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Cornelia Stenull
Cornelia Stenull

In Australien wird etwa alle vier Tage eine Frau von einem Mann aus ihrem engsten Umfeld getötet. Demonstrierende fordern von der Regierung, endlich etwas zu tun. Die hat jetzt reagiert.

Die Gewalt gegen Frauen in Australien eskaliert: Seit Anfang des Jahres wurden mindestens 28 Frauen getötet – das sind fast doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum. Premierminister Anthony Albanese spricht von einer „nationalen Krise“ und hat angekündigt, was die Regierung jetzt unternehmen will.

Ending violence against women is something that requires action at every level of government and every level of society. pic.twitter.com/2y2PmexXF4

Finanzielle Hilfe für Frauen, um aus gewaltsamer Beziehung zu kommen

So soll das Hilfsprogramm „Leaving Violence“ zusätzliche 925 Millionen Australische Dollar (etwa 560 Millionen Euro) bekommen. Mittels des „Leaving Violence“-Programms können Frauen, die Opfer häuslicher Gewalt sind, in Zukunft rund 3.000 Euro Soforthilfe erhalten, um ihrer gewaltsamen Beziehung zu entkommen.

Gewalt an Frauen: Gesetz gegen Deepfake-Pornografie in Australien

Außerdem soll Deepfake-Pornografie per Gesetz verboten werden, kündigte Albanese an. Damit soll die Verbreitung von pornografischen Videos, Fotos oder Audios, die mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt wurde, strafrechtlich geahndet werden. Speziell gehe es um Inhalte, in denen gewalttätige und frauenfeindliche Szenen gezeigt werden.

Solche Inhalte sind extrem schädlich für Frauen und Mädchen, und es darf keine Toleranz dafür geben.

4. Banning deepfake pornography.Creating and sharing non-consensual sexually explicit material using AI technology will be subject to serious criminal penalties. This content is deeply harmful towards women and girls, there should be zero tolerance for it.

Der Zugang von Kindern zu pornografischem Material soll ebenfalls erschwert werden. Mit all den Maßnahmen will die Regierung laut Albanese zudem gegen „toxische männliche extremistische Ansichten“ vorgehen.

Mithilfe von Künstlicher Intelligenz können Fotos, Videos oder Audios täuschend echt gefälscht werden. Diese können dann zum Beispiel zur Erpressung mit Pornobildern genutzt werden.

Gewalt an Frauen in Australien: ganzes Land in Trauer

Mitte April hatte ein 40-jähriger Mann in einem Einkaufszentrum im Stadtteil Bondi Beach in Sydney sechs Menschen getötet, darunter fünf Frauen. Den Ermittlern zufolge hatte es der Täter gezielt auf Frauen abgesehen.

Erst am Sonntag war ein 35-Jähriger im Bundesstaat Western Australia offiziell des Mordes an einer 30-jährigen Frau angeklagt worden. Zuvor waren allein in der Stadt Ballarat nordwestlich von Melbourne innerhalb von nur zwei Monaten drei Frauen durch geschlechtsspezifische Gewalt ums Leben gekommen.

Die Todesfälle stürzten das ganze Land in Trauer und lösten eine Welle von landesweiten Protesten aus. Überlebende häuslicher Gewalt, Hilfsdienste, Frauen und Männer forderten vergangene Woche bei Großdemonstrationen in mehreren Städten strengere Gesetze zum Schutz von Frauen.

Unsere Quellen

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Die dpa ist eine Nachrichtenagentur. Dort arbeiten Journalisten, Kameraleute, Fotografen. Sie sind in Deutschland und weltweit bei wichtigen Ereignissen dabei. Informationen, Bilder und Videos stellen sie anderen zur Verfügung. Das hat den Vorteil, dass Zeitungen, Sender und Online-Portale über Themen berichten können, bei denen sie keine eigenen Leute vor Ort hatten. Weitere Nachrichtenagenturen, mit denen wir arbeiten, sind zum Beispiel Reuters, AFP, AP und SID.

Die AFP (Agence France-Presse) ist eine Nachrichtenagentur. Dort arbeiten Journalisten, Kameraleute, Fotografen. Sie sind in Deutschland und weltweit bei wichtigen Ereignissen dabei. Informationen, Bilder und Videos stellen sie anderen zur Verfügung. Das hat den Vorteil, dass Zeitungen, Sender und Online-Portale über Themen berichten können, bei denen sie keine eigenen Leute vor Ort hatten. Weitere Nachrichtenagenturen, mit denen wir arbeiten, sind zum Beispiel dpa, Reuters, AP und SID.

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