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Von Autor/in Christian Kreutzer

Gerade schien es noch, als wollte Trump die Ukraine Russland praktisch ausliefern. Dann kam das Vier-Augen-Gespräch in Rom – jetzt droht Trump plötzlich Putin.

Das Bild hat jetzt schon etwas ikonisches: US-Präsident Donald Trump und sein ukrainischer Amtskollege Wolodimir Selenskyj sitzen sich allein auf zwei einfachen Stühlen gegenüber. Gesprächsort: der Petersdom in Rom während der Beisetzung von Papst Franziskus am Samstagnachmittag.

Für die Ukraine könnte es die Wende bedeuten. SWR3 Reporter Günther Laubis fasst zusammen:

Trump nach Treffen mit Selenskyj: Putin hatte keinen Grund für jüngste Angriffe

Gerade noch wollte Trump das Land zwingen, die Abtretung der Krim-Halbinsel zu akzeptieren. Und am besten auch noch sämtliche Landesteile, die Russland bereits erobert hat – rund ein Fünftel des Landes. Sicherheitsgarantien: keine.

Nach dem rund 15-minütigen Gespräch vom Samstag sieht die Welt möglicherweise anders aus. Denn: Bisher hat Trump aus seiner Bewunderung für den russischen Präsidenten Vladimir Putin keinen Hehl gemacht. Der Ukraine schien er praktisch die Verantwortung dafür zuzuschieben, dass sie von Russland überfallen worden ist. Jetzt aber klingt er ganz anders:

Es gab keinen Grund für Putin, in den vergangenen Tagen Raketen auf zivile Gebiete, Städte und Orte abzufeuern“, erklärte Trump nach dem Treffen in seinem Onlinedienst Truth Social. Möglicherweise wolle Putin ihn lediglich hinhalten. Immer wieder hatte Russland die Ukraine, darunter auch die Hauptstadt Kiew, in den vergangenen Tagen heftig angegriffen. Dabei starben zahlreiche Menschen:

🇺🇦Ukrainian media release new footage of Russian attack on Kyiv last nightThe city has declared a day of mourning tomorrow, the mayor said. At least 9people were killed and 77 were injured.#RussiaIsATerroristState pic.twitter.com/LwOhXIpbDC

Trump erwägt Sanktionen gegen Russland: „Zu viele Menschen sterben!!!“

Die jüngsten russischen Angriffe auf die Ukraine ließen ihn „denken, dass er (Putin, Anmerkung) den Krieg vielleicht gar nicht beenden will, sondern mich nur hinhalten will und dass man anders mit ihm umgehen muss“, schrieb Trump weiter. Möglicherweise seien weitere Sanktionen „im 'Bankenwesen' oder „Sekundärsanktionen“ notwendig: „Zu viele Menschen sterben!!!“.

Die Welt hat Abschied genommen Besondere Momente und Bilder von der Trauerfeier für Papst Franziskus in Rom

Rund 250.000 Menschen und viele Staatsgäste haben sich von Papst Franziskus in Rom verabschiedet. In der Bildergalerie gibt es Eindrücke von der Beerdigung und der Trauerfeier.

Selenskyj: Treffen mit Trump im Petersdom hat „Potenzial, historisch zu werden“

Viele fragen sich, was da besprochen wurde. Beide schweigen über Details, betonen jedoch, wie gut und wichtig das Gespräch gewesen sei. Bei ihrem Vier-Augen-Gespräch hätten sie über eine bedingungslose Waffenruhe mit Russland gesprochen, erklärte Selenskyj im Anschluss. Er hoffe auf „Ergebnisse“ des symbolträchtigen Treffens, „das das Potential hat, historisch zu werden“.

Zu den Gesprächsthemen gehörten laut Selenskyj „eine umfassende und bedingungslose Waffenruhe“ und ein „verlässlicher und dauerhafter Frieden, der den Ausbruch eines weiteren Krieges verhindert“. 

Später kamen die beiden noch mit dem britischen Premierminister Keir Starmer und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron zusammen. Beide gelten als Unterstützer der Ukraine.

Selenskyj (rechts), Trump, Macron und Starmer unterhalten sich bei der Papst-Beerdigung im Petersdom.
Selenskyj (rechts), Trump, Macron und Starmer unterhalten sich bei der Papst-Beerdigung im Petersdom.

Krasser Gegensatz zu Trump-Selenskyj-Eklat Ende Februar

Ein Selenskyj-Mitarbeiter beschrieb das Treffen mit Trump in Rom später als „konstruktiv“. Auch das  Weiße Haus sprach von einer „sehr produktiven Diskussion“. Direkt im Anschluss an die Trauerfeier für den Papst flog Trump in die USA zurück, weitere Gespräche fanden nicht statt.

Kurzer Rückblick: Neben den Treffen des Trump-Gesandten Steve Witkoff mit Putin, bei denen es für die Ukraine von Mal zu Mal schlechter aussah, hatte es Ende Februar in Washington einen Riesen-Eklat gegeben: Trump und sein Vize J.D. Vance hatten Selenskyj damals vor der Weltpresse praktisch die Schuld am Krieg zugeschoben, ihm Undankbarkeit vorgeworfen und ihn anschließend mehr oder weniger aus dem Weißen Haus geworfen.

Kommentar zu Selenskyj und Trump: Eine orchestrierte Demütigung https://t.co/zzx4ZDca6i #Kommentar #Trump #Selenskyj

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