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Autor/in
Brigitte Egelhaaf
Brigitte Egelhaaf
SWR3

Dieses Team ist am Ende. Thorsten Falke und Julia Grosz – das hat keine Zukunft. Die beiden Bundespolizisten ermitteln diesmal in Lüneburg – und sie können sich nicht ausstehen. Sie arbeiten eher gegen- als miteinander. So scheint es zumindest in diesem Fall.

Von Anfang an geht's nur ums Ende

So, jetzt hab ich ein Problem. Ich darf das Ende ja nicht verraten. Blöd ist nur: Der gesamte Tatort ist auf ein paar Minuten Ende zugeschnitten. Und das ist an und für sich schon das Problem. Denn eigentlich geht's in den 85 Minuten davor immer um die gleichen Fragen: „Sie haben ihn also schon wieder entkommen lassen. Wem wollen sie diesmal die Schuld daran geben? Warum haben sie die Kollegen nicht angefunkt? Wo ist Khaled entkommen? Warum hat das so lange gedauert, bis sie uns informiert haben?“

Die Tatort-Kommissare im Verhör

Ein großer Teil des Tatorts spielt sich in einem Verhörzimmer ab, in dem wahlweise Falke und Grosz einem Kriminalrat gegenübersitzen und sich in einer internen Ermittlung erklären müssen. Denn beim Einsatz zuvor kam eine junge Frau ums Leben.

So viel „Scheiße“ – Schimanski würde vor Neid erblassen

Die beiden Kommissare widersprechen sich und sind echt mies drauf. Damit sind sie allerdings nicht alleine, muss wohl doch, sorry Lüneburg, an der Stadt liegen. Selbst die ortsansässige Polizei ist schlecht gelaunt. „Meine Frau ist weg, ich hab kein Geld, mein Haus ist weg und das einzige, was mir bleibt, ist dieser Scheißjob hier.“ Ganz nebenbei, Schimanski würde erblassen vor Neid – wegen der „Scheiße-Dichte“ in diesem Tatort.

Und so ganz ausgelutscht kommt auch noch der heimische Drogenermittler ums Eck. Wir kennen das: Streit um Zuständigkeiten. Das Drogendezernat ist schon seit Monaten an dem Rauschgifthändler dran und jetzt kommen Falke und Grosz und grätschen mit ihren Ermittlungen dazwischen. „Das ist doch echt Scheiße!“

Dieser Tatort ist unfreiwillig lustig

„Ich brauche einen Notarztwagen – ja, sofort!“ Lustig wird es auch, allerdings eher unfreiwillig: Kommissar am Telefon: „Ich brauche einen Notarztwagen.“ Pause, Pause. „Ja, sofort!“ Finde den Fehler. Was mag das Gegenüber in der Einsatzzentrale gesagt haben. Vielleicht: „Ja, okay, wir essen grade, aber wahrscheinlich ist es wieder furchtbar dringend und wir sollen gleich los. Stimmt's?“

Nettes Experiment – aber leider gescheitert

Warum ich mich über solch kleine Unachtsamkeiten des Dialogschreibers amüsieren kann? Weil ich in den 90 Minuten sonst nichts zu lachen hatte.
Das mit dem so nicht vorhersehbaren Ende, das ist ja ganz nett. Das Verwirrspiel davor mit Vor-, Rück- und Zwischenblende dauert aber viel zu lange und lässt ein paar Fragen zu viel offen.

Nettes Experiment, hat für mich persönlich aber leider nicht geklappt. Für den Tatort Alles was Sie sagen gibt's von mir nur 2 Elche.

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Brigitte Egelhaaf
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