








Es fängt zwar ganz normal an: Kommissar, Leiche, Polizistin. Aber dann wird aus Felix Murot, dem Kommissar, Ulrich Tukur der Schauspieler. Uli, wie er genannt wird, spielt sich selbst, nämlich Ulrich Tukur bei den Dreharbeiten zu einem neuen Tatort. Und Uli hat ein Problem. Ein junger Mitarbeiter aus dem Tatortteam ist tot. Tukur saß am Abend zuvor mit ihm in einem Auto, hat aber jetzt einen Filmriss und fragt sich: „Wenn ich eingestiegen bin, wo bin ich dann ausgestiegen?“
„Gibt's nicht irgendwo einen schönen Nazifilm?“
Uli wird also verdächtigt und der Rest der Crew schaut sich schon einmal nach einem anderen Job um. Falls Uli wirklich der Täter war, verhaftet werden sollte, der Dreh gestoppt wird und alle arbeitslos sind. Barbara Phillip zum Beispiel, die im Tatort Murots Kollegin Wächter spielt, telefoniert vorsichtshalber schon mit ihrem Agenten. „Du, gibt's nicht irgendwo einen schönen Nazifilm. Du, der Tukur der darf einen Nazi nach dem anderen spielen und dem werden die Preise hinterher geschmissen. Was ist denn mit der Riefenstahl-Rolle?“
Klasse und zum Brüllen
Wer sonst noch auftaucht? Das zweite Frankfurter Tatort-Team Margarita Broich und Wolfram Koch. Die drehen parallel ihren Tatort in diesem Tatort. Alles klar? Richtig klasse und zum Brüllen komisch ist allerdings Martin Wuttke. Der spielt, klar Martin Wuttke, den wir kennen, weil er mit Simone Thomalla früher in Leipzig ein Tatort-Team war. Lang ist es her und deswegen hat es der Wuttke jetzt auch nicht leicht. „Ich hab' so nen kleinen finanziellen Engpass, seit ich den Tatort in Leipzig nicht mehr mache.“ Tukur: „Wie du machst den Tatort nicht mehr?“ Wuttke: „Das weißt du nicht?“
Fazit:
Ich habe mir während der 90 Minuten öfter mal überlegt, wie oft der Dreh unterbrochen werden musste, weil die Kollegen sich vor Lachen brüllend in den Armen lagen. Es geht um Schweinemasken sowie um die Frage, was ist Fiktion, was ist real. Und Ulrich Tukur spielt den Uli Tukur für mich sensationell. Ja, ich hab schon wieder die Stimmen im Ohr: „So was ist doch kein Tatort.“ Doch, sage ich. Das ist ein genialer Tatort und an Weihnachten dürfen Tatorte sowieso schon immer ein bisschen anders sein. Für mich gibt's für „Wer bin ich?“ fünf Elche! Warum diese Folge so heißt, offenbart sich übrigens vor allem ganz zum Schluss, da wird's dann richtig irre.