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Leo Eder
Leo Eder

Züge bleiben stehen, Busse fahren nicht weiter, Geschäfte im Bahnhof sind geschlossen. Schon wieder ein Streik für mehr Geld? Die Aktion in unserem Nachbarland hatte einen anderen Anlass.

Gewalt gegen Polizisten, Gewalt gegen Sanitäter und Feuerwehrleute – und auch Zugpersonal ist nicht gefeit vor körperlichen Übergriffen. In den Niederlanden gab es deshalb am Samstagabend eine besondere Protest-Aktion.

#wijstaanstil: Drei Minuten Stillstand

Um 22:30 Uhr stoppte fast der gesamte öffentliche Verkehr im Land. Züge, Busse, Metros und Straßenbahnen standen drei Minuten lang still. Auch die Läden in den Bahnhöfen schlossen für diese Zeit ihre Türen. Damit wollten die Beschäftigten der Verkehrsbetriebe ein Zeichen gegen die zunehmende Gewalt setzen.

Om aandacht te vragen voor agressie tegen onze collega’s, staan alle treinen om 22:30 uur drie minuten stil. https://t.co/0GPC3bmqZ6 pic.twitter.com/reXqffKjcS

Reisende wurden während des Stillstands per Lautsprecher über die Hintergründe der Aktion #wijstaanstil (übersetzt: wir stehen still) informiert. „Hände weg von unseren Kollegen, danke“, hieß es da zum Beispiel. Stillen Protest gab es auch in den Bahnhöfen, wie hier in Utrecht:

Ondertussen op #station #Utrecht centraal #wijstaaNStil #stopagressie #treinleven @NS_online 💛💙 pic.twitter.com/sJeXHCeWyx

Auch wenn es nur symbolisch ist und die Gewalt nicht stoppt. Dafür muss mehr geschehen, zum Beispiel in Form von Unterstützung und Schutz der Mitarbeiter.

Gewalt gegen Bahn-Mitarbeiter nimmt zu

Gewalt und Aggression gegen Mitarbeiter der Verkehrsbetriebe ist schon länger ein Thema. Allein bei der Bahn wurden im vergangenen Jahr 1.042 Gewalttaten gegen Mitarbeiter gemeldet. Das waren acht Prozent mehr als im Jahr davor.

Die Protest-Aktion in den Niederlanden hatte allerdings auch einen aktuellen Anlass: Erst vor gut einer Woche war eine Schaffnerin von Jugendlichen getreten, geschlagen und von einer Treppe gestoßen worden. Ein 15-jähriger Tatverdächtiger wurde festgenommen.

Der Niederländischen Bahn reichte es mit Angriffen auf ihr Personal: „Bis hierhin und nicht weiter“, sagte Bahn-Chef Wouter Koolmees – und ließ zusammen mit regionalen und städtischen Verkehrsbetrieben sowie Gewerkschaften den Verkehr stillstehen. Wenn auch nur für drei Minuten.

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