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Von Autor/in Linda Molitor

Faber und Herzog ermitteln in einem tragischen Fall um Brandstiftung und häusliche Gewalt. Am Ende etwas zu viel des Guten, sagt SWR3 Tatort-Checkerin Linda Molitor.

Meike Gebken liegt tot in ihrem Haus. Todesursache: Kohlenmonoxid-Vergiftung. Ihre sechsjährige Tochter Zoe wird auf einer Straße aufgegriffen. Auch sie war wohl bei dem Brand dabei und irrt seitdem durch die Dortmunder Straßen. Schnell wird klar: Der Brand war kein Unfall, sondern Brandstiftung.

Szenenbild aus dem Tatort „Feuer“ aus Dortmund: Kleines Mädchen, barfuß und rußverschmiert, steht allein mit Teddybär auf gepflasterter Straße
In dem Tatort läuft die kleine Zoe in einer Siedlung in Dortmund beinahe vor ein Auto. Bild in Detailansicht öffnen
Szenenbild aus dem Tatort „Feuer“ aus Dortmund: Frau sitzt auf dem Bett, hält ihr Kind schützend im Arm. Zimmer wirkt ruhig, warm beleuchtet durch Nachttischlampe.
Ihre Mutter, Meike Gebken, wird mit einer Rauchvergiftung tot im Haus der Familie aufgefunden. Sie lebte seit vier Wochen mit ihrer kleinen Tochter im Frauenhaus in Dortmund. Bild in Detailansicht öffnen
Szenenbild aus dem Tatort „Feuer“ aus Dortmund: Mann hebt Tochter liebevoll hoch auf den Arm. Kleidung deutet auf häusliche oder alltägliche Szene hin.
Zoe Gebken wohnt nach dem Tod ihrer Mutter bei ihrem Vater Jens Hielscher. Dieser hat ein Alibi. Bild in Detailansicht öffnen
Szenenbild aus dem Tatort „Feuer“ aus Dortmund: Junger Mann rennt auf einer dunklen Straße an Autos vorbei.
Zoes Halbbruder Finn ist verschwunden. Bild in Detailansicht öffnen
Szenenbild aus dem Tatort „Feuer“ aus Dortmund: Zwei Männer, einer davon Faber, stehen sich in einem Lagerhaus mit Sofas und Aktenbergen gegenüber. Die Atmosphäre wirkt angespannt und geheimnisvoll.
Zwar ist schnell klar, dass es sich bei dem Feuer um Brandstiftung handelt. Ein Motiv ist jedoch zunächst nicht erkennbar. Bild in Detailansicht öffnen
Szenenbild aus dem Tatort „Feuer“ aus Dortmund: Fünf Frauen sitzen um einen Tisch mit Tee oder Kaffee, unterhalten sich und wirken angespannt.
Hauptkommissarin Rosa Herzog (Stefanie Reinsperger) ermittelt verdeckt im Dortmunder Frauenhaus. Die Bewohnerinnen erzählen ihr, dass Meike Gebken Opfer häuslicher Gewalt war. Bild in Detailansicht öffnen

Tatort am Pfingstmontag mit Faber und Herzog

Und es war sicher kein Zufall, dass er genau in dieser Nacht gelegt wurde. Denn im Laufe der Ermittlungen kommt raus, dass die Tote eigentlich schon seit Wochen nicht mehr zuhause gewohnt hat, sondern mit der kleinen Tochter in ein Frauenhaus gegangen ist. Nur für diese Nacht ist sie noch einmal in das Haus zurückgegangen – weil sie etwas gesucht hat. Nur was?

Hier gibt es den SWR3 Tatort-Check mit Linda Molitor kurz und knackig als Audio! 👇

Linda Molitor

Tatort-Check Kritik zum Tatort „Feuer“ aus Dortmund

Dauer

Feuer, Frauenhaus und viel Wut – so lässt sich der Tatort am 9.6. ganz gut zusammenfassen. Der Dortmunder Kommissar Faber ermittelt mit seinem Team – das nach dem Tod von Kollegen Haller noch immer nicht ganz auf der Höhe ist. Das merkt man auch – sagt SWR3 Tatort-Checkerin Linda Molitor.

Tatort-Highlight: Kommissarin Rosa Herzog ermittelt verdeckt im Frauenhaus

Kommissar Faber ermittelt – nach Faber-Manier. Und startet im Frauenhaus, in dem Meike Gebken seit Wochen gewohnt hat. Hier erfährt er – als Mann – aber nichts und stößt nur auf viel Misstrauen.

Deshalb zieht seine Kollegin Rosa Herzog verdeckt ins Frauenhaus ein. Sie plagt immer mehr das schlechte Gewissen. Zum einen belegt sie einen Platz, den eine andere, wirklich bedrohte Frau dringender brauchen würde. Zum anderen vertrauen die Frauen ihr von Anfang an und binden sie ein, geben ihr Tipps.

Tatort-Kritik: Starke Frauencharaktere im Dortmunder Tatort

Die Frauen im Frauenhaus sind eine eingeschworene Gemeinschaft, vereint von dem Leid, dass sie erfahren mussten und immer noch erfahren müssen. Die Charaktere und Geschichten, die dort dargestellt werden, sind unfassbar stark angelegt und verkörpert. Die verdeckten Ermittlungen von Herzog sind ganz klar die stärksten Szenen von diesem Tatort.

Häusliche Gewalt ist Thema im Tatort aus Dortmund. In einem SWR3 Report haben wir uns dem Thema gewidmet:

Tatort „Feuer“ (9.6.) aus Dortmund

Anders sieht das bei Fabers Ermittlungen aus. Nach seiner Nullnummer im Frauenhaus konzentriert er sich auf die Männer in dem Fall: beispielsweise den Freund von Meike, Jens Hielscher. Der Mann, vor dem sie geflohen ist.

Jens Hielscher macht in Logistik und gibt sich von Anfang an prollig. Ein klassischer Bösewicht, der fremdgegangen ist und seine Freundin als Sexobjekt und Boxsack gesehen hat. Er hat für die Nacht des Brandes ein Alibi, lenkt den Verdacht aber auf Finn, den Sohn von Meike aus einer anderen Beziehung.

Finn ist 14 Jahre und seit Wochen nicht in der Schule. Auch nach dem Tod seiner Mutter taucht er nicht auf, er bleibt erst mal verschwunden.

Trailer zum Tatort „Feuer“

Fazit zum Tatort: Ein Fall mit gefühlter Überlänge

Der Dortmunder Tatort „Feuer“ ist tragisch, spannend, am Ende aber zu viel des Guten und viel zu flach für den gebauten Spannungsbogen. Im Gegensatz zu anderen Fällen weiß man wirklich bis zuletzt nicht, wer der Täter oder die Täterin ist. Aber bei der Lösung wird einem klar: Das konnte man auch gar nicht.

Die Ermittlungen ziehen sich, teilweise habe ich mir bei vielen Szenen auch gedacht: „Musste das jetzt wirklich sein? Brauchten wir den Charakter oder Handlungsstrang jetzt auch noch?“. Und oft hätte ich mir mehr Subtiles gewünscht. Die kleine Romanze zwischen Rosa Herzog und ihrem Kollegen Otto Pösken wäre mit weniger Holzhammer deutlich anspruchsvoller gewesen.

Was einige Tatorte zu viel haben – nämlich keine klaren Aussagen und nur Anspielungen – das hat dieser Tatort aus Dortmund meiner Meinung nach zu viel. Nach dem verwirrenden Anfang und der starken Mitte dieses Krimis kommt am Ende ein dermaßen starker Abfall – deshalb 3 von 5 Elchen.

Hier gibts die Kritik zum letzten Tatort aus Dortmund:

SWR3 Tatort-Check Wie gut ist der Tatort „Abstellgleis“? Hier die Kritik lesen!

Die Dortmund-Tatorte mit Kommissar Faber versprechen immer gut zu sein. Und so ist es auch diesmal. SWR3 Redakteur Michael Haas über einen feinfühligen Kracher.

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