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Brigitte Egelhaaf
Brigitte Egelhaaf (Foto: SWR3)
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Ein Zimmermädchen hat in einem Luxushotel Sex mit einem mächtigen Mann. Freiwillig oder nicht freiwillig? Kurz danach ist das Zimmermädchen tot. Lena Odenthal und Mario Kopper ermitteln in einem Fall, dem eine wahre Geschichte zu Grunde liegt.

„Zahlenspiele in der Honigfalle“ startet in einem Luxushotel

Es ist 8.53 Uhr. Das Zimmermädchen betritt die Suite Nummer 426 von Herrn Sattler und schon um 9.15 Uhr ist das beendet, was Lena Odenthal nachher so umschreiben wird: „Wenn ich einen DNA-Vergleichstest anordne, wessen DNA finde ich dann auf dem Opfer? Oder soll ich besser sagen, im Opfer?“ Denn um 10.11 Uhr stürzt das Zimmermädchen durch Fremdeinwirkung tödlich ins Treppenhaus.

Ermordet, so sagen die einen, von Herrn Sattler. Der, das weiß eigentlich jeder, konnte jungen Mädchen mit dunkler Haarfarbe noch nie widerstehen. Herr Sattler ist ein mächtiger Mann, dazu noch Hotelsuite, Zimmermädchen, Sex, eine mögliche Anzeige, das Ende der Karriere. Ja, das kennen wir und Ähnlichkeiten mit der Geschichte des ehemaligen Direktors des Internationalen Währungsfonds Dominique Strauß-Kahn sind auch gewollt. Aber warum ist Herr Sattler auch noch ein ehemaliger Ministerpräsident und jetziger EU-Kommissar. Was um alles in der Welt hat denn Günther Oettinger mit der Geschichte zu tun? Also das war jetzt so mein Gedanke. Ich kenn halt sonst niemanden mit dem Lebenslauf.

Die Schwestern Rana und Yasemin arbeiten in Deutschland als Zimmermädchen um Geld für ihre Familie zu verdienen. (Foto: SWR/ Alexander Kluge)
Die Schwestern Rana und Yasemin arbeiten in Deutschland als Zimmermädchen um Geld für ihre Familie zu verdienen. Bild in Detailansicht öffnen
Kopper und Odenthal sollen im Hotel ermitteln, aber bitte schön dezent! Das wünscht sich zumindest der Hotelmanager. (Foto: SWR/ Alexander Kluge)
Kopper und Odenthal sollen im Hotel ermitteln, aber bitte schön dezent! Das wünscht sich zumindest der Hotelmanager. Bild in Detailansicht öffnen
Rana macht sich Sorgen. Warum war ihre Schester mit Politiker Sattler auf dem Zimmer? Warum musste sie sterben? (Foto: SWR/ Alexander Kluge)
Rana macht sich Sorgen. Warum war ihre Schester mit Politiker Sattler auf dem Zimmer? Warum musste sie sterben? Bild in Detailansicht öffnen
Lena Odenthal und Johanna Stern bekommen Hilfe vom Hotelmanager. Der kann nämlich die Schlüsselkarten der Zimmermädchen auslesen und gucken, wann sie wo waren. (Foto: SWR/ Alexander Kluge)
Lena Odenthal und Johanna Stern bekommen Hilfe vom Hotelmanager. Der kann nämlich die Schlüsselkarten der Zimmermädchen auslesen und gucken, wann sie wo waren. Bild in Detailansicht öffnen
Wie ist Zimmermädchen Yasemin gestorben? Johanna Stern probiert den Sturz mit einer Puppe aus. (Foto: SWR/ Alexander Kluge)
Wie ist Zimmermädchen Yasemin gestorben? Johanna Stern probiert den Sturz mit einer Puppe aus. Bild in Detailansicht öffnen
Rana findet Geld. Auf welchen Deal hatte sich ihre Schwester eingelassen? (Foto: SWR/ Alexander Kluge)
Rana findet Geld. Auf welchen Deal hatte sich ihre Schwester eingelassen? Bild in Detailansicht öffnen

Herr Sattler könnte das Opfer einer politischen Intrige geworden sein. Oder, wie es die Frau von Herrn Sattler ausdrückt, mein Lieber „du bist in eine Honigfalle getappt.“ Und das, wo doch ausgerechnet der sexsüchtige Herr Sattler so für die Frauenquote kämpft. „Warum habt ihr Mädels nicht schon längst die Macht übernommen?“, fragt er. „Ihr seht besser aus, seid besser ausgebildet, habt mehr soziale Kompetenz.“ Was alles stimmt, wir Mädels das aber alles vermasseln, weil wir ständig damit beschäftigt sind, Zickenkriege zu führen. Wie uns Lena Odenthal und die Kollegin Stern vom Landeskriminalamt mal wieder deutlich machen. Die ein wirft der anderen Ahnungslosigkeit vor, die Jüngere vom LKA der älteren Kollegin Odenthal einfach nur Neid. Auf den Job und das Privatleben.

Fazit: Mehr Handyauswertungen als Geschichte

Mein Zickenfazit: Zu wenig Geschichte für 90 Minuten, zu viele Handyauswertungen, Zimmernummern, Roomservice-Magnetkarten-Überwachungsdaten und Dreisatzrechnereien: „Bei einer Geschwindigkeit von 80 Kilometern pro Stunde waren sie nach elf Minuten 15 Kilometer näher am Hotel.“ Ich bin weiblich, ich rechne sowas nicht nach. Komme aber beim Zählen der Leichen immerhin auf zwei. Und die zweite ist überraschend. Liebe Lena, lieber Kopper, tut mir leid, aber da hatte ich schon mal mehr Vergnügen mit euch an einem Tatortabend. Für den „Roomservice“ gibt’s von mir 2 von 5 Elchen.

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