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Von Autor/in Katharina Kunz

An vielen Orten in SWR3Land tauchen Ameisen-Kolonien auf und legen die Infrastruktur lahm. Woran man invasive Ameisen erkennt und was man gegen sie tun kann, steht hier!

Ameisen-Hotspots sind mehrere Orte rund um Offenburg. Auch im Rhein-Pfalz-Kreis, in Maikammer, in Ingelheim und der Region Stuttgart wurden Kolonien der Art Tapinoma magnum gefunden. Die eingewanderten Ameisen vermehren sich in Rekordzeit, bilden Superkolonien, unterhöhlen Gehwege und dringen in Häuser ein.

Ameisen unterhöhlen Straßen und legen Internet lahm

In Kehl haben tausende Ameisen für Internet- und Telefonprobleme gesorgt, weil sie einen Stromkasten lahmgelegt haben. Außerdem musste ein Spielplatz wegen der Ameisen-Kolonie gesperrt werden.

In Herxheim an der Südlichen Weinstraße sind die Ameisen in einen Kindergarten und eine Kirche eingedrungen. Sie sind sogar bis in die Schubladen gekrabbelt und den Gottesdienstbesuchern die Beine hochgelaufen, berichtet der Pfarrer.

Um welche Ameisen-Art geht es?

Bei den Ameisen-Kolonien handelt es sich um eine eingewanderte Art aus den Mittelmeerraum. Sie heißt Tapinoma magnum, ist relativ klein und schwarz und von heimischen Arten nur schwer zu unterscheiden. Nach Einschätzung von Experten stellt sie eine zunehmende Bedrohung dar.

Experten-Treffen in Offenburg: Was tun gegen invasive Ameisen?

Deshalb haben sich am Freitag Wissenschaftler, Politiker und Experten in Offenburg getroffen, um Lösungen für das Ameisen-Problem zu suchen. Ziel ist es, die Dimension zu erfassen. „Wie groß ist das Problem, wo befinden sich die Ameisen, wie werden sie mit welchen Methoden bekämpft“ – all das soll laut Insektenforscher Manfred Verhaagh aus dem Naturkundemuseum Karlsruhe herausgefunden werden.

Auch die Bürgerinnen und Bürger sollen sich beteiligen: „Wir wollen die Bürger einbeziehen, damit sie uns Hinweise schicken, wo es Vorkommen gibt“, sagt Verhaagh in SWR3. Einige Hotspots seien bekannt, aber ein Gesamtbild habe man noch nicht.

Mehr zur Ameisen-Invasion und dem Treffen in Offenburg gibt es im SWR3 Topthema:

An der Verschalung eines Hochbeets krabbeln Ameisen. Die badische Gemeinde Schutterwald bei Offenburg wird derzeit von einer Ameisenplage heim gesucht. Große Mengen der als invasiv geltenden Ameisenart Tapinoma magnum ziehen durch das gesamte Örtchen.

Topthema am Mittag Invasion der Ameisen

Dauer

SWR3 Land hat ein Ameisen-Problem. Und wir reden nicht über die kleine Ameisenstraße im Garten sondern ein massives Problem: Vor allem in der Region rund um Offenburg. Da kommen heute Experten zusammen um Lösungen zu finden.

Die betroffenen Gemeinden versuchen auf unterschiedliche Arten die Ameisen zu bekämpfen: mal mit heißem Wasser, mal mit Schaum oder giftigen Ködern. Ein langfristig erfolgreiches Gegenmittel gibt es noch nicht. Auch deshalb arbeiten Wissenschaftler wie Verhaagh an der Erforschung der Tapinoma magnum. Sie wollen herausfinden, wo ihre Schwachstelle ist.

Ameisen bekämpfen in Haus und Garten

Wenn man Ameisen im eigenen Haus oder auf dem Gehweg entdeckt, stellt sich erst mal die Frage, welche Art es ist. Heimische Ameisen sind durchaus nützlich und sollten nicht unbedingt bekämpft werden. Ob es sich um die invasive Art Tapinoma magnum handelt, können häufig nur Experten feststellen.

Ein Erkennungszeichen ist der Duftstoff, den die Ameisen absondern, der wie ranzige Butter riecht. Dafür muss man aber mit der Nase nah an die Tiere rangehen.

Die Bekämpfung mit heißem Dampf oder Wasser seien zwar kurzfristig effektiv und dämmen die Population ein, aber die würde auch ganz schnell wieder aufgefüllt, sagen Experten.

Ist die Ameisen-Art gefährlich?

Die gute Nachricht: Die Ameisen übertragen keine Krankheiten. Die schlechte: Sie beißen wie andere Drüsenameisen auch. Bei schwülwarmem Wetter sind sie besonders aggressiv. Den meisten Schaden richten sie aber an der Infrastruktur an.

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