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Gas, Strom, Lebensmittel: Alles ist teurer! Durch die Energiekrise gibt es viele Verlierer – aber manche profitieren sogar davon. Wir verraten Euch, wer!

Profiteur der Energiekrise Nr. 1: Die Stromproduzenten

Klar, nicht jeder Energieversorger, der jetzt Preiserhöhungen verschickt, macht auch das große Geschäft. Viele Stadtwerke zum Beispiel mussten ihre Energie selbst teuer einkaufen und geben das jetzt an ihre Kunden weiter – ohne dabei riesige Gewinne zu machen. Ganz häufig aber profitieren die Stromerzeuger: RWE zum Beispiel als größter deutscher Stromproduzent hat gerade erst gemeldet, seinen Gewinn verdoppelt zu haben.

Auch erneuerbare Energien profitieren von der Energiekrise

Aber auch viele Erzeuger von erneuerbaren Energien haben im vergangenen Jahr extrem gut verdient. Die Strompreise im Großhandel waren zeitweise so hoch, dass sie für ihren Strom ungefähr zehn Mal mehr Geld bekommen haben als in den Vorjahren. Das Wirtschaftsministerium schätzt, dass allein Betreiber von Wind- und Solarparks Zusatzgewinne von rund 18 Milliarden Euro eingefahren haben. Das bedeutet: Nicht nur Kohlekraftwerke, sondern auch die Erneuerbaren gehören klar zu den Gewinnern der Krise.

Energiekrisen-Profiteur Nr. 2: Die internationalen Gas- und Öl-Konzerne

Noch viel stärker haben allerdings einige internationale Konzerne profitiert, die Öl und Gas fördern und als Ersatzlieferanten für Russland eingesprungen sind: Unternehmen wie BP, Shell, Total oder Exxon sind Nutznießer von extrem stark gestiegenen Preisen und haben oft Rekordgewinne verbucht. An der Spitze sicher die staatliche Ölgesellschaft aus Saudi-Arabien. Saudi-Aramco hat fast 90 Milliarden Euro Gewinn in einem halben Jahr gemacht, ein riesiges Plus.

Weitere Rekordgewinne in Zukunft eher unwahrscheinlich

Solche Dimensionen werden die Gewinne voraussichtlich nicht mehr erreichen. Derzeit sinken die Preise für Öl, Gas und auch Strom im Großhandel wieder - auch für Lieferungen in den kommenden Jahren. Das Niveau ist zwar noch höher als vor der Krise, aber doch ein ganzes Stück entfernt von extremen Preisausschlägen.

Dazu kommt: Einen Teil der Gewinne müssen die Unternehmen wieder abgeben. Einige Staaten haben eine Steuer auf Übergewinne erlassen. Bei uns in Deutschland müssen zum Beispiel in der Stromerzeugung 90 Prozent der Gewinne oberhalb einer bestimmten Schwelle an den Staat abgeführt werden. Das Geld fließt dann in einen Topf, aus dem die Strompreisbremse für Verbraucher mitfinanziert werden soll.

Ein Mann auf einer Photovoltaikanlage trägt eine Platte mit einem Modul für die Anlage.
Viele Handwerksbetriebe können nicht alle Aufträge für Photovoltaikanlagen annehmen.

Gewinner der Energiekrise Nr. 3: Das Handwerk

Ein Teil des Handwerks wie Heizungsbauer, Dachdecker und Elektriker profitieren gerade extrem vom Run auf Solaranlagen und Wärmepumpen. Bei Wärmepumpen als Alternative zur Öl- oder Gasheizung ist der Absatz im vergangenen Jahr um 50 Prozent gestiegen: 240.000 wurden eingebaut. Ab kommendem Jahr sollen es 500.000 pro Jahr werden. Das ist ein echtes Konjunkturprogramm – sofern genügend Fachkräfte zur Verfügung stehen.

Profiteur Nr. 4: Der Klimaschutz

Ein weiterer Gewinner der Krise könnte der Klimaschutz sein – auch wenn das auf den ersten Blick seltsam scheint, weil im vergangenen Jahr durch das Comeback der Kohle sehr viel mehr CO2 freigesetzt wurde als in den Vorjahren.

Eine größere Photovoltaikanlage auf einer blühenden Wiese
Erneuerbare Energien boomen – auch wegen der Energiekrise.

Doch gleichzeitig erleben die Erneuerbaren durch die Krise einen Boom: Wir sehen zum Beispiel in den USA enorme Investitionsprogramme für mehr Klimaschutz. Auch die EU will nachziehen und in Deutschland wurden die Ausbauziele für Erneuerbare massiv hochgesetzt. Deshalb könnte am Ende die Energiekrise dazu führen, dass mehr und schneller in den Klimaschutz investiert wird. Auch weil Aspekte wie Energie-Unabhängigkeit und Kostensparen eine stärkere Rolle spielen.

Profiteur der Energiekrise Nr. 5: Verbraucherinnen und Verbraucher?

Die Menschen haben mit vielen Auswirkungen der Energiekrise zu kämpfen, auf die sie keinen oder nur wenig Einfluss haben. So ist zum Beispiel die Inflation stark gestiegen, die Löhne aber nicht: Unterm Strich können wir uns also weniger für unser Geld kaufen.

Bürgerinnen und Bürger werden zwar durch Preisbremsen auf Strom und Gas entlastet, allerdings machen diese nicht wett, wie viel mehr die Menschen für die hohen Energiepreise ausgeben müssen. Menschen mit Wohneigentum können durch in Investitionen in neue Anlagen ihre Kosten in Zukunft senken. Mietende sind hier im Nachteil, sie können keinen Einfluss darauf nehmen, welche Heizung etwa bei ihnen verbaut ist.

Hinzu kommt: Wohlhabendere Haushalte profitieren von den Strom- und Gaspreisbremsen stärker als ärmere. Denn wer zum Beispiel in einer großen Wohnung wohnt und dadurch mehr Gas verbraucht, wird auch stärker entlastet. Auch wer ein Haus oder eine Wohnung selbst besitzt, statt zur Miete zu wohnen, kann einfacher sparen, wenn er oder sie die eigene Heizung umrüstet oder auf Fotovoltaik oder eine Wärmepumpe umsteigt.

Es profitieren also nur wenige und tendenziell eher wohlhabende Verbraucherinnen und Verbraucher von der Energiekrise.

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