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Sandra Tiersch
Sandra Tiersch (Foto: SWR3)

Den Wecker hören wir sofort. Doch kaum jemand wacht vom eigenen Schnarchen auf. Warum ist das so?

Dass wir vom eigenen Schnarchen nicht aufgeweckt werden, liegt daran, dass eine Region in unserem Gehirn – das Zwischenhirn – alles filtert, was wir wahrnehmen. Insbesondere wenn wir schlafen, guckt unser Gehirn: Sind das gefährliche Geräusche? Oder sind das Geräusche, die wir selber produzieren, wie zum Beispiel das Schnarchen? Das wird als ungefährlich wahrgenommen und somit kriegen wir das auch nicht mit.

Anders sieht es natürlich aus, wenn jetzt Geräusche, die wir nicht kennen, wahrgenommen werden, dann werden wir davon wach. Unser Gehirn schläft ja nicht. Das ist sozusagen eine Schutzfunktion.

Der Zwischenhirn-Filter funktioniert auch im Leichtschlaf

Dass wir zum Beispiel glauben, wir haben noch gar nicht geschlafen und dann der Bettnachbar sagt „Du hast aber schon geschnarcht!“, liegt daran, dass tatsächlich auch im Leichtschlaf Geräusche von außen schon gefiltert werden. Und deshalb werden wir auch beim Einschlafen durch das eigene Schnarchen nicht wach und sagen: „Ich habe doch gar nicht geschnarcht!“.

Antwort von Dr. Uwe Fremder, Leitender Arzt des Schlaflabors, Oberarzt der Klinik für Pneumologie, Hofheim im Taunus