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Sandra Tiersch
Sandra Tiersch (Foto: SWR3)

Lange Fahrten mit Auto, Bus oder Bahn können langweilig sein. Doch Lesen ist für viele Menschen keine Lösung. Ihnen wird schlecht. Wieso?

Weil unser Gleichgewichtsorgan im Ohr, während wir Auto fahren, eine Bewegung wahrnimmt. Wenn wir aber gleichzeitig auf ein Buch schauen oder auf unser Handy oder ähnliches, sind unsere Augen fixiert und das ist eine statische Information. Das heißt, unser Ohr und unsere Augen haben zwei komplett unterschiedliche Informationen, die gleichzeitig an unser Hirn gesendet werden. Das ist ein Mismatch (Missverhältnis) und das führt dazu, dass unser Körper ein Warnsignal gemeldet bekommt. Ein Warnsignal ist immer Stress. Das bedeutet in dieser Situation konzentriert er sich auf unsere lebenswichtigen Organe, unser Herz und unser Hirn. Und dann ist unser Magen und jeder Inhalt davon absolut unwichtig. Deswegen meldet der Übelkeit.

Das kannst du tun, um Reiseübelkeit zu vermeiden

Um diese Übelkeit zu vermeiden, sollte man versuchen, die gleiche Information, die unser Ohr bekommt, auch durch das Auge wahrzunehmen. Also nicht lesen oder nach unten schauen, sondern am besten in Fahrtrichtung einen festen Punkt am Horizont oder die Straße fixieren.

Deswegen ist es auch besonders schwer, wenn wir mit dem Rücken zum Straßenverkehr fahren, dann kann uns ganz besonders übel werden.

Antwort von Dr. med. Sophie Mann, Fachärztin für Hals-Nasen-Ohren-Erkrankungen