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Carola Knape
Caro Knape (Foto: SWR3, Niko Neithardt)
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Felix Stängle

Ein Survivaltrip in einem Wald bei Bremen geht schief. Eine Teilnehmerin wird ohne klare Motive tot aufgefunden. Alle Beweise im Bremer Tatort führen zu einem alten Bekannten. Lest hier unsere Kritik und schreibt uns in die Kommentare, wie ihr den Tatort fandet.

Der Bremer Tatort „Angst im Dunkeln“ führt uns ins Nobelviertel Schwachhausen und in einen Wald bei Bremen. Dort passiert ein Mord. Dabei hasten die beiden Stadt-Kommissarinnen Linda Selb und Liv Moormann den Wald. Am Ostermontag kam ein neuer Fall, in dem es zu schnell um zu viel geht und dadurch einiges auf der Strecke bleibt, findet Tatort-Checkerin Caro Knape.

Jasna Fritzi Bauer und Luise Wolfram: Tatort mit starken Frauenrollen

Drei Mütter werden von ihren Teenie-Kindern nachts im Wald ausgesetzt – mitten im Nirgendwo, ohne Orientierung, dafür mit einem Kompass und einer kleinen Karte. Was zuerst nach Survivaltrip klingt, soll in Wirklichkeit eine Erziehungsmaßnahme der Helikopter-Eltern sein. Ein „Dropping“.

Dropping kommt aus Holland. Eltern schicken ihre Kinder in den Wald und die sollen dann ohne Hilfsmittel nach draußen finden – und das ist dann wahnsinnig pädagogisch wertvoll.

Doch bevor die Eltern ihre Teenie-Kinder wirklich im Wald aussetzen, wollten sie selbst testen, ob das auch funktioniert.

Na das hat dann wohl nicht so gut geklappt, ne?

Denn nur zwei Frauen kommen aus dem Wald wieder lebendig raus. Die eine hatte sich nachts weggeschlichen und wird dann tot in einer Pfütze gefunden.

Vorschau auf den neuen Bremen-"Tatort: Angst im Dunkeln"Liv Moormann und Linda Selb ermitteln in einem neuen "Tatort" aus Bremen – heute um 20:15 Uhr in der ARD Mediathek & Das Erste. Mehr zum Fall: www.tatort.dePosted by Tatort on Wednesday, March 27, 2024

Tatort Bremen: Hat der „Handymann“ seine Finger im Spiel?

Für Kommissarin Linda Selb ist schnell klar: Das war der Handymann. Der Fall ist ein paar Jahre her, aber die Vorgehensweise war ähnlich. Er schleicht sich nachts ins Zelt von Camperinnen, öffnet durch den Gesichtsscan der schlafenden Frauen ihre eigenen Handys und fotografiert sie dann.

Tatort-Kommissarin Linda Selb zeigt ausnahmsweise private Seite

Für Kommissarin Linda Selb ist „Angst im Dunkeln“ jetzt der zehnte Fall. Ausnahmsweise erfahren wir als Zuschauer etwas Privates von der akribischen und fast autistisch wirkenden Ermittlerin. Denn im Nobelviertel Schwachhausen trifft sie zufällig auf ihre Tante und die verrät Ermittler-Kollegin Liv Moormann einiges.

Auf ihrem ersten Computer hat sie mit sieben schon so drauf rumgehackt, dass wir ein Jahr lang keine Telefonrechnung mehr bekommen haben. Bis ich dann gemerkt hab, dass es Linda war. Eigentlich wollte sie ja Popstar oder Hackerin werden. Warum sie bei der Polizei gelandet ist, ist mir wirklich ein Rätsel.

Kleiner Funfact: Die Tante im Film ist auch im echten Leben die Tante von Schauspielerin Luise Wilfram.

Tatort-Kritik „Angst im Dunkeln“ aus Bremen: Drei Mütter mit verbundenen Augen geführt von ihren Kindern im Wald (Foto: ard-foto s2-intern/extern, Radio Bremen/Claudia Konerding)
Die Freundinnen Viola Klemm, Marlene Seifert und Ayla Ömer versuchen, ohne technische Hilfsmittel aus dem tiefen Wald zurück nach Hause zu finden. Sie wollen damit testen, ob dieses "Dropping" im unbekannten Terrain für ihre behüteten Teenager-Kinder sicher ist. (v.l.n.r.: Carl Bagnar, Sophie Lutz, Inez Bjørg David, Lucy Gartner, Joel Akgün, Pegah Ferydoni) Bild in Detailansicht öffnen
Tatort-Kritik „Angst im Dunkeln“ aus Bremen: Die beiden Kommissarinnen an dem Fundort der Leiche im Unterholz (Foto: ard-foto s2-intern/extern, Radio Bremen/Claudia Konerding)
Linda Selb (Luise Wolfram, links) entdeckt eine Erdhöhle im Wald. Was geschah hier? (Jasna Fritzi Bauer, rechts) Bild in Detailansicht öffnen
Tatort-Kritik „Angst im Dunkeln“ aus Bremen: Eine der Töchter mit gezogener Waffe im Bremer Hafen (Foto: ard-foto s2-intern/extern, Radio Bremen/Claudia Konerding)
Woher hat Lily Seifert (Lucy Gartner) die Waffe und was hat sie damit vor? Bild in Detailansicht öffnen
Tatort-Kritik „Angst im Dunkeln“ aus Bremen: Linda Seib im Schneidersitz auf ihrem Schreibtisch (Foto: ard-foto s2-intern/extern, Radio Bremen/Claudia Konerding)
Linda Selb (Luise Wolfram) fasst die Ergebnisse der Ermittlungen zusammen. Bild in Detailansicht öffnen

Fazit zum Bremer Tatort: zu schnell, zu viel Hin und Her

Der Tatort Angst im Dunkeln wechselt ständig zwischen den dunklen, düsteren Szenen im Wald und dem noblen, hellen Viertel Schwachhausen hin und her. Dort wird schnell klar, dass die Fassade nur nach außen hin perfekt ist. In Wirklichkeit herrschen Neid und Eifersucht und alle scheinen einander zu hassen. Die Szenen im Wald werden mit Rückblenden und einer Art Countdown erzählt. So sollen wir als Zuschauer die Tote nochmal kennenlernen.

SWR3 Tatort-Bewertung: kaum Überraschungen, logische Fehler

Der Bremer Tatort will meiner Meinung nach zu viel. Dropping, Mobbing, toxische Freundschaften. Es sind zu viele Figuren mit noch mehr verwobenen Geschichten. Die Nebenfiguren reagieren erwartbar, nicht überraschend. Die ständigen Rückblenden nerven fast schon – für mich gibt es hier ganz klare Abzüge bei der Spannung.

Außerdem stören mich logische Fehler. Warum sollten die drei Frauen durch den Wald irren, ohne auch nur ansatzweise einen Weg nach draußen zu finden, andere, die zwischenzeitlich in den Wald kommen, das aber problemlos schaffen?

Deshalb nur zwei von 5 Elchen.

„Angst im Dunkeln“ statt Sonntag am Ostermontag

Übrigens: Dieses Mal kam der neue Tatort erst am Montag, statt wie sonst am Sonntag. Tatortfans wurden aber auch zur üblichen Zeit mit einem Krimi versorgt: Im Ersten lief sonntags die Wiederholung von „Schattenleben“ aus Hamburg. Wer anderweitig beschäftigt war, könnte ihn sich in der Mediathek noch einmal ansehen:

Hamburg

Tatort Hamburg „Schattenleben“ Tatort-Wiederholung von Sonntag – so war der Fall aus Hamburg

Bei einer politisch motivierten Aktion gerät ein Haus in Brand. Versehen oder Absicht? Die Ermittler Falke und Grosz tauchen in die Hamburger Flinta*-Szene ein. Ob der Tatort sehenswert war, lest ihr hier.

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Caro Knape (Foto: SWR3, Niko Neithardt)
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