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Isabel Gebhardt
Isabel Gebhardt

Zum siebten Mal ist in diesem Jahr auf Island ein Vulkan ausgebrochen. Dieses Mal hat das Folgen für eine beliebte Touristenattraktion. Lava bedroht die Blaue Lagune. Wie ist die Lage?

Teile der Blauen Lagune sind stark beschädigt worden. Bilder und Videos zeigen, wie es gerade vor Ort aussieht. Die schwarz-orangefarbene Masse ist auf den Parkplatz des berühmten Thermalbads gelaufen. Auch ein Gebäude ist mit Lava bedeckt.

Video: watch as #lava inundates Blue Lagoon car park pic.twitter.com/fBDvEuaDUK

Lava erreicht Blaue Lagune: So ist die Lage in Island

Das Thermalbad selbst wurde bisher nicht getroffen. Es wird durch eine spezielle Mauer geschützt. Bisher wird davon ausgegangen, dass sie auch in der aktuellen Situation ihren Zweck erfüllen und den Lavastrom von dem Bad abhält. Ein Mitarbeiter hat isländischen Medien allerdings gesagt, es sei unklar, wann das beliebte Bad wieder öffnen könne.

Auf dem Youtube-Kanal des isländischen Medienunternehmens mbl sind Live-Bilder des Vulkanausbruchs zu sehen:

🔴 Live Now: New Volcanic Eruption in Iceland in 4K Ultra HD (Cam A)

Entwarnung für Touristen: Das sagen die Behörden zur Sicherheit

Der internationale Flughafen von Island im nahegelegenen Keflavík ist von dem Ausbruch nicht betroffen. Die Behörden teilten außerdem mit: „Island bleibt ein sicheres Reiseziel.“

Das liegt daran, dass es sich nicht um einen klassischen Vulkanberg handelt. Die Lava kommt aus der Sundhnukagigar-Vulkanspalte in der Nähe des Orts Grindavik auf der isländischen Halbinsel Reykjanes. Bei solchen Spalteneruptionen entsteht in der Regel keine große Aschewolke. Das war beim Ausbruch am Vulkangletscher Eyjafjallajökull im Jahr 2010 anders. Dessen kilometerhohe Wolke hatte damals tagelang den internationalen Flugverkehr lahmgelegt.

Vulkanausbruch auf Island kam überraschend

Anders als bei vorherigen Ausbrüchen kündigt sich das Naturspektakel diesmal aber nicht vorab an.

  • Meist gibt es vor Eruptionen tage- oder wochenlang Erdbeben. Das blieb diesmal jedoch aus.
  • Der Ausbruch begann in der Nacht auf Donnerstag.
  • Die ersten Anzeichen für den Ausbruch gab es laut offiziellen Angaben erst knapp eine Dreiviertelstunde vor Beginn.

Grindavik wird wegen Vulkanausbrüchen zum Geisterort

Als der Ausbruch begann, wurde dann der nahegelegene Ort Grindavik evakuiert. Die meisten der 4.000 haben ihr Zuhause allerdings schon vor einem Jahr verlassen. Laut Zivilschutz waren zuletzt nur noch etwa 50 Häuser des Ortes bewohnt. Das liegt daran, dass es in der Region gerade viele Vulkanaktivitäten gibt.

Die Natur ist unberechenbar.

Die Eruption jetzt ist bereits der siebte Ausbruch seit Dezember vergangenen Jahres. Im Januar war Lava bis in die Straßen von Grindavik geflossen – drei Häuser am Rande des Dorfes gingen in Flammen auf.

Im Mai haben wir zuletzt über die Vulkanausbrüche in Island berichtet. Damals wurde die Blaue Lagune evakuiert:

Island und seine Vulkane: Es wird so weitergehen

Island ist mit mehr als 30 aktiven Vulkansystemen die größte und aktivste Vulkanregion Europas. Der Inselstaat im Nordatlantik liegt auf dem sogenannten Mittelatlantischen Rücken, der die eurasische und die nordamerikanische Erdplatte trennt. Forschende gehen davon aus, dass die aktuelle Ausbruchsserie noch Jahrzehnte andauern könnte.

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