Nach dem Angriff der Hamas auf Israel entwickelte sich ein Krieg in Nahost. Hier gibt es die wichtigsten News zum Nahost-Konflikt und der Lage im Gazastreifen im Live-Ticker.
- Weitere Verhandlungen für Waffenruhe im Gazastreifen
- World Central Kitchen nimmt Arbeit im Gazastreifen wieder auf
- Neue Hoffnung auf Feuerpause und Geiseldeal
Weitere Verhandlungen für Waffenruhe im Gazastreifen
In Kairo sollen am Montag die Verhandlungen für eine Waffenruhe im Gazastreifen weitergehen. Dazu wird eine Delegation der islamistischen Hamas in der ägyptischen Hauptstadt erwartet. Medienberichten zufolge soll es aber nur um ein begrenztes Abkommen gehen, das vorsieht, dass nur weibliche, ältere und kranke Geiseln freikommen. In der saudischen Hauptstadt Riad treffen sich heute hochrangige Politiker zu Gesprächen über Gaza. Auch Bundesaußenministerin Baerbock wird in Saudi-Arabien erwartet.
World Central Kitchen nimmt Arbeit im Gazastreifen wieder auf
Die Hilfsorganisation World Central Kitchen will ihre Arbeit im Gazastreifen morgen wieder aufnehmen. Sie war ausgesetzt, nachdem sieben Helfer bei einem israelischen Luftangriff Anfang April ums Leben kamen. Die Todesfälle hatten weltweit Empörung ausgelöst. In einer Mitteilung heißt es, man habe vor der Entscheidung gestanden, ganz aufzuhören in einer der schlimmsten Hungerkrisen oder weiterzumachen. Es stünden mehr als 270 Lastwagen mit Lebensmitteln für umgerechnet acht Millionen Mahlzeiten bereit. Die Organisation fordert weiter eine internationale Untersuchung des tödlichen Vorfalls.
USA: Israel will sich Bedenken zu Rafah-Offensive anhören
Israel ist nach US-Angaben bereit, sich die Bedenken der US-Regierung zum Vorgehen im Gazastreifen anzuhören. Dies solle vor einer möglichen Offensive auf die Stadt Rafah im Süden des Palästinensergebiets geschehen, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats im Weißen Haus, Kirby. Die US-Regierung hat bereits mehrfach einen glaubwürdigen Plan angemahnt, Zivilisten zu schonen. Die Terrorgruppe Hamas will nach eigenen Angaben morgen auf ein israelisches Angebot für eine Waffenruhe im Gegenzug für eine Freilassung von Geiseln antworten. Israels Regierung hat in Aussicht gestellt, eine Offensive auf Rafah zu verschieben, sollte ein Geisel-Deal zustande kommen.
USA: Weitere Festnahmen bei pro-palästinensischen Protesten an Unis
In den USA hat es am Wochenende bei der Räumung von pro-palästinensischen Protestcamps an mehreren Unis insgesamt knapp 200 Festnahmen gegeben. Allein auf dem Campus der Northeastern University in Boston wurden 100 Menschen von der Polizei festgenommen. Auch an Hochschulen in den Bundesstaaten Arizona und Indiana hat es Polizeieinsätze gegeben. Auslöser waren Proteste zur Unterstützung der Palästinenser im Gazastreifen und gegen den Krieg Israels gegen die Hamas an der renommierten Columbia University letzte Woche.
Isreal will Rafah-Offensive im Falle von Geisel-Deal verschieben
Israel will seine geplante Offensive auf die Stadt Rafah im Gazastreifen verschieben, wenn es bei den aktuellen Verhandlungen über die Geiselbefreiung zu einer Einigung kommt. Das hat der israelische Außenminister Katz in einem Fernsehinterview gesagt. Die Freilassung der Geiseln habe für die Regierung höchste Priorität, so Katz. Laut einem Bericht des Fernsehsenders liegt der militant-islamistischen Hamas aktuell ein Vorschlag zu einer Vereinbarung vor. Israel erwartet darauf innerhalb von 48 Stunden eine Antwort.
Hamas „prüft“ israelischen Vorschlag
Die Hamas im Gaza-Streifen prüft nach eigenen Angaben einen israelischen Vorschlag für eine Waffenruhe im Nahost-Krieg. Ein Hamas-Führer teilte mit, dass Israel eine Antwort bekommen werde. Israel hatte angekündigt, dass in Kürze die erste Phase der Boden-Offensive in der Grenzstadt Rafah beginnen könnte, wenn die Hamas die verbliebenen israelischen Geiseln nicht freilässt.
In Rafah halten sich noch hunderttausende palästinensische Zivilisten auf, darunter viele Binnen-Flüchtlinge. Die Hamas hält die Geiseln seit dem Angriff auf Israel am 7. Oktober fest. Ursprünglich hatte sie rund 250 Menschen verschleppt. Zuletzt war dike Hamas auch von ihren Helfern in Katar kritisiert worden:
Stockende Verhandlungen Katar überdenkt sein Verhältnis zur Hamas
Katar hat sich im Nahost-Konflikt als Vermittler etabliert. Doch mittlerweile stocken die Verhandlungen und das Emirat übt ungewohnt deutliche Kritik an der Hamas. Kommt es zum Br…
Neue Hoffnung auf Feuerpause und Geiseldeal
Im Gazakrieg soll ein neuer Vorschlag für eine Feuerpause und die Freilassung von Geiseln eine Militäroffensive in Rafah möglicherweise noch verhindern. Gestern hatte eine ägyptische Delegation in Tel Aviv verhandelt. Inken Henkel berichtet:
UN: Ermittlungen im Palästinenserhilfswerk noch nicht abgeschlossen
Die Vereinten Nationen überprüfen aktuell noch Terror-Vorwürfe gegen 14 Mitarbeiter des Palästinenser-Hilfswerks UNRWA. Das teilte ein UNO-Sprecher in New York mit. Gegen einige Mitarbeiter bestehe kein Verdacht mehr – es seien aber neue Verdachtsfälle hinzugekommen.
Paris: Blockade von pro-palästinensischen Studenten beendet
Die Blockade der Pariser Universität Sciences Po ist beendet. Pro-Palästinensische Studenten hatten seit Mitte der Woche das Uni-Gebäude besetzt und zuletzt auch eine Blockade errichtet. Die Universitätsleitung teilte am Abend mit, sie habe sich mit den Protestierenden geeinigt. Man wolle in der kommenden Woche eine interne Debatte organisieren, die für alle offen sei. Disziplinarische Maßnahmen gegen Demonstranten sollen eingestellt werden.
UN: 37 Millionen Tonnen Schutt im Gazastreifen
Die UN schätzen, dass im weitgehend zerstörten Gazastreifen 37 Millionen Tonnen Schutt herumliegen. Mit 100 Lastwagen würde es 14 Jahre dauern, dies alles abzutransportieren, sagte Pehr Lodhammar vom Minenräumdienst der Vereinten Nationen (Unmas). Dazu komme, dass das Gelände großräumig vermint sei, dass also immer noch viel Munition herumliege, die während der Angriffe nicht explodiert ist und als Blindgänger zurückbleibt.
Neue Geiselgespräche: Ägyptische Delegation in Israel erwartet
In die Geisel-Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas kommt offenbar Bewegung. Heute werden ägyptische Unterhändler in Israel erwartet – vielleicht ist sogar ein erster Durchbruch in den Gesprächen möglich. Bettina Meier berichtet:
Proteste an US-Unis: Haupt-Abschlussfeier wird abgesagt
Vor dem Hintergrund aufgeheizter Proteste an US-Universitäten rund um den Gaza-Krieg hat die University of Southern California in Los Angeles eine geplante Großveranstaltung bei der traditionellen Abschlussfeier abgesagt. Mit Verweis auf besondere Sicherheitsvorkehrungen werde ein für Mai geplantes Event auf der Hauptbühne, zu dem 65 000 Menschen erwartet wurden, nicht stattfinden, teilte die Universität im US-Bundesstaat Kalifornien am Donnerstag (Ortszeit) mit. Andere Veranstaltungen für die diesjährigen USC-Absolventen seien aber weiterhin geplant.
Bau des provisorischen Hafens für Gaza hat begonnen
Vor der Küste des Gazastreifens hat der Bau einer provisorischen Anlegestelle für Hilfsgüter begonnen. Das hat das US-Militär bestätigt. Demnach haben Schiffe erste Abschnitte eines Piers auf dem Meer verlegt. Auf der Plattform auf See sollen die Güter von größeren in kleinere Schiffe umgeladen werden. Außerdem wird es eine Anlegestelle geben, um sie an Land zu bringen. Anfang Mai soll der provisorische Hafen betriebsbereit sein.
Krieg in Nahost USA beginnen Bau von Anlegestelle vor Küste Gazas
Die USA bauen einen provisorischen Hafen für Hilfsschiffe vor der Küste des Gazastreifens. Anfang Mai soll er fertig sein. Warnungen vor einer Hungersnot in Gaza werden derweil im…
Vor Rafah-Offensive: Ägypten warnt vor Vertreibung
Ägypten warnt vor einer massenweisen Vertreibung von Palästinensern aus dem südlichen Gazastreifen. Hintergrund ist, dass Israel seine Pläne für eine Bodenoffensive in Rafah vorantreibt. Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi sagte in einer Fernsehansprache, er befürchte katastrophale Folgen für die Region.
Die Regierung in Kairo sorgt sich seit Kriegsbeginn vor einem halben Jahr zunehmend, dass Palästinenser in großen Zahlen über die Grenze kommen könnten. Der Grenzübergang Rafah und wer ihn passieren darf, wird streng kontrolliert.
Rafah-Offensive: Kriegskabinett berät
Israels Militär hat offenbar konkrete Pläne für eine Bodenoffensive in Rafah im Süden des Gazastreifens. Nach Informationen des israelischen Rundfunks sollen zuerst alle Zivilisten in einer mehrwöchigen Evakuierungsaktion in Sicherheit gebracht werden. Für die Zivilbevölkerung sind schon Zeltlager vorbereitet. Das zeigen nach ARD-Informationen Satelliten-Aufnahmen der Region.
In Rafah werden Hunderttausende Palästinenser vermutet – viele von ihnen sind Binnenflüchtlinge. Nach der Evakuierung sei eine sechswöchige Offensive vorgesehen, um die Hamas in Rafah zu zerschlagen. Die Armeeführung soll die fertigen Pläne dem israelischen Kriegskabinett zur Entscheidung vorgelegt haben. Westliche Partner Israels sind gegen die Pläne.
Deutsch-Israelische Gesellschaft fordert mittelfristiges Ende der UNRWA-Zahlungen
Die Diskussionen um das Palästinenserhilfswerk UNRWA gehen weiter. Nachdem Deutschland die Zahlungen wieder aufgenommen hat, fordert die Deutsch-Israelische Gesellschaft ein mittelfristiges Ende. Jetzt gerade sei es verständlich, der Palästinenserorganisation Geld zu geben, um den Menschen im Gazastreifen schnell helfen zu können. Das sei aber kein Dauerzustand. Immerhin gebe es auch schon ein Hilfswerk der UN – da bräuchte es nicht noch extra eins für die Palästinenser.
Die UNRWA steht immer wieder in der Kritik, weil sie mit der Hamas und anderen Terrororganisationen zusammenarbeiten soll. Zuletzt hatten mehrere Länder ihre Zahlungen eingestellt, weil Hilfswerks-Mitarbeiter am Überfall der Hamas auf Israel beteiligt gewesen sein sollen.
Hamas veröffentlicht Video von in den Gazastreifen verschleppter Geisel
Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas hat am Mittwoch ein Video einer aus Israel in den Gazastreifen verschleppten Geisel veröffentlicht. „Ich wollte mit meinen Freunden abhängen und fand mich stattdessen mit schweren Verletzungen am ganzen Körper um mein Leben kämpfend wieder“, sagt der Mann mit laut Hamas israelischer und US-Staatsbürgerschaft in dem Video auf dem offiziellen Kanal der Hamas im Onlinedienst Telegram.
Darin ist er auf einem Plastikstuhl vor einer weißen Wand sitzend zu sehen. Der Mann sagt, er sei am 7. Oktober – dem Tag des beispiellosen Massakers der Hamas in Israel – schwer verletzt worden, als er das Nova-Festival besuchte. Er beschuldigt Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu und dessen Regierung, am 7. Oktober Tausende Israelis und seitdem auch die Geiseln im Stich gelassen zu haben. Die Geiseln seien unter der Erde, es fehle ihnen an Wasser, Nahrung und an medizinischer Versorgung.
Krieg in Nahost Neues Geiselvideo sorgt für Proteste in Israel
Die Terrororganisation Hamas hat ein neues Video einer israelischen Geisel veröffentlicht. Es zeigt einen jungen Mann, der Vorwürfe gegen die Regierung Netanyahus erhebt. Das Vide…
Bericht: Israel plant schrittweise Offensive in Rafah
Israel will seine angekündigte Bodenoffensive auf die Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens schrittweise durchführen. Das berichtet das Wall Street Journal und beruft sich auf ägyptische Beamte und ehemalige israelische Offiziere. Durch die Taktik solle die Zahl ziviler Opfer begrenzt werden. Israels Militär will nach eigener Aussage die in der Stadt verbliebenen Hamas-Bataillone zerschlagen, äußerte sich aber nicht zu seinen Einsatzplänen. In Rafah befinden sich aktuell etwa 1,5 Millionen Zivilisten, die aus anderen Gebieten dorthin geflohen sind. Die Stadt gilt als die einzige im Gazastreifen, die noch vergleichsweise intakt ist.
Biden unterschreibt Milliardenhilfe-Gesetz
US-Präsident Joe Biden hat das Gesetz über die Milliardenhilfen für die Ukraine, Israel und Taiwan unterschrieben und damit in Kraft gesetzt. Der US-Kongress hatte gestern Abend nach einer monatelangen Hängepartie die Hilfen in Höhe von insgesamt umgerechnet knapp 89 Milliarden Euro gebilligt. 57 Milliarden Euro davon sind für die Unterstützung der Ukraine vorgesehen.
Erdoğan kritisiert deutsche Haltung im Nahost-Krieg
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat dem Westen bei einem Besuch von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier vorgeworfen, die Augen vor dem Leid der Zivilbevölkerung im Gazastreifen zu verschließen. Gaza sei dem Erdboden gleichgemacht worden – „unsere deutschen Freunde müssen diese tragische Situation sehen“, sagte Erdoğan in Ankara.
Erdoğan forderte zudem, Beschränkungen beim Rüstungsexport in die Türkei vollständig aufzuheben. Er äußerte sich außerdem besorgt über steigenden Rassismus in Deutschland.
Deutschland und die Türkei haben im Nahost-Konflikt unterschiedliche Positionen. Die deutsche Seite ist irritiert von Erdoğans Haltung zur Terrororganisation Hamas, die vom türkischen Präsidenten als Befreiungsorganisation bezeichnet wird. Erdoğan unterhält enge Kontakte zur Hamas. Am Wochenende hatte er sich mit deren Auslandschef Ismail Hanija getroffen.
Erdogan empfängt Hamas-Auslandschef Treffen mit Hamas-Auslandschef: Erdogan verspricht weitere Hilfe für Gaza
Der türkische Präsident Erdogan gilt als Unterstützer der radikalislamischen Hamas. Nun empfing er deren Auslandschef Hanija in Istanbul. Dabei versprach Erdogan weitere humanitär…
Israel mobilisiert weitere Reservisten
Vor einem möglichen Einsatz in der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen hat die israelische Armee zwei weitere Reservebrigaden mobilisiert. Diese sollten „defensive und taktische Einsätze im Gazastreifen“ übernehmen, teilte das Militär mit. Die Brigaden seien zuvor an Israels Grenze zum Libanon eingesetzt worden. In den vergangenen Wochen hätten sie aber für Operationen im Gazastreifen trainiert.
Vor möglicher Rafah-Offensive Israel schickt weitere Reservisten in den Gazastreifen
Israel bereitet sich offenbar auf eine Bodenoffensive in Rafah vor und hat nun weitere Reservisten in den Gazastreifen geschickt. Dabei dürfte es um Tausende Soldaten gehen. Israe…
Bundesregierung arbeitet wieder mit UNRWA
Die Bundesregierung will wieder mit dem UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA im Gazastreifen zusammenarbeiten. Das haben mehrere Ministerien mitgeteilt. Deutschland und andere Staaten hatten die Zahlungen an das UNRWA gestoppt.
UN-Palästinenserhilfswerk Deutschland nimmt UNRWA-Unterstützung wieder auf
Seit fast einem Monat liegen die Zahlungen Deutschlands an das UN-Palästinenserhilfswerk auf Eis. Hintergrund waren Vorwürfe gegen UNRWA-Mitarbeiter, in den Angriff der Hamas auf …
Hintergrund: Mehreren UNWRA-Mitarbeitern wird vorgeworfen, am Überfall der Hamas beteiligt gewesen zu sein. Ein Untersuchungsbericht hat die Vorwürfe teilweise entschärft. Israel zweifelt das Ergebnis aber an.
Israel-Hamas-Krieg Israel kritisiert Bericht: Sind UN-Hilfswerk und Hamas vernetzt?
Israel wirft dem Palästinenserhilfswerk UNRWA vor, dass einige Mitarbeiter Teil der Terrorgruppe Hamas seien.
Hamas beschießt Israel weiter mit Raketen
Die Terrororganisation Hamas beschießt weiterhin Israel mit Raketen. In der Nacht sind mehrere Raketen aus dem Gazastreifen auf israelische Grenzorte abgefeuert worden. Im Norden halten sich offenbar noch oder wieder tausende Hamas-Terroristen auf, die sich heftige Kämpfe mit der israelischen Armee liefern. Der US-Sonderbeauftragte für die Region befürchtet, dass deshalb besonders im nördlichen Gazastreifen eine Hungersnot bevorsteht.
Die israelische Armee griff daraufhin nach eigenen Angaben Abschussrampen der Hamas an:
Pentagon: Bau des Hafens für den Gazastreifen wird bald beginnen
Der von den USA angekündigte Bau eines temporären Hafens zur Lieferung von Hilfsgütern in den umkämpften Gazastreifen wird nach Angaben des Pentagons bald beginnen. „Alle erforderlichen Schiffe befinden sich im Mittelmeerraum“, sagte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, Pat Ryder.
Die US-Regierung hatte im März angekündigt, angesichts der humanitären Notlage in Gaza infolge der Kämpfe zwischen Israel und der islamistischen Hamas einen temporären Hafen einrichten zu wollen, um Lebensmittel, Wasser und Medikamente in das Kriegsgebiet zu bringen. Die USA hatten angesichts der katastrophalen humanitären Lage im Gazastreifen kürzlich ihren Verbündeten Israel zur raschen Ausweitung der Hilfslieferungen für die Zivilbevölkerung aufgefordert.
Bundespräsident Steinmeier trifft Erdogan und spricht über den Krieg in Gaza
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier beendet heute seinen dreitägigen Türkei-Besuch. Zum Abschluss trifft er in der Hauptstadt Ankara den türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erodgan. Dabei stehen auch strittige Themen wie der Krieg im Gazastreifen auf der Tagesordnung. Dazu haben Deutschland und die Türkei völlig gegensätzliche Positionen: So bezeichnete Erdogan die Hamas als Befreiungsorganisation, den israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu verglich er kürzlich mit Adolf Hitler. Außer Erdogan trifft Steinmeier in Ankara auch zwei Vertreter der Oppositionspartei CHP: Parteichef Özgür Özel und Ankaras Bürgermeister Mansur Yavas.
Steinmeier trifft Erdogan Steinmeier trifft Erdogan: Schwierige Gespräche in schwierigen Zeiten
Heute geht die Türkei-Reise von Bundespräsident Steinmeier zu Ende. In Ankara wird er sich mit dem türkischen Staatspräsidenten Erdogan treffen - ein Termin mit Konfliktpotential.…
Zu Beginn seines Besuchs am Montag hatte der Bundespräsident in Istanbul Bürgermeister Ekrem Imamoglu getroffen, der einer der populärsten Vertreter der Opposition in der Türkei ist.
Vor möglicher Offensive in Rafah: Aufbau von Zelten in Chan Junis
Vor einer von Israel geplanten Militäroffensive in Rafah werden in der Nähe der Nachbarstadt Chan Junis Zelte aufgebaut. Ein israelischer Armeesprecher sagte der Deutschen Presse-Agentur, das Militär wisse vom Bau der Zelte, dies sei jedoch nicht mit der Armee koordiniert. Auch palästinensische Augenzeugen im Gazastreifen berichteten von zahlreichen Zelten in dem Gebiet, die offenbar für Flüchtlinge bestimmt seien.
Hochkommissar Türk UN-Hochkommissar Türk warnt Israel vor Großangriff auf Rafah
Seit Tagen deutet sich an, dass eine Offensive Israels in Rafah kurz bevorstehen könnte. UN-Hochkommissar Türk hat davor nun eindringlich gewarnt. Zudem verurteile er Luftangriffe…
Trotz internationaler Warnungen plant Israel eine Bodenoffensive in Rafah, um dort verbliebene Gruppen der islamistischen Terrororganisation Hamas zu zerschlagen. Israels Verbündete wie die USA haben eindringlich vor dem Einsatz in Rafah gewarnt, weil sich dort derzeit Hunderttausende palästinensischer Binnenflüchtlinge drängen. Die Stadt nahe der ägyptischen Grenze gilt als die einzige in dem abgeriegelten Küstenstreifen, die noch vergleichsweise intakt ist. Israel plant eine Evakuierung von Rafah und will die Zivilbevölkerung in sicherere Gebiete wie etwa das Al-Mawasi-Lager verlegen. Dort sind nach UN-Angaben vom Dienstag bereits mehr als 400.000 Menschen registriert.
Hamas ruft zu Gewalt-Eskalation an allen Fronten auf
Die radikal-islamische Hamas ruft dazu auf, den Druck auf Israel in allen Konfliktgebieten zu erhöhen. Anlässlich des 200sten Tages seit Ausbruch des Krieges sollen an allen Fronten die Lage verschärft werden, sagt der Sprecher der al-Kassam Brigaden der Hamas, Abu Ubaida, in einer Fernsehansprache.
Auch die libanesische Hisbollah hat Israel erneut angegriffen. Hier eine Aufnahme der israelischen Armee: Raketenalarm am Pessach-Fest.
Proteste an US-Hochschulen drohen zu eskalieren
Die Proteste an Universitäten in den USA gegen Israels Kriegsführung im Gaza-Streifen drohen zu eskalieren. Weil sich jüdische Studierende durch propalästinensische Demonstranten bedroht fühlen, hat die New Yorker Columbia University den regulären Lehrbetrieb eingestellt. An der Elite-Universität Yale wurden mehrere Protestierende festgenommen. An der Columbia University in New York hatte es bereits vergangene Woche rund hundert Festnahmen gegeben. Jetzt hat die Universitätsleitung den gesamten Lehrbetrieb dort auf online umgestellt.
Angesichts propalästinensischer Proteste an der Columbia University in New York und anderen amerikanischen Universitäten hat US-Präsident Joe Biden vor Antisemitismus gewarnt, aber auch zu Empathie mit den Palästinensern aufgerufen. Biden war am Montag am Rande einer Rede anlässlich des Earth Day ("Tag der Erde") im Bundesstaat Virginia danach gefragt worden, ob er antisemitische Demonstranten verurteile. Der Demokrat antwortete: „Ich verurteile die antisemitischen Proteste. Deshalb habe ich ein Programm entwickelt, das sich damit befasst. Ich verurteile auch diejenigen, die nicht verstehen, was mit den Palästinensern los ist.“
Demonstrierende verbrennen Tisch vor Netanjahus Haus
Am Sederabend zum Auftakt des jüdischen Pessach-Fests haben Demonstrierende vor dem Haus von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu einen Tisch verbrannt, um an die Abwesenheit der immer noch von der Hamas festgehaltenen Geiseln zu erinnern. Etwa 500 Menschen versammelten sich vor dem Wohnsitz Netanjahus in Caesarea nördlich von Tel Aviv und forderten die Regierung auf, die Freilassung der 129 Menschen zu ermöglichen. Die Demonstrierenden stellten einen großen Tisch mit leeren Stühlen und leeren Tellern auf, um daran zu erinnern, dass die Geiseln „an Hunger sterben“, erklärte die Anwältin Yael Ben Pornat.
Netanjahu sei „der schlechteste Ministerpräsident seit der Gründung des Landes im Jahr 1948“, sagte Guy Ben Dror, Angestellter in der Finanzbranche.
Keine Beweise zu Terror-Vorwürfen gegen UNRWA
Das Palästinenser-Hilfswerk UNWRA kann nicht mit Terror-Unterstützung in Verbindung gebracht werden. Das geht aus einem Bericht zu einer Untersuchung der UNO hervor, der jetzt in New York vorgelegt wurde. Allerdings habe das Hilfswerk Probleme mit der Neutralität. Dazu gehörten politische Äußerungen von Mitarbeitern, Schulbücher mit problematischen Inhalten und Drohungen der sehr politischen Gewerkschaften gegen die Leitung der Organisation.