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Von Autor/in Peter Knetsch, SWR3.online

Die Münchner Kommissare Leitmeyer und Batic haben es dieses Mal mit einer Familientragödie zu tun: Mutter erschossen, Vater fast und der kleine Sohn wird traumatisiert aufgefunden. „Ein richtig guter Sonntags-Krimi“, findet unser Tatort-Checker.

Am Anfang laufen Zebras durch die Nacht. Schwarz-Weiß gefilmt. Was das soll, wird erst sehr viel später klar, aber es ist gruselig schön, wie auch die Begleitmusik. Weniger schön ist die offensichtliche Familientragödie, mit der es Leitmeyer und Batic zu tun haben. Mutter erschossen, Stiefvater fast und der kleine Sohn Quirin wird tieftraumatisiert vor einer Klinik gefunden.

Szenenbilder aus Tatort „Einmal wirklich sterben“
In einem Münchner Einfamilienhaus finden die Kommissare Batic und Leitmayr die Leiche von Michaela Danzer und den lebensgefährlich angeschossenen Daniel Ruppert. Der sechsjährige Sohn der Toten ist verschwunden. Bild in Detailansicht öffnen
Szenenbilder aus Tatort „Einmal wirklich sterben“
Noch in der Tatnacht wird der Junge völlig verstört vor einem Krankenhaus aufgefunden. Ivo Batic spricht mit Quirin, während die Klinikpsychologin dabei ist, doch der Junge bleibt stumm. Wenig später verschwindet er aus der Klinik. Bild in Detailansicht öffnen
Szenenbilder aus Tatort „Einmal wirklich sterben“
Die Kommissare ermitteln mit Hochdruck und versuchen, den Aufenthaltsort des Jungen herauszufinden. Bild in Detailansicht öffnen
Szenenbilder aus Tatort „Einmal wirklich sterben“
Über Daniel Ruppert kommen sie einem Verbrechen auf de Spur, das sich vor 15 Jahren in Augsburg zugetragen hat. Bild in Detailansicht öffnen
Szenenbilder aus Tatort „Einmal wirklich sterben“
Womöglich kann Bernhard Helmbrecht wichtige Hinweise liefern. Bild in Detailansicht öffnen
Szenenbilder aus Tatort „Einmal wirklich sterben“
Auch Lissy wird von den Kommissaren befragt. Bild in Detailansicht öffnen
Szenenbilder aus Tatort „Einmal wirklich sterben“
Schon bald gerät Emma in den Fokus der Ermittlungen. Sie war damals das Opfer eines Familiendramas. Bild in Detailansicht öffnen
Szenenbilder aus Tatort „Einmal wirklich sterben“
Tatsächlich ist Quirin bei ihr. Was hat die junge Frau, die immer noch mit dem Trauma ihrer Kindheit kämpft, mit Quirin vor? Bild in Detailansicht öffnen
Szenenbilder aus Tatort „Einmal wirklich sterben“
Aus dem Arbeitscontainer, wo sich Emma offenbar mit dem Jungen versteckt hielt, ist sie verschwunden. Bild in Detailansicht öffnen
Szenenbilder aus Tatort „Einmal wirklich sterben“
Die Zeit rennt: Batic und Leitmayr sprechen mit Xaver Busch. Bild in Detailansicht öffnen
Szenenbilder aus Tatort „Einmal wirklich sterben“
Emma läuft mit Quirin davon. Bild in Detailansicht öffnen
Szenenbilder aus Tatort „Einmal wirklich sterben“
Fallanalytikerin Christine Lerch befürchtet, dass Ella unter Tablettenentzug immer weiter in ihr altes Trauma zurückgeleitet und zwischen dem Heute und dem Gestern gar nicht mehr unterscheiden kann. Bild in Detailansicht öffnen
Szenenbilder aus Tatort „Einmal wirklich sterben“
Batic und Leitmayr finden Emmas Auto im Wald. Kommen sie rechtzeitig? Bild in Detailansicht öffnen

Quirin sagt nichts. Der Stiefvater auch nicht, der liegt im Koma, aber die Kommissare kommen schnell dahinter, dass hinter seiner Geschichte mehr steckt. Denn neben der aktuellen Bauchschuss-Wunde, hat er eine ältere Schussverletzung. Diese erste Narbe führt zu einem zweiten, zu einem älteren Familiendrama, in dem der jetzt Schwerverletzte selber der Täter war. Er löschte vor 15 Jahren fast seine ganze Familie in Augsburg aus, ein erweiterter Selbstmord, den er nur knapp überlebte. Daher die Narbe. Die Geschichte scheint sich zu wiederholen. Auch damals überlebte ein Kind. Die siebenjährige Ella.  Sie konnte weglaufen – aber nicht vor ihrer Geschichte. Als Leitmeyer und Batic klar wird, daß Ella sich unter einem anderen Namen in München aufhält, kapieren sie auch, dass sie es offenbar mit einem Mehrgenerationen-Trauma zu tun haben.

Hört sich düster und konstruiert an, aber welcher Tatort ist das nicht? Wenn die Geschichte originell erzählt wird, dann ist das wurscht. Regisseur Markus Imboden hat das nämlich klasse hingekriegt mit immer leicht veränderten Rückblenden in die Vergangenheit von Ella, in die geschundene Psyche des kleinen Mädchens. Ein starkes Stilmittel, dass den Krimi spannend und nicht so leicht durchschaubar macht. Noch ein Pluspunkt: Der bewährte, in den letzten Münchner-Folgen etwas vernachlässigte Charme, das lässige Gefrotzel zwischen den Kommsissaren und Assistenten Kalli, hier isses wieder, unaufgeregt als ein nettes Hintergrundrauschen. Und ich bin mir sicher, zwischen Leitmeyer und Fallanalytikerin Lerch, da geht bald was.

Richtig guter Sonntag-Abend-Krimi. Von mir kriegt „Einmal richtig Sterben“ vier von fünf Elchen.

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Peter Knetsch
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