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Von Autor/in Christian Kreutzer

Eine Frau als Chefin hatte der britische Auslandsgeheimdienst „MI6“ bisher nur bei James Bond. Jetzt rockt Blaise Metreweli den Laden. Viele Infos über sie gibt es nicht, doch die wenigen haben es in sich.

Nicht mal ihr Geburtsjahr gibt der MI6 bekannt (gesprochen „Emm Ei Six“). Dafür erfahren wir, dass Blaise Metreweli seit 1999 Agentin ist und unter anderem viel im Nahen Osten unterwegs war.

Eine Geheimdienstchefin in Großbritannien? Kennen wir doch aus James Bond: „M“, alias Judi Dench, hat da die Leute mit Lizenz zum Töten geleitet. Doch in Wahrheit war es immer ein Mann. Das ändert sich am 1. Oktober. Dann übernimmt Blaise Metreweli den legendären Geheimdienst:

Blaise Metreweli, who is currently head of technology at the UK Secret Intelligence Service, will lead the agency from October. https://t.co/VFlO02kziI pic.twitter.com/Crh8KvkyWX

Social-Media-Beitrag auf Instagram von swr3online

Sie ist die Chefin von 3.600 namenlosen Geheimdienstlern

Hier unser Beitrag über die neue Geheimdienstchefin in SWR3 PUSH:

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Nachrichten Hat sie die „Lizenz zum Töten“?

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Blaise Metreweli ist neue Chefin des britischen Geheimdienstes MI6. Was darf sie wirklich?

Geheimdienstchefin Metreweli: Aus „Q“ wird „C“

Der MI&-Chef Chef - oder bald die Chefin – wird auch nicht „M“ genannt, sondern „C“ – wahrscheinlich für „Chief“. Sie ist der einzige Mensch im MI6, dessen Name überhaupt bekanntgegeben wird. Ihr Chef ist der britische Außenminister.

Wo wir gerade bei Buchstaben sind: Bisher war Metreweli "Q" statt "C". Bond-Fans kennen die Rolle: „Q“ ist beim MI6 für fancy Neuerungen zuständig (Autos mit Raketenwerfer, Kulis, die schießen etc). Seriöse Leute sprechen von der „Generaldirektorin für Technologie und Innovation“. Kolleginnen und Kollegen scheinen insgesamt einen Riesen-Respekt vor Metreweli zu haben.

Dark Matters erklärt: So gut sind die britischen Geheimdienste

Was haben die legendären britischen Geheimdienste eigentlich wirklich drauf? Das erklärt ARD-Geheimdienstexperten Michael Götschenberg im Gespräch mit Eva-Maria Lemke in unserer Podcast-Reihe „Dark Matters“:

Dark Matters - Geheimnisse der Geheimdienste. Staffel 2. Abhöranlage und Datenströme.

Dark Matters – Geheimnisse der Geheimdienste Hintergrund: Wie gut sind die britischen Geheimdienste?

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In dieser Hintergrundfolge geht es um die Geheimdienste Großbritanniens. Wir erklären, warum MI5, MI6 und GCHQ in einer eigenen Liga spielen, wie viel James Bond in ihnen steckt – und warum ihre Existenz so lange geheim gehalten wurde. Im Gespräch mit dem ARD-Geheimdienstexperten Michael Götschenberg klärt Eva-Maria Lemke unter anderem, warum der Rückhalt in der britischen Bevölkerung so groß ist, was die Five-Eyes-Allianz ist und wie die Arbeit mit menschlichen Quellen funktioniert. Wenn ihr mehr darüber wissen möchtet, hört auch in die begleitende Folge [“Der Superspion und seine neun Leben”].
Und noch ein Tipp zum Weiterhören: Im wöchentlichen Podcast: [„Die Korrespondenten in London“] geht’s auch immer mal wieder um James Bond, aber auch um Politik und die Royals, um britischen Humor, Skurriles und Kultur – einfach alles, was auf der Insel gerade abgeht.

In der Mitte seine Film-Geheimdienstchefin „M“ – rechts die echte neue MI6-Chefin Blaise Metreweli:

The UK government has appointed Blaise Metreweli as the first-ever woman to head its MI6 spy service as the country faces “threats on an unprecedented scale”, Prime Minister Keir Starmer announced on Sunday. Read more: https://t.co/T8Pldegclj pic.twitter.com/F2cTDGEqNi

Ausländische Herkunft, Elite-Uni, Einsätze in Nahost

Blaise Metreweli, deren Familie aus Georgien stammt, muss es ziemlich drauf haben. Das zeigen nicht nur ihre Einsätze in fremden Ländern. Die Frau hat auch an der Elite-Uni in Cambridge studiert und war dort unter anderem als Top-Ruderin bekannt.

Natürlich war der MI6 in den vergangenen 100 Jahren eine Männerdomäne. Dieser X-User zeigt Metreweli neben Mansfield Cummings (gestorben 1923), dem ersten Direktor der Behörde, die heute MI6 heißt:

A lot of history separates the first C from the newest. I’m not sure Blaise Metreweli shares all of Mansfield Cumming’s eccentricities - such as riding round the office on a kids scooter. Other aspects of the business have not changed though…. pic.twitter.com/4EGd0u2SFQ

Premierminister Keir Starmer soll begeistert von der Neuen sein. In einer Mitteilung hat er gewarnt: „Das Vereinigte Königreich ist mit Bedrohungen von noch nie dagewesenem Ausmaß konfrontiert – seien es Aggressoren, die ihre Spionageschiffe in unsere Gewässer schicken, oder Hacker, die mit ausgeklügelten Cybertaktiken versuchen, unsere öffentlichen Dienste zu stören.“ Gemeint sein dürfte damit vor allem Russland.

Unsere Quellen

Transparenz ist uns wichtig! Hier sagen wir dir, woher wir unsere Infos haben!

  1. N.Y. Times recherchiert Papst-Stammbaum Papst Leo ist mit Madonna verwandt! Und plötzlich macht alles Sinn ...

    Die beiden Ikonen sind entfernt verwandt, so eine Stammbaum-Recherche. Deshalb die Ähnlichkeiten 😅!

  2. SWR3 Tatort-Check Wie fandet ihr den Tatort gestern? Hier abstimmen und kommentieren!

    Tolle Berge und ruhige, spannende Stimmung: Das sind normalerweise die Tatorte aus der Schweiz. Aber dieses Mal ging es in eine ganz andere Richtung, sagt SWR3 Tatort-Checker Stefan Scheurer.

  3. Geheimdienstname: „C“ London: Diese coole Agentin wird Chefin des legendären „MI6“

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  4. Engagement für wohnungslose Menschen Darum engagiert sich Tim Mälzer für Obdachlose: „Könnte jedem passieren!“

    TV-Koch Tim Mälzer erzählt im SWR3 Podcast „1 plus 1 – Freundschaft auf Zeit“, warum er sich gegen Obdachlosigkeit einsetzt. Was seine eigene Krise damit zu tun hat, lest ihr hier!

  5. Auf TikTok, Instagram & Co. #Skinnytok: Magertrend führt zu Essstörungen – so könnt ihr helfen!

    Auf Tiktok gibt es immer wieder gefährliche Trends. Einer davon ist #Skinnytok. In den Videos wird gesagt, wie gut es sich anfühlt, extrem schlank zu sein. Hier gibt's Tipps, wie du Betroffenen helfen kannst.

  6. SWR3 Wirtschaftsexperte schätzt ein Lohnen sich Mystery Boxen oder ist das rausgeschmissenes Geld?

    Eine Wundertüte für Erwachsene: Darin finden sich für wenig Geld alle möglichen Artikel, die zurückgegeben wurden. Aber lohnt es sich, so eine Mystery Box zu kaufen? Die SWR3 Wirtschaftsredaktion schätzt ein.