Der Angeklagte muss sich vor dem Landgericht Trier wegen fünffachen Mordes und versuchten Mordes in 18 Fällen verantworten. Am 1. Dezember 2020 war er mit einem Geländewagen durch die Trierer Fußgängerzone gerast. Dabei soll er das Auto gezielt als Waffe eingesetzt haben, um so viele Menschen wie möglich zu töten oder zu verletzen, so die Staatsanwaltschaft.
Das Motiv des Angeklagten ist weiter unklar. Angehörige und Verletzte sind vor Gericht in der Nebenklage vertreten. Für den Prozess am Landgericht Trier sind 26 Verhandlungstage bis Ende Januar 2022 geplant.
„Für Angehörige ist dieser Prozess ein Meilenstein“
Für viele Angehörige ist der Prozess extrem wichtig. Sie wollen erklärt haben, was damals passiert ist, was das Motiv des Täters war, erklärt Bernd Steinmetz, Leiter der Telefonseelsorge in Trier, im Video.
Es gebe aber auch Angehörige, die sich von dem Prozess überfordert fühlten und nicht dabei sein möchten, die sich deshalb durch die Nebenklage vertreten lassen. Wichtig sei aber in allen Fällen für die Angehörigen, dass die Schuldfrage des Täters geklärt werde, um die Möglichkeit zu haben „das Kapitel abschließen zu können“, so Seelsorger Steinmetz.
Wie haben die Menschen in Trier die Amokfahrt verarbeitet?
SWR3-Reporter Jakob Reifenberger hat die Trierer nach ihren Gefühlen von damals bis heute gefragt. Wie haben die Menschen diese Tat verarbeitet? Oberbürgermeister Wolfram Leibe sagt: „Unsere Stadt hat mehrere Phasen durchgemacht. Die erste Phase war Schock, Entsetzen.“

Nachrichten Eindrücke: Was hat die Amokfahrt mit Trier gemacht?
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Unser SWR3-Reporter hat auch Alex getroffen. Sie arbeitet in Trier mitten in der Fußgängerzone und war Augenzeugin von der Amokfahrt. Bis heute verfolgt sie diese Tat. Aber Alex ist stark – auch Dank Therapie und Unterstützung.

Nachrichten Alex ist Augenzeugin der Amokfahrt - so geht es ihr heute damit
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Amokfahrt-Prozess: Großer Andrang vor Landgericht Trier
Das Interesse am Prozess ist groß. Schon in den frühen Morgenstunden des ersten Prozesstages standen die ersten Journalistinnen und Journalisten vor dem Gerichtsgebäude, um einen der Plätze im Saal zu bekommen. Auch einzelne Besucher und Augenzeugen wollten beim Prozess dabei sein.