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Bertram Quadt
Bertram Quadt (Foto: SWR3)
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Erst sieht alles nach einem Arbeitsunfall aus – aber keine Angst, die Wiener Tatort-Kommissare bekommen genug zu tun. Denn Nein sagen geht nicht: Ihr Chef ist persönlich mit dem Fall verbunden.

Die Story

Ein Chemiewerk, eine junge Arbeiterin. Säure tritt aus, der Schutzanzug hält nicht dicht, die Frau stirbt. So etwas kostet eigentlich eine Mordkommission nicht viel mehr als ein bedauerndes Achselzucken, aber trotzdem müssen die Kommissare Moritz Eisner und Bibi Fellner ran. Sehr zum Erstaunen der Kollegen vom Arbeitsinspektorat, die sich fragen, ob die Zwei etwas verbockt haben und jetzt zur Strafe mal „normale Arbeit“ verrichten müssen.

Das ist nicht der Fall. Hier geht es eher um einen Gefallen, den man guten Freunden halt macht. Und – glückliches Wien – der gute Freund ist in diesem Fall der eigene Vorgesetzte. Er ist der Toten – sagen wir mal – persönlich verbunden (nicht, was ihr jetzt denkt!) und bittet seine Kollegen ranzugehen. Was zuerst wie ein ganz normaler, trauriger Unfall aussieht, entwickelt sich zu einem handfesten Familienstreit mit mehreren Toten.

Szenenbilder Tatort Gier (Foto: ARD Degeto/ORF/Petro Domenigg)
Bibi Fellner und Moritz Eisner erscheinen leicht overdressed auf dem Geburtstag ihres Vorgesetzten Ernst Rauter. Bild in Detailansicht öffnen
Szenenbilder Tatort Gier (Foto: ARD Degeto/ORF/Petro Domenigg)
Rauter vermisst auf der Party sein Patenkind Roswita. Noch weiß niemand, dass sich in einer Chemiefabrik ein tragischer Unfall ereignet hat. Bild in Detailansicht öffnen
Szenenbilder Tatort Gier (Foto: ARD Degeto/ORF/Petro Domenigg)
Es stellt sich heraus, dass Rauters Patenkind Roswita ein Opfer des Chemieunfalls ist. Die beiden Kommissare gehen der Sache nach. Bild in Detailansicht öffnen
Szenenbilder Tatort Gier (Foto: ARD Degeto/ORF/Petro Domenigg)
Moritz Eisner erfährt, dass Helmuts Frau Rebecca schwanger war, als sie Opfer des Unfalls wurde. Bild in Detailansicht öffnen
Szenenbilder Tatort Gier (Foto: ARD Degeto/ORF/Petro Domenigg)
Bibi diskutiert in Gegenwart einer Journalistin mit der Firmenleitung und der Pressesprecherin. Bild in Detailansicht öffnen
Szenenbilder Tatort Gier (Foto: ARD Degeto/ORF/Petro Domenigg)
Die Journalistin konfrontiert den Firmenchef Paul Mitteregger und die Pressesprecherin auf ihre eigene Art und Weise. Bild in Detailansicht öffnen
Szenenbilder Tatort Gier (Foto: ARD Degeto/ORF/Petro Domenigg)
Helmut (Eugen Knecht) versucht auf eigene Faust, hinter die Unfallursache zu kommen. Bild in Detailansicht öffnen
Szenenbilder Tatort Gier (Foto: ARD Degeto/ORF/Petro Domenigg)
Sabrina Wendler hat ein Verhältnis mit dem Firmenanwalt Viktor Perschawa. Bild in Detailansicht öffnen

Aus dem Arbeitsunfall wird erst einmal eine Sache der Wirtschaftskriminalität. Auch nicht gerade die Kompetenz der Mordkommission, aber für einen Freund, der auch der Boss ist – was sollen die beiden Kommissare anderes machen, als an die Grenzen zu gehen?

Nach viel Aktenwühlerei gibt es auch einen Toten, und die Mordkommission bekommt wieder gewohnten Boden unter den Füßen, beißt sich fest, gerät in den vorhersehbaren Konflikt zwischen Loyalität und Ermittlungsauftrag. Als sich der Fall langsam aufdröselt, ist es natürlich die Lösung, die falsch ist, weil sie so richtig aussieht…

Das Fazit

Dass Harald Krassnitzer und Adele Neuhauser ihre Rollen jedes Mal perfekt und auf den Punkt liefern und dass die beiden eine echte Bank sind, das ist bekannt – und das wird auch diesmal geliefert. Der Rest der Schauspieler ist aber leider nicht gerade erste Wahl und zum Teil ziemlich schwach.

Der Rest könnte die Gemüter ziemlich spalten: Für die einen ist es eine vorhersehbare, unspannende Story ohne Metaebene und Hintergrundgeschichte. Für die anderen: klassisches, sauberes Krimihandwerk. Ich gehöre zu den anderen, deswegen bekommt „Gier“ von mir vier von fünf Elchen.

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