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AUTOR/IN
Stefan Scheurer
Stefan Scheurer (Foto: SWR3)

Die Kommissare Buckow und König taumeln immer wieder hin und her zwischen Lebenskrise und einem Mörder, der Teenies übel zurichtet. Und das geht einem ganz schön nah, meint SWR3-Elchchecker Stefan Scheurer.

Es ist mal wieder Nacht im Polizeiruf, wie so oft. Die Kommissare Buckow und König werden zu einer Teenager-Leiche gerufen. Der Mörder hat sie mit einem Messer ziemlich großzügig erstochen. Alle Accessoires sind fein hergerichtet, außerdem fehlt die Gebärmutter.

Serienmörder mit eigener Handschrift

Ein Mörder, der solche Souvenirs mitnimmt? Der hat die komplette Aufmerksamkeit der Polizei. Schon bald ist klar: Das ist ein Serienmörder, denn die nächste junge Frau liegt tot im Busch. Auch hier fehlen Körperteile. Auch hier ist alles „nett“ drapiert.

Es sind immer die ganz besonderen Polizeirufe und Tatorte, in denen schon recht früh klar ist, wer es denn vermutlich war. Wir Zuschauer erkennen schnell die Verschleierungstaktik des Killers, manchmal weiß man nicht, auf welcher Seite man sein soll. So ist es auch dieses Mal, und auch dann, wenn uns der Polizeiruf zwei mögliche Täter anbietet.

Wer ist der Mörder: Der Professor oder der Unternehmer?

Ein arroganter Hochschul-Professor kommt da schon mal in Frage: An der Uni ist er umschwärmt von sehr jungen Studentinnen, das passt schon mal fast ins Beutemuster. Oder wars vielleicht doch der Rostocker Unternehmer, der beim Auto saubermachen von seiner Tochter überrascht wird: „Hey Papa, was macht das ganze Blut bei Dir?“ – „Hund überfahren.“ Na wenn das so ist, kann ja mal passieren.

So oder so ein sehr emotionaler Polizeiruf, der direkt ins Herz trifft. Wir tauchen tief ein in die gar nicht so heile Welt der Teenager. Wir sehen viele verstörende Abgründe, auch rund um das heruntergekommene Kommissaren-Duo, das noch eine Rechnung mit sich selbst offen hat.

Bukow und König kurz vor einem Kuss

Im letzten Fall haben sie Beweise gefälscht, um den Mörder zu kriegen. Das kostet Vertrauen auf beiden kratzbürstigen Seelen. Auf der anderen Seite kommen sich die beiden von Polizeiruf zu Polizeiruf immer näher. Ich persönlich schalte immer weg, bevor sie sich fast küssen, das will ich einfach als treuer Polizeiruf-Rostock-Fan nicht haben.

Obwohl… eigentlich wünsche ich den beiden Figuren Glück. Nicht zuletzt, weil sie mal wieder grandios von Charly Hübner und Anneke Kim Sarnau gespielt werden. Ein typischer Polizeiruf aus Rostock auf höchstem Niveau. Kleinigkeiten (zum Beispiel warum der Täter so eine Neigung hat) werden verziehen, macht zusammen: 4 von 5 Elchen.

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