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Michael Haas
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Felix Stängle

Mord an einem Schönheitschirurgen. Das Motiv scheint zuerst ganz klar, doch erst nach und nach entdeckten Böwe und König die Komplexität des Falls.

An diesem Wochenende geht’s nach Rostock. Katrin König arbeitet da ja mit ihrer neuen Kollegin, der Film-Schwester ihres Ex-Partners Alexander Bukow. Im aktuellen Fall ermitteln die beiden Kommissarinnen den gewaltsamen Tod eines Arztes. Ein Polizeiruf, wie er sein soll: Getragen, engagiert und einfach schön gefilmt, sagt SWR3-Redakteur Michael Haas.

Polizeiruf 110 aus Rostock: Wendung nach Wendung

Der Tote ist an den Tisch gefesselt. Er wurde brutal gequält, bevor er erdrosselt wurde. Als die Kommissarinnen erfahren, dass der Mann als Schönheits-Chirurg in einer Privatklinik arbeitet, vermuten sie erst hier ein Motiv. War ihm möglicherweise ein Kunstfehler unterlaufen, und jemand will sich rächen? Doch die Ex-Chefin des Arztes kann Entwarnung geben. Sie habe ihn rechtzeitig gefeuert. Nicht aus medizinischen Gründen, sondern weil er über Patientinnen abfällige Bemerkungen gemacht habe.

Polizeiruf-Kritik Rostock „Nur Gespenster“: Böwe und König zusammen an einem Tisch mit dem Hauptverdächtigen
Im Verhör mit Katrin König und Melly Böwe: Der Verdächtige Henrik Sonntag. Bild in Detailansicht öffnen
Polizeiruf-Kritik Rostock „Nur Gespenster“: Handgreiflicher Streit in einem Vorgarten zwischen König und Wernecke
Konfliktreiches Wiedersehen: Katrin König und Günther Wernecke. Bild in Detailansicht öffnen
Polizeiruf-Kritik Rostock „Nur Gespenster“: Die Kommissarinnen stehen vor der Leiche
Maria, Katrin König und Melly Böwe am Tatort. Bild in Detailansicht öffnen
Polizeiruf-Kritik Rostock „Nur Gespenster“: Mehrere Personen werden von Polizistinnen aus einer verrauchten Halle gerettet
Rettung in letzter Sekunde: Melly Böwe und Evelyn Sonntag. Bild in Detailansicht öffnen

Also machen sich die Kommissarinnen auf und ermitteln noch andere Leute aus dem Umfeld des Toten. Doch plötzlich platzt eine neue Spur in die Ermittlungen: Zwei Haare einer Frau, die vor 15 Jahren als vermisst gemeldet und letztes Jahr für tot erklärt wurde.

Wie kann das sein, fragt der Film. Wir selbst haben längst unsere eigene Antwort: Eine für tot erklärte Frau muss ja nicht tatsächlich tot sein – zumindest im Film. Und diese Situation gibt es öfter in diesem Polizeiruf. Kaum hat man das Gefühl, schlauer zu sein als die Polizei, nimmt die Story – zack – doch ne andere Wendung. Sehr gut!

SWR3 Polizeiruf-Kritik: Ein wichtiger und interessanter Fall!

Überhaupt ist das ein Polizeiruf, wie er sein sollte. Die Polizisten sind, wie immer in Rostock, furchtbar schroff untereinander, aber dafür bekommen wir zum Ausgleich immer wieder ganz tolle, ruhige Momente und Bilder, die beinahe erholsam sind. Und die brauchen wir auch, denn das eigentliche Thema des Polizeirufs ist sexuelle Gewalt gegen Kinder.

Deshalb suchen König und ihre Kollegin auch nach der vermissten Jugendlichen von damals. Erst dabei nimmt der Krimi richtig Fahrt auf. Es wird rau, es wird spannend, es wird engagiert: Denn es geht auch darum, wer alles wegschaut bei einem Missbrauch im engsten Kreis.

Kaum zu ertragen, wie sich die Film-Mutter aus ihrer Verantwortung winden will und den Missbrauch verharmlost. Ein wichtiges Thema, verpackt in einem soliden Krimi. Der muss sich zwar erst entwickeln, aber das wollen wir ihm mal zugestehen. Zumal das Thema sehr gut dargestellt und auch sehr gut hinterfragt wird. Diesen Polizeiruf sollte man gesehen haben! Vier von fünf Elchen.

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