige ist von den Grünen zur Kanzlerkandidatin gekürt worden. Sie soll ihre Partei bei der Bundestagswahl am 26. September zum Erfolg führen. Die Entscheidung muss zwar noch auf einem Parteitag vom 11. bis 13. Juni bestätigt werden – die Zustimmung gilt parteiintern aber als sicher.
Im Gegensatz zum lautstarken Hin und Her bei der Union haben die Grünen die Entscheidung über den Kanzlerkandidaten ihren beiden Parteivorsitzenden überlassen. Baerbock und Robert Habeck haben sich darauf geeinigt, dass Habeck den Kürzeren ziehen wird – unaufgeregt und geräuschlos.
Baerbock erst zweite Kanzlerkandidatin in Deutschland
Im Moment sind die Grünen laut Umfragen mit mehr als 20 Prozent die zweitstärkste Kraft hinter der Union, noch vor der SPD. Annalena Baerbock ist bei der 20. Bundestagswahl seit 1949 erst die zweite Frau nach Angela Merkel, die sich um das höchste Regierungsamt bewirbt. Und die Jüngste: Keiner der bisherigen Kanzlerkandidaten war jünger.
Die 40-Jährige tritt bei der Wahl gegen zwei Männer an: Die SPD will es mit Olaf Scholz (62) probieren, CDU/CSU streiten sich noch, wer ihr Kandidat werden soll. Entweder Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (60) oder Bayerns Regierungschef Markus Söder (54).
Wer ist Annalena Baerbock?
Baerbock wuchs in der Nähe von Hannover auf dem Dorf auf und studierte Politikwissenschaften und Völkerrecht in Deutschland und London. Bei den Grünen hat die Mutter von zwei Töchtern schnell Karriere gemacht: 2009 Vorstand der europäischen Grünen und Landesvorsitzende in Brandenburg; 2013 Einzug in den Bundestag; 2018 Bundesvorsitzende der Grünen gemeinsam mit Habeck.
Was wollen die Grünen erreichen?
Grünen-Bundesgeschäftsführer Michael Kellner hat als Wahlziel ausgegeben, dass seine Partei das Kanzleramt erobern soll. „Wir wollen das Land in die Zukunft führen. Darum kämpfen wir für das historisch beste grüne Ergebnis aller Zeiten und die Führung der nächsten Bundesregierung.“ Ihr bisher bestes Ergebnis bei einer Bundestagswahl erzielten die Grünen 2009 mit 10,7 Prozent. Bei der Wahl 2017 kamen sie nur auf 8,9 Prozent.