Alles ist still, die Kita-Gänge leer, Erzieher und Erzieherinnen schon im Mantel, aber gehen können sie nicht: Ein Kind ist noch da, die Eltern zu spät, nicht das erste Mal, es frustriert alle.
Damit ist in Heidenheim jetzt Schluss: Die Stadt verlangt sogenannte „Verspätungszuschläge“. Die neuen Regeln gelten ab sofort. Demnach werden für wiederholt unpünktliche Eltern je angefangene halbe Stunde 25 Euro fällig.
Die 25 Euro schaffen laut Mittner Klarheit. Und: So ganz neu ist die Maßnahme gar nicht. Schon zuvor habe die Stadt wiederholt unpünktlichen Eltern die zusätzlichen Personalkosten in Rechnung gestellt. Nach einer entsprechenden Androhung hätten die Familien ihre Kinder pünktlich abgeholt.
Die Kollegen von SWR Aktuell berichten über die Reaktionen auf die neuen Regeln in den sozialen Netzwerken:
Aufregung in sozialen Medien Strengere Kindergarten-Regeln in Heidenheim sorgen für Diskussionen
Strafgebühren für verspätetes Abholen, fristlose Kündigung in heftigen Fällen: Seitdem Heidenheim die Regeln für Kindergärten verschärft hat, ist die Aufregung in den sozialen Netzwerken groß.
Heidenheim bittet Kita-Eltern zur Kasse
„Jedes Kind kann auch ein, zwei Mal zu spät abgeholt werden“, sagt Mittner. Aber es gebe Familien, die sich regelmäßig verspäteten. Dann stünden sich Aufsichtspflicht und Dienstplan gegenüber. Die Kindertageseinrichtungen halten demnach Personal für Verspätungen vor. Das werde ihm in Gesprächen mit den Einrichtungen berichtet.
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Heidenheim: Strengere Regeln in den Kitas auch bei Krankheit
Der Gemeinderat von Heidenheim hatte am Donnerstag den strengeren Regeln in den städtischen Kindergärten zugestimmt und auch klarere Regeln beschlossen, wenn Kinder erkranken.
Demnach dürfen nur gesunde Kinder in Kindergärten zur Betreuung abgegeben werden. Erkranken Kinder während der Betreuung, müssen sie von den Eltern abgeholt werden.
Kind krank = alle krank? So schützen Eltern sich und ihre Kinder in der Erkältungszeit
Die Kinder gehen in die Kita oder die Schule, sammeln dort Krankheiten ein – und kurz darauf ist die ganze Familie krank. Was können Eltern tun?
Heidenheim: Zehn Mal unentschuldigt fehlen hat diese Folgen
Eine sofortige Kündigung ist laut den neuen Regeln dann möglich, wenn ein Kind mehr als zehn Tage lang unentschuldigt fehlt oder wenn das Kind seelisch, körperlich oder geistig beeinträchtigt ist, die Eltern aber keine Unterstützung in Anspruch nehmen wollen. Die Stadt kann auch kündigen, sollte das Kind andere Kinder oder das Personal erheblich belästigen oder gefährden.
Auch im SWR3-Podcast „Die Schule brennt – mit Bob Blume“ diskutiert Erzieherin Joy Black mit Lehrer Bob Blume darüber, wie man Menschen in pädagogischen Einrichtungen entlasten könnte.
Kita-Kinder warten lassen: In Ludwigsburg kostet es auch
In Ludwigsburg können unpünktliche Eltern schon seit April zur Kasse gebeten werden. Vorgekommen ist das einem Sprecher der Stadt zufolge aber noch nicht. Ob die Eltern dadurch wirklich pünktlicher geworden seien, lasse sich so kurze Zeit nach der Einführung noch nicht beurteilen.
Polizei geht von Unglücksfall aus Vierjähriges Mädchen stirbt in Limburgerhofer Kita
Das Kind ist am Donnerstagnachmittag leblos auf dem Gelände der Kindertagesstätte in Limburgerhof (Rhein-Pfalz-Kreis) aufgefunden worden. Die Polizei ermittelt jetzt.