Stand
AUTOR/IN
Peter Knetsch

Bedingungslose Mutterliebe, eine vermisste Tochter und zwei Ermittler, die sich nicht so richtig ausstehen können. Trotzdem müssen Olga Lenski und ihr Kollege Adam Raczek im Polizeiruf „Muttertag“ gleich zwei Mordfälle lösen.

Mütter und ihre Probleme

Kommissarin Olga Lenski hat ein ganz alltägliches Problem. Sie kann mitten in der Nacht keinen Babysitter für die kleine Alma auftreiben und bringt die Vierjährige kurzerhand mit zum Dienst. Gern gesehen wird das nicht. Liane Uhl – eine alleinstehende Frau aus der Uckermark – vermisst ihre Tochter Sabrina. Für die Ermittler Lenski und Raczek wird schnell klar, dass Sabrina eine zentrale Rolle in einem Mordfall spielt. Ihr polnischer Geliebter wurde nämlich im Wald erschlagen. Sie gehen zunächst davon aus, dass die junge Frau ihren Lover getötet hat, liegen damit aber ganz falsch. Denn auch Sabrina ist tot. Die Leiche liegt im Schuppen von Enrico Schoppe, eigentlich ein Freund von Sabrina, aber auch ein Typ, der für alle nur der Buhmann ist und nichts auf die Reihe bringt. Was genau im Wald passiert ist, das bleibt offen. Und damit kommen wir zur zentralen Figur in diesem Film: Enricos Mutter Heidi. Sie spürt, dass ihr Sohn großen Mist gebaut hat. Sie will ihn schützen und ihn vor allem nicht verlieren.

Polizeiruf "Muttertag"
Heidi Schoppe leistet Liane Uhl seelischen Beistand. Bild in Detailansicht öffnen
Polizeiruf "Muttertag"
Kriminalhauptkommissar Adam Raczek und Kriminalhauptkommissarin Olga Lenski ermitteln im Zusammenhang mit einem Morddelikt im deutsch-polnischen Grenzgebiet. Bild in Detailansicht öffnen
Polizeiruf "Muttertag"
Adam Raczek und Olga Lenski werden bei ihrer Suche nach der vermisst gemeldeten, jungen Frau fündig: Sie finden den Mantel, den die Frau nachweislich zuletzt getragen hat. Bild in Detailansicht öffnen
Polizeiruf "Muttertag"
Adam Raczek und Oberkommissar Kopp müssen handgreiflich werden, um Enrico Schoppe befragen zu können. Bild in Detailansicht öffnen
Polizeiruf "Muttertag"
Olga Lenski befragt Enrico Schoppe zu seiner Nachbarin, die von der Polizei dringend gesucht wird. Bild in Detailansicht öffnen
Polizeiruf "Muttertag"
Liane Uhl, dessen Tochter vermisst wird, will von Olga Lenski wissen, was mit ihr passiert ist. Bild in Detailansicht öffnen

Wie weit darf bedingungslose Mutterliebe gehen?

Wie stark ist die Bindung, wenn ein brutaler Mord diese Beziehung überlagert? In Heidi Schoppe tobt ein Gefühlsinferno aus Ratlosigkeit, Trauer, Wut aber vor allem Liebe. Diese Perspektive ist durchaus spannend, bewegend und wird in dem Krimi wie unter einem Mikroskop angeschaut. Aber diese Stärke ist gleichzeitig auch eine Schwäche, denn es fehlen bei den Ermittlungen die typischen falschen Fährten, Verwicklungen, die zweiten und dritten Möglichkeiten. Das ist nicht schlimm, nimmt aber Spannung und macht den Film etwas eindimensional. Andererseits passt das wiederum zu den Bildern dieses Krimi-Dorfdramas: die abgewirtschafteten Häuser und runtergekommenen Straßen, die einfachen Menschen. Sprache, Dialoge, Kulisse wirken sehr stilsicher und echt.

Wie gesagt, ein bisschen mehr Spannung hätte mir persönlich gefallen.

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Peter Knetsch

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