Am Freitagabend wurde der Deutsche Filmpreis 2025 verliehen. Für den wohl emotionalsten Moment des Abends sorgte eine Trauerrede für Margot Friedländer von Pianist Igor Levit.
Am Freitagabend wurde in Berlin zum 75. Mal der Deutsche Filmpreis verliehen. Besonders der Film „September 5“ von Tim Fehlbaum wurde seiner Favoritenrolle gerecht und räumte neun Auszeichnungen ab. Für den wohl emotionalsten Moment des Abends sorgte aber nicht eine Preisverleihung, sondern eine spontane Trauerrede für Margot Friedländer von Pianist Igor Levit.
„Ich bin mit dem Plan hinter die Bühne gegangen, um über Filmmusik zu sprechen“, begann Pianist Igor Levit seine Rede. Doch dann sei er von einer Nachricht „überrollt“ worden, die eine große Bedeutung habe - international als auch für Deutschland, so der 38-Jährige.
Es gibt Momente, die sind größer als dieser Preis, als jeder Preis, als wir alle.
Damit eröffnete er den anwesenden Gästen, dass die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer im Alter von 103 Jahren gestorben ist und bat um eine Schweigeminute. Im Publikum kämpften viele mit den Tränen und waren sichtlich berührt.
Trauerrede für Margot Friedländer beim Deutschen Filmpreis
Daraufhin improvisierte der jüdische Pianist eine Würdigung für die verstorbene Friedländer. Er rang dabei sichtlich um Fassung, immer wieder stockte seine Stimme. Sie habe immer den Appell mit sich getragen, menschlich zu sein.
Sie war ein Wunder von Mensch!
Hier könnt ihr euch einen Ausschnitt der Trauerrede von Igor Levit ansehen:
Sie sei eine warmherzige und unglaubliche Person gewesen. Am Ende seiner Rede schaute Levit auf seine Karten und sagte, den „Schmu“ könne man doch echt wegwerfen. Moderator Christian Friedel bedankte sich bei dem jüdischen Pianisten für die Worte und sagte, er sei selbst tief berührt.
Margot Friedländer – ein Leben gegen das Vergessen
Margot Friedländer starb am Freitag im Alter von 103 Jahren. Sie war nach Jahrzehnten als Emigrantin in New York im hohen Alter nach Deutschland zurückgekehrt und engagierte sich bis zuletzt gegen das Vergessen, sprach an Schulen und auf Veranstaltungen. Erst im vergangenen Jahr hatte sie sich beim Deutschen Filmpreis auf der Bühne mit einem dringlichen Appell an die Filmschaffenden gewandt.
Mehr Infos zu den Preisen für den Film „September 5“ hatte Nicola Müntefering in SWR3 NOW für euch. Hier nachhören:
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