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Leo Eder
Leo Eder

Eine Einheit der dänischen Polizei patrouilliert im Internet. Aber nicht im Darknet oder auf Social Media, sondern in Online-Spielen. Und bekämpft so Verbrechen.

Ein gemütlicher Abend, du bist gerade dabei, mit deinen Freunden Fortnite zu zocken – da chattet dich ein anderer Player an: „Hey, wir sind zwei Polizisten, wir brauchen drei Freiwillige. Ihr könnt kommen und mit uns spielen.

Klar, zwei Polizisten“, denkst du dir. Aber es sind wirklich zwei Polizisten.

VIDEO: 🇩🇰 Online police patrol the internet in DenmarkAt police headquarters in Glostrup, cops are glued to their computers playing the popular video game Counter-Strike. But they're not kicking back on a break -- they're tracking crimes on the internet📹 @BasWohlert pic.twitter.com/sJjC9wRWQ1

Dänische Polizei: Auf Online-Streife in Counter-Strike

Die Polizei in Dänemark geht nämlich seit April 2022 auch online auf Streife – in Spielen wie Counter-Strike, Fortnite oder Fifa. Die zehnköpfige „Politiets Online Patrulje“ will auch in solchen virtuellen Welten als Ansprechpartner sichtbar sein. Ermittelt wird deshalb selten verdeckt, meistens geben sich die Beamten als Polizisten zu erkennen.

So wie man auf der Straße ein Polizeiauto sieht, kann man jetzt in der digitalen Welt einen Polizisten sehen.

Und den kann man ansprechen – wenn er einen nicht selbst anspricht. Die Beamten bieten sich zum Beispiel auch in Facebook-Gruppen als Gesprächspartner an.

Wir sind von der Polizei und wenn ihr mit uns reden wollt oder Fragen habt, schießt einfach los.

„Politiets Online Patrulje“ beliebt auf Twitch & Co.

Dass das Vorgehen offenbar funktioniert, zeigt die Zahl der Hinweise: Über 5.200 hat die Einheit seit Beginn ihrer Arbeit erhalten. In 65 Fällen seien Ermittlungen eingeleitet worden, so Leiterin Sisse Birkebaek. Die Polizei genießt in Dänemark ein hohes Ansehen: 87 Prozent der Dänen vertrauen ihr laut einer aktuellen Umfrage.

Die „Politiets Online Patrulje“ unterhält auf den bei jungen Leuten und Gamern beliebten Plattformen eigene Kanäle und Seiten. Hier wächst und wächst die Gefolgschaft: 129.000 Follower bei Tiktok, 24.000 bei Twitch, 6.500 bei Instagram. Und eine Facebook-Seite hat die Einheit natürlich auch.

Online-Streife will Kinder schützen

Die Polizisten wollen insbesondere Kinder vor Missbrauch und Betrug schützen. Während der Corona-Pandemie hat die Internet-Kriminalität stark zugenommen. Die Zocker-Einheit ist vor allem Sexualstraftätern und Wirtschaftskriminellen auf der Spur. „Wir sehen viel Cyber-Grooming und Versuche, junge Leute zu belästigen, zu erpressen und in der Gaming-Community zu bestehlen“, sagt Birkebaek.

Unsere Quellen

Transparenz ist uns wichtig! Hier sagen wir dir, woher wir unsere Infos haben!

Die AFP (Agence France-Presse) ist eine Nachrichtenagentur. Dort arbeiten Journalisten, Kameraleute, Fotografen. Sie sind in Deutschland und weltweit bei wichtigen Ereignissen dabei. Informationen, Bilder und Videos stellen sie anderen zur Verfügung. Das hat den Vorteil, dass Zeitungen, Sender und Online-Portale über Themen berichten können, bei denen sie keine eigenen Leute vor Ort hatten. Weitere Nachrichtenagenturen, mit denen wir arbeiten, sind zum Beispiel dpa, Reuters, AP und SID.

Wenn Personen, Vereine oder Unternehmen Neuigkeiten direkt kommunizieren, dann ist das eine Quelle für uns. Das können zum Beispiel exklusive Interviews oder Pressemitteilungen sein. In der Regel kennzeichnen wir bereits im Text, auf welche Quelle wir uns konkret beziehen – vor allem dann, wenn es keine zweite unabhängige Bestätigung zu der Neuigkeit gibt.

Auf Twitch sind jeden Tag Millionen Leute, die entweder selber streamen oder Livestreams anschauen. Oft geht es um Gaming - damit hat Twitch im Jahr 2011 angefangen. Seit 2014 gehört der Streaming-Dienst zum Amazon-Konzern. Wenn ein bekannter Streamer oder ein Unternehmen auf Twitch zum Beispiel News bekannt gibt, dann ist das für und eine Nachrichtenquelle. Auch Events auf Twitch können ein News-Thema für uns sein.

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