Nach dem Angriff der Hamas auf Israel entwickelte sich ein Krieg in Nahost. Hier gibt es die wichtigsten News zum Nahost-Konflikt und der Lage im Gazastreifen im Live-Ticker.
- Israel übernimmt Kontrolle über Grenzübergang Rafah
- Regierung: Israel schickt Delegation zu Gesprächen über Vorschlag für Feuerpause
- Israel: Vorschlag sei „aufgeweicht“ und nicht akzeptabel
- Hamas akzeptiert Vorschlag zu Feuerpause im Gazastreifen – Israel lehnt wohl ab
FU Berlin: Polizei räumt pro-palästinensisches Protestcamp
Die Berliner Polizei hat ein pro-palästinensisches Protestcamp an der Freien Universität (FU) geräumt. Im Theaterhof der Hochschule hatten am Morgen rund 150 Menschen Zelte aufgebaut und versucht, in Hörsäle und andere Räume einzudringen. Vorlesungen und Seminare mussten vorübergehend eingestellt werden. Einzelne Personen seien wegen Volksverhetzung und Hausfriedensbruchs vorübergehend festgenommen worden, teilte die Polizei mit.
Israel schließt Grenzübergänge zum Gazastreifen
Das israelische Militär hat laut den Vereinten Nationen die beiden südlichen Grenzübergänge für Hilfslieferungen in den Gazastreifen geschlossen. Eine Begründung für die Schließung von Rafah und Kerem Shalom habe es nicht gegeben, sagte der Sprecher des UN-Büros zur Koordinierung humanitärer Hilfe, Jens Laerke, in Genf.
Die israelischen Streitkräfte rücken seit dem Morgen auf Rafah vor. Daran gibt es international viel Kritik. So sprach Ägypten von einer gefährlichen Eskalation, die das Leben von mehr als einer Million Palästinenser gefährde.
Europäer besorgt über Vorrücken Israels
Die Bundesregierung und die Europäische Union sind besorgt, weil die israelische Armee offenbar in die palästinensische Grenzstadt Rafah vorrückt. Der deutsche Entwicklungs-Staatssekretär Jochen Flasbarth forderte, Israel müsse das Völkerrecht auch im Krieg respektieren. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell kritisierte, Israel habe die Aufrufe der USA und der EU missachtet, Rafah nicht anzugreifen. Die Stadt beherbergt mehr als eine Million Menschen, die durch Kämpfe gefährdet würden. Am Montag hatte Israel die Bewohner im Osten Rafahs zur Evakuierung aufgerufen.
Militäroperation in Südgaza Israels Armee rückt auf Rafah vor
Zwar hat die Hamas einem Abkommen mit Israel zugestimmt - doch offenbar kaum erfüllbare Forderungen hinzugefügt. Deshalb rückt die Armee weiter auf Teile von Rafah vor. Die UN und…
Israel übernimmt Kontrolle über Grenzübergang Rafah
Israelische Truppen haben laut Militärangaben die palästinensische Seite des Grenzübergangs Rafah zwischen dem Gazastreifen und Ägypten unter ihre Kontrolle gebracht. Das israelische Militär teilte mit, die Soldaten hätten in der Nacht zum Dienstag die operative Kontrolle übernommen. Israelische Medien zeigten eine israelische Flagge auf der palästinensischen Seite des Grenzübergangs, was das Militär jedoch nicht kommentierte.
An dem Grenzübergang im Süden des Gazastreifens fuhren israelische Panzer auf, wie die israelischen Verteidigungskräfte und palästinensische Vertreter mitteilten. Ein Sprecher der palästinensischen Grenzübergangsbehörde, Wael Abu Omar, sagte, der Grenzübergang, der wichtigste Zugang für Hilfslieferungen in den Gazastreifen, sei außer Betrieb. „Der gesamte westliche Bereich (von Rafah) ist seit gestern zum Operationsgebiet geworden“, sagte Abu Omar.
Krankenhaus: Tote bei Angriffen auf Rafah
Israel setzt die Angriffe auf Rafah im Süden des Gazastreifens fort. Ein Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP berichtete von schwerem Bombardement in der Nacht zum Dienstag. Das kuwaitische Krankenhaus in der Stadt erklärte, elf Menschen seien bei israelischen Angriffen getötet worden, Dutzende weitere seien verletzt worden. Im an der Grenze zu Ägypten gelegenen Rafah haben mehr als eine Million Menschen Zuflucht vor den Kämpfen zwischen Israels Armee und der islamistischen Hamas gesucht.
Regierung: Israel schickt Delegation zu Gesprächen über Vorschlag für Feuerpause
Die israelische Regierung schickt eigenen Angaben zufolge eine Delegation zu Vermittlern, um einen Vorschlag für eine Feuerpause im Gazastreifen zu besprechen. „Obwohl der Hamas-Vorschlag weit von den wesentlichen Forderungen Israels entfernt ist, wird Israel eine Delegation (...) zu den Vermittlern schicken“, erklärte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Montag nach einer Sitzung des Kriegskabinetts.
Pulitzer-Preise für Berichte über Nahost-Krieg
Der amerikanische Pulitzer-Preis für besondere journalistische Leistungen geht in diesem Jahr überwiegend an die Nachrichtenagentur Reuters sowie die Tageszeitungen New York Times und Washington Post. Die Jury an der New Yorker Columbia-Universität ehrte damit hervorragende Berichte unter anderem über den Nahost-Krieg, die Waffengewalt in den USA oder den Tech-Milliardär Elon Musk. Besonders hingewiesen wurde auf die aktuelle Situation von Journalisten im Gazastreifen. Viele von ihnen hätten den Versuch, von dort zu berichten, mit dem Leben bezahlt. Der Pulitzer-Preis gilt als Oscar der Journalisten.
Preisverleihung in New York Pulitzer-Preise für Berichte über Krieg im Gazastreifen
Der Pulitzer-Preis ist der wohl bekannteste Preis für Journalistinnen und Journalisten weltweit. Gestern wurden die Gewinner in New York geehrt. Der Krieg im Gazastreifen stand da…
Israel greift Ziele in Rafah an
Das israelische Kriegskabinett hat einstimmig eine Militäroperation in Rafah beschlossen. Die Bemühungen um eine Waffenruhe im Gazastreifen sollten aber fortgesetzt werden, hieß es. Das Militär erklärte, es habe Ziele der militant-islamistischen Hamas im Osten der Stadt angegriffen.
Erwartete Militäroffensive in Rafah EU warnt vor "mehr Krieg" durch erwarteten Rafah-Einsatz
Israels Evakuierungsaufruf für Rafah hat scharfe Kritik ausgelöst. Der EU-Außenbeauftragte Borrell forderte Premier Netanyahu auf, auf eine Offensive zu verzichten. Die Bundesregi…
Israel: Vorschlag sei „aufgeweicht“ und nicht akzeptabel
Nach der Zustimmung der radikal-islamischen Hamas zu einem Vorschlag für eine Feuerpause wird in israelischen Kreisen eine Ablehnung signalisiert. Der ägyptische Entwurf sei inakzeptabel, sagte ein Insider am Montagabend der Agentur Reuters. In dem „aufgeweichten“ Entwurf befänden sich „weitreichende“ Schlussfolgerungen, denen Israel nicht zustimme. Es handle sich offenbar um einen Trick, um Israel als die Partei darzustellen, die eine Vereinbarung ablehne.
Israel prüft nach eigenen Angaben den Vorschlag für eine Waffenruhe im Gazakrieg. Allerdings weiche der Plan der Palästinenserorganisation Hamas von einem früheren israelischen Entwurf ab, sagte ein Regierungsvertreter heute.
Hamas akzeptiert Vorschlag zu Feuerpause im Gazastreifen – Israel lehnt wohl ab
Die Palästinenserorganisation Hamas hat bekanntgegeben, dass sie einen ägyptisch-katarischen Vorschlag für eine Waffenruhe akzeptiert. Dies habe Hamas-Chef Ismail Hanija dem Regierungschef von Katar und dem ägyptischen Geheimdienstminister am Telefon gesagt, teilte die Hamas am Montag mit. Was der Vorschlag genau beinhaltet, war zunächst nicht klar. Aus Israel heißt es jedoch, der ägyptische Entwurf sei aufgeweicht worden. Man werde dem nicht zustimmen. Zuletzt war aber von einem mehrstufigen Plan die Rede gewesen, der die Freilassung von Geiseln und einen Abzug israelischer Soldaten beinhaltete.
Menschen verlassen bedrohten Teil von Rafah
Nach dem israelischen Aufruf zur Evakuierung des Ostteils der Stadt Rafah im Gazastreifen haben dem palästinensischen Roten Halbmond zufolge „Tausende“ Menschen das Gebiet verlassen. „Die Zahl der Menschen, die aus den östlichen in die westlichen Gebiete von Rafah ziehen, ist groß - besonders seit der Intensivierung der Bombardements“, sagte ein Sprecher der Hilfsorganisation, Osama al-Kahlut, der Nachrichtenagentur AFP. „Tausende Personen verlassen ihre Häuser.“
Die radikalislamische Palästinensergruppe Hamas warf Israel indes vor, das Schicksal der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln sowie die „anhaltende humanitäre Katastrophe“ in dem Gebiet zu missachten. Israel bereite eine groß angelegte Militäroffensive vor, „ohne Rücksicht auf die anhaltende humanitäre Katastrophe oder das Schicksal der Gefangenen“ im Gazastreifen zu nehmen, hieß es in der Erklärung mit Blick auf die israelischen Geiseln in der Gewalt der Hamas.
Israel beginnt vor Offensive mit Evakuierung von Rafah
Das israelische Militär hat damit begonnen, palästinensische Zivilisten in Rafah aus dem möglichen Kampfgebiet zu bringen. Rafah gilt als letzte Bastion der Terrororganisation Hamas im Gazastreifen. Israel will deren Strukturen völlig zerstören. Die Hamas hatte gestern Gespräche über einen Waffenstillstand und eine Geiselfreigabe abgebrochen und die israelische Grenzstation mit Raketen angegriffen, über die die meisten Hilfstransporte nach Gaza fahren. Dabei wurden drei Soldaten getötet. Israel hat den Grenzübergang inzwischen geschlossen.
Lage im Gazastreifen Israels Armee fordert Zivilisten auf, Rafah zu verlassen
Ist das die Vorbereitung auf die Bodenoffensive? Israel hat Zivilisten in Rafah dazu aufgerufen, die Stadt zu verlassen. Betroffen sind demnach etwa 100.000 Menschen im Süden des …
UN betonen Bedeutung der Pressefreiheit
Nachdem Israel den arabischen Nachrichtensender Al-Dschasira im Land verboten hat, haben die Vereinten Nationen betont, wie wichtig Pressefreiheit sei. Ein UN-Sprecher sagte in New York, freie Medien leisteten einen Dienst von unschätzbarem Wert, damit die Öffentlichkeit informiert werde. Israel hatte das Vorgehen gegen Al-Dschasira damit begründet, dass er ein Sprachrohr der Terrororganisation Hamas sei.
TV-Sender Al-Dschasira will gegen Sendeverbot kämpfen
Der katarische Nachrichtensender Al-Dschasira will gegen das von Israel verfügte Sendeverbot im Land vorgehen. Al-Dschasira kündigte an, alle Rechtswege über internationale Institutionen zu beschreiten. Dies geschehe, um das Recht der Öffentlichkeit auf Information zu schützen. Die israelische Regierung hatte zuvor den Sender als Sprachrohr der Hamas bezeichnet.
Israelische Soldaten getötet: Hamas bekennt sich zu Raketenbeschuss auf Grenzübergang
Der bewaffnete Arm der islamistischen Hamas hat sich zu dem Raketenangriff auf den wichtigsten Grenzübergang zwischen Israel und dem Gazastreifen bekannt. Die Nachrichtenagentur AFP berichtet von einer Erklärung, in der es heißt, man habe die feindlichen Truppen getroffen. Dazu veröffentlichte die Hamas ein Video, das den Beschuss mit Kurzstreckenraketen zeigen soll. Einem Militärsprecher zufolge wurden bei dem Angriff drei israelische Soldaten getötet. Am Nachmittag hatte die israelische Armee gemeldet, aus dem Gebiet nahe der Stadt Rafah seien zehn Raketen abgeschossen worden. Als Reaktion darauf schloss Israel den Grenzübergang, der momentan als der wichtigste für Lastwagen mit Hilfslieferungen gilt.
Verhandlungen in Kairo weiter ohne Durchbruch
In Kairo ist eine weitere Gaza-Verhandlungsrunde ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Das teilte die islamistische Hamas am Sonntagabend auf ihrem Telegram-Kanal mit. Die Vermittler Ägypten, Katar und USA hatten einen Vorschlag vorgelegt, nach dem in einem ersten Schritt die Kämpfe im Gazastreifen für 40 Tage eingestellt werden sollten. Gleichzeitig sollten israelische Geiseln gegen palästinensische Häftlinge ausgetauscht werden. Israel hatte keine Delegation nach Kairo entsandt. Die israelische Regierung und die Hamas werfen sich gegenseitig eine unnachgiebige Haltung vor.
Nahost-Krieg Chancen für erneute Waffenruhe in Nahost schwinden
Die Verhandlungen für eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung von Geiseln drohen erneut zu scheitern. Beide Seiten zeigen sich unnachgiebig. Die Militäroffensive in Ra…
Israel schließt nach Beschuss Grenzübergang
Israel hat den wichtigsten Grenzübergang für Hilfslieferungen per Lkw in den Gazastreifen geschlossen. Grund ist nach Angaben der Armee ein Raketenbeschuss aus dem Palästinensergebiet. Aus der Nähe der Stadt Rafah seien zehn Geschosse in Richtung des Übergangs Kerem Schalom abgefeuert worden. Nach unbestätigten Medienberichten sollen dabei Israelis zu Schaden gekommen sein.
Fregatte „Hessen“ nach Wilhelmshaven zurückgekehrt
Nach ihrem Einsatz im Roten Meer ist die Fregatte „Hessen“ nach Wilhelmshaven zurückgekehrt. Hunderte Angehörige begrüßten das Schiff beim Einlaufen in den Heimathafen. Laut Verteidigungsministerium hat die „Hessen“ während ihres achtwöchigen Einsatzes 27 Handelsschiffe eskortiert. Dabei habe die Besatzung erfolgreich vier Angriffe mit Drohnen und Flugkörpern durch die jemenitische Huthi-Miliz abgewehrt. Nach einem Bericht des Spiegel hat die EU inzwischen zu wenige Kriegsschiffe für den Einsatz im Roten Meer. In den kommenden Monaten könnten dort gerade noch vier Handelsschiffe pro Tag eskortiert werden.
Netanjahu: TV-Sender Al-Dschasira in Israel wird geschlossen
Das israelische Kabinett hat beschlossen, den katarischen Fernseh-Sender Al-Dschasira im Land abzuschalten. Diese Entscheidung sei einstimmig gefallen, teilt die Regierung mit. Wann der Beschluss in Kraft tritt, ist bisher nicht bekannt. Die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wirft Al-Dschasira vor, arabische Zuschauer gegen das Land aufzuhetzen. Der Sender weist dies zurück und hat die drohende Abschaltung als Teil systematischer israelischer Versuche bezeichnet, ihn zum Schweigen zu bringen. Al-Dschasira wurde 1996 gegründet und hat seinen Hauptsitz in Doha.
Verkündung von Premier Netanyahu Israel lässt Sender Al Dschasira im Land schließen
Israel sieht in dem katarischen Sender Al Dschasira ein Sprachrohr der Terrororganisation Hamas. Nach einem Regierungsbeschluss wird der Sender im Land jetzt geschlossen. Al Dscha…
Verhandlungen um Feuerpause: Bisher offenbar keine Fortschritte
Im Bemühen um eine Feuerpause im Gaza-Krieg zwischen Israel und der Hamas gibt es offenbar keine Fortschritte. Beide Seiten weisen sich die Schuld dafür zu. Ein israelischer Vertreter bezeichnete die Forderung der Hamas nach einem Abzug der israelischen Armee aus Gaza als Hindernis für ein Abkommen. Ein Hamas-Sprecher lehnte eine Vereinbarung ab, die kein Kriegsende vorsieht. Die Verhandlungen in Kairo finden unter Vermittlung Ägyptens, Katars und der USA statt. Eine Delegation der Hamas war gestern dort eingetroffen. Aus Israel reiste bisher kein Team an.
Israel schickt keine Delegation zu den Verhandlungen nach Kairo
Israel schickt – anders als die Hamas – vorerst keine Unterhändler zu den indirekten Verhandlungen in Kairo. Dort sind Gespräche über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und die Freilassung weiterer Geiseln geplant. Wie israelische Medien unter Berufung auf Regierungsvertreter berichten, wird Israel erst eine Delegation entsenden, wenn die Hamas auf den Vorschlag für ein Abkommen geantwortet hat.
Hamas in Kairo Verhandlungen über Feuerpause im Gaza-Krieg starten ohne Israel
Eine Delegation der Hamas ist nach Kairo gereist, um im Gaza-Krieg über eine Feuerpause zu verhandeln. Die Gespräche starteten bereits - allerdings ohne Israel. Das Land will erst…
Proteste: Sorge vor Eskalation an deutschen Unis
In Deutschland wird die Sorge, dass pro-palästinensischen Demonstrationen an den Unis eskalieren könnten, größer. Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) hat gefordert, Hetze gegen Jüdinnen und Juden müsse konsequent bekämpft werden.
Auch der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, hat vor Antisemitismus gegenüber jüdischen Studierenden gewarnt. Es käme immer wieder vor, dass diese für die Aktionen der israelischen Armee verantwortlich gemacht werden. In den USA hat es in den letzten Wochen heftige Proteste an vielen Unis gegen Israel und für Palästina gegeben.
Vertreter der Hamas in Kairo eingetroffen
Vertreter der Hamas sind nach Fernsehberichten in Kairo eingetroffen – dort stehen heute weitere Verhandlungen über eine Waffenruhe mit Israel an. Die Vermittler – unter anderem die USA und Ägypten – warten seit Tagen auf eine Antwort der Hamas auf den Vorschlag, die Kämpfe im Gaza-Streifen für 40 Tage einzustellen und israelische Geiseln gegen palästinensische Häftlinge auszutauschen. Ob und wann es eine Einigung gibt, ist vollkommen offen. Die Hamas erklärte im Vorfeld der heutigen Gespräche lediglich, sie habe den Vorschlag in einem positiven Geist geprüft.
Antisemitismusbeauftragter befürchtet Eskalation der Proteste
Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, befürchtet, dass die propalästinensischen Proteste an deutschen Hochschulen eskalieren könnten. Im Interview mit der Rheinischen Post sprach er von einer aggressiven anti-israelischen Stimmung an den deutschen Hochschulen.
Jüdische Studierende würden dafür verantwortlich gemacht, wie die israelische Armee agiere, so Klein. Gestern hatte die Polizei eine Demonstration an der Humboldt-Universität in Berlin aufgelöst und mehrere Menschen festgenommen.
300 Teilnehmer Polizei nimmt Teilnehmer bei Gaza-Protest an Humboldt-Uni fest
Die Berliner Polizei hat vor der Humboldt-Universität mehrere Personen festgenommen. Zuvor hatten sich dort rund 300 Menschen zu einer Pro-Palästina-Demo versammelt. Laut Polizei …
Hamas-Delegation will am Samstag zu Gesprächen über Feuerpause nach Kairo reisen
Die radikalislamische Hamas hat angekündigt, eine Delegation der Palästinenserorganisation werde am Samstag nach Kairo reisen, um die Gespräche über eine Waffenruhe wieder aufzunehmen.
„Wir betonen den positiven Geist, mit dem die Hamas-Führung den kürzlich erhaltenen Waffenstillstandsvorschlag behandelt hat, und wir werden in demselben Geist nach Kairo reisen, um eine Einigung zu erzielen“, erklärte die Hamas in einer auf ihrer Website veröffentlichten Erklärung am Freitag.
Zuletzt hatten Kenner der Lage angenommen, dass die Hamas den Vermittlervorschlag ablehnt. Medien zufolge könnte es aber auch anders kommen. Ein möglicher Grund: Israel hat der Hamas laut "Wall Street Journal" eine Woche Zeit gegeben, einem Abkommen zuzustimmen. Andernfalls werde sie die lange befürchtete Offensive auf Rafah im Gazastreifen starten.
Kreise: CIA-Chef William Burns in Ägypten eingetroffen
CIA-Direktor William Burns soll in Ägypten eingetroffen sein. Das berichteten zwei ägyptische Regierungsvertreter, die anonym bleiben wollten, am Freitag. Der Besuch fällt in eine Zeit, in der die militant-islamistische Hamas über den jüngsten Vorschlag für eine an die Freilassung ihrer Geiseln geknüpfte Waffenruhe im Gazastreifen nachdenkt.
Die Palästinenserorganisation hat angekündigt, eine Delegation nach Kairo zu schicken, um dort weitere Gespräche über das mögliche Abkommen zu führen. Der Vorschlag wurde von Vermittlern aus den USA, Ägypten und Katar vorangetrieben, die hoffen, eine Ausweitung der israelischen Bodenoffensive auf die Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen abwenden zu können.
Erdogan: Handelsstopp mit Israel soll Feuerpause erzwingen
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan will mit dem Aussetzen der Handelsbeziehungen mit Israel eigenen Angaben nach eine Feuerpause im Gazastreifen erzwingen. „Wir haben einige Maßnahmen ergriffen, um Israel zu zwingen, einer Waffenruhe zuzustimmen, und die Menge der humanitären Hilfe zu erhöhen“, sagte Erdogan vor Unternehmern in Istanbul.
„Wir werden die Folgen dieses Schrittes, den wir in Abstimmung und Beratung mit unserer Geschäftswelt unternommen haben, überwachen“, fügte er hinzu. Dem Westen warf Erdogan vor, geschlossen auf der Seite Israels zu stehen.
Polizeieinsatz bei pro-palästinensischer Demo in Berlin
An der Humboldt-Universität in Berlin hat es einen Polizeieinsatz bei einer pro-palästinensischen Demonstration gegeben. Ein Polizeisprecher sagte, es seien volksverhetzende Parolen zu hören gewesen. Deshalb seien von einigen Teilnehmern die Personalien aufgenommen worden – teilweise auch unter Zwang. Etwa 300 Menschen hatten sich versammelt.
Hochschul-Präsidentin Julia von Blumenthal sagte, es gebe an der Universität keinen Platz für Antisemitismus oder andere Formen der Diskriminierung. Wenn der Protest friedlich bleibe, bot sie den Demonstranten an, eine Podiumsdiskussion zu organisieren. An Hochschulen in den USA und anderen Ländern gibt es derzeit massive Studentenproteste gegen die israelische Militäroffensive im Gazastreifen.
Pro-palästinensische Proteste an Unis in USA und Frankreich
Bei pro-palästinensischen Protesten an etlichen Universitäten in den USA sind nach Medienangaben in den vergangenen Wochen mehr als 2.000 Menschen festgenommen worden. Seit dem 18. April seien Festnahmen an mehr als 40 Hochschulen in mindestens 25 Bundesstaaten registriert worden, berichtete unter anderem der Sender CNN.
Bei den Protesten geht es meist um die Forderung an Hochschulen und Unternehmen, finanzielle Beziehungen zu Israel zu kappen. Kritiker werfen insbesondere dem radikalen Teil der Protestbewegung Antisemitismus und die Verharmlosung der Hamas vor – die Islamistenorganisation spricht Israel das Existenzrecht ab und hat den Gaza-Krieg mit einem beispiellosen Terrorangriff am 7. Oktober ausgelöst, bei dem auch etwa 250 Menschen verschleppt wurden. US-Präsident Joe Biden hatte Gewalt bei den Protesten am Donnerstag in einer Rede im Weißen Haus aufs Schärfste verurteilt. „Es gibt das Recht zu protestieren, aber nicht das Recht, Chaos zu verursachen“, sagte Biden.
Pariser Uni Sciences Po nach pro-palästinensischen Kundgebungen im Online-Betrieb
An verschiedenen Unis in Frankreich wird ebenfall demonstriert. Nach Spannungen wegen pro-palästinensischer Solidaritätskundgebungen hat die Pariser Elite-Hochschule Sciences Po am Freitag auf Online-Betrieb umgestellt. Die meisten Gebäude blieben am Freitag geschlossen, die Polizei sperrte auch eine Zufahrtsstraßen ab, wie AFP-Journalisten berichteten.
Am Vorabend hatten etwa 100 Studierende für eine friedliche Sitzblockade der Hochschule gestimmt. Zudem wollen sechs Studierende mit einem Hungerstreik erreichen, dass eine Arbeitsgruppe eingerichtet wird, um die Beziehungen zwischen Sciences Po und israelischen Hochschulen zu überprüfen. In einer zweistündigen Debatte am Vorabend hatte ein Vertreter der Hochschulleitung erklärt, dass eine solche „Überprüfung“ nicht in Frage komme.
Israel: Weitere Geisel im Gazastreifen tot
Ein seit dem 7. Oktober im Gazastreifen als Geisel gehaltener Israeli ist nach Angaben der israelischen Regierung für tot erklärt worden. Es sei bestätigt worden, dass Dror Or ermordet worden sei, teilte die israelische Regierung mit.
Die indirekten Verhandlungen über einen Geisel-Deal im Gaza-Krieg sind Medienberichten zufolge an einem kritischen Punkt angelangt. Die Führung in Israel gehe davon aus, dass die islamistische Hamas das jüngste Angebot für ein Abkommen über die Freilassung israelischer Geiseln und eine Waffenruhe offiziell ablehnen wird, zitierte die Zeitung „Times of Israel“ einen Regierungsbeamten. Zuvor war im Hauptquartier des israelischen Militärs in Tel Aviv das Kriegskabinett zusammengetreten, um über einen möglichen Beginn der umstrittenen Bodenoffensive in Rafah im Süden des abgeriegelten Gazastreifens zu beraten.
Verhandlungen zu Geisel-Deal Israel rechnet offenbar mit Ablehnung von Vorschlag zu Geisel-Deal
Die israelische Regierung rechnet offenbar damit, dass die Hamas einen Vorschlag zu einer Feuerpause und einem Geisel-Deal ablehnen wird. Am Abend kam das Kriegskabinett zusammen.