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Da scheint die Evolution Humor ins Spiel gebracht zu haben, oder wofür ist das ernsthaft gut?

Naja, wir haben tatsächlich eine Reihe von Rezeptoren auf der Haut, die verschiedene Informationen von der Haut liefern. Und da gibt es eben ganz sensible, die also ganz kleinste Berührungen melden. Die sollen uns sagen, wenn da vielleicht ein kleiner Käfer über die Haut krabbelt oder eine Stechmücke. Und dann schütteln wir ein bisschen, dann geht es wieder weg. Dafür ist es da.

Der Kitzel oder das das Jucken hat auch etwas Angenehmes. Im Lauf der Evolution wurde vieles, was wir an Sensorik haben, sozial überformt. Und so gibt zum Beispiel beim sanften Gestreicheltwerden eben nicht nur das Erlebnis „Da ist was an der Haut“, sondern auch das „soziale-Aufgehobensein“, das für einen Menschen ganz wichtig ist.

Und das ganz Spannende ist: Wenn ich etwas wegnehme, also die Überraschung wegnehme, dann tritt es nicht auf. Weil ich weiß, da kommt jetzt eine Empfindung. Also kein Mensch kann sich selber kitzeln!

Antwort von Prof. Dr. Manfred Spitzer

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SWR3