20 Jahre Weltkatzentag
Am 08. August ist immer Weltkatzentag, den es seit 2002 gibt. Wer den Aktionstag damals initiiert hatte, ist nicht ganz klar. Vermutlich war es eine Tierschutzorganisation namens „International Fund for Animal Welfare“. 2021 gab es laut der Plattform Statista rund 17,6 Millionen Hauskatzen in deutschen Wohnungen. Obwohl sie so beliebt sind, gibt es auch Probleme mit ihnen: Wenn sie im Nachbarsgarten für Verwüstung sorgen.
Wie man die unliebsame Nachbarskatze aus dem eigenen Garten vertreibt und was wirklich hilft, haben wir hier für euch zusammengefasst:
- Warum fremde Katzen vertreiben?
- Was verjagt Katzen im Garten?
- Welche Kräuter vertreiben Katzen?
- Welche Gerüche vertreiben Katzen?
- Kann Wasser Katzen vertreiben?
- Taugt ein Katzenschreck mit Ultraschall?
- Kann ich selbst die Katze vertreiben?
- Was darf die Katze alles – was nicht?
- Wer haftet, wenn die Katze was anstellt?
- Soll ich den Halter der Katze verklagen?
Warum fremde Katzen vertreiben?
Für Katzenbesitzer bleibt es oft schwer zu verstehen, aber gerade Katzen, die das Grundstück der Nachbarn für das eigene Staatsgebiet halten, bringen große Sorgen mit sich: Dummerweise nur für die Nachbarn.
Katzenkot beispielsweise überträgt ernstzunehmende Krankheiten, die besonders für Schwangere zum Problem werden können, Toxoplasmose beispielsweise (eine Erkrankung mit Parasiten). In Deutschland sind es vor allem Katzen, die den Sandkasten als Klo benutzen. Katzen lieben es auch, ihre Krallen in Balkonmöbel, Trampoline oder trocknende Wäsche reinzuhauen. Und klar, schadlos läuft das nicht ab.
Wer Singvögel im eigenen Garten lieber mag als im Magen von Nachbars Katze, wird sich auch schon mal heimlich überlegt haben, was so alles möglich ist. Es gibt also gute Gründe, dass man das Verhalten fremder Katzen nicht immer nur süß finden muss.
Was verjagt Katzen im Garten?
Ganze Balkon- und Gartenzeitschriften sind voller Tipps, die Katzen ein bisschen zu erschrecken und damit fernzuhalten. Freilich funktioniert nicht alles – oder nicht alle Methoden sind tierfreundlich genug oder legal. Kleine oder mittelgroße Gartenzäune helfen natürlich nicht.
Die kleinen Raubtiere finden Wege darüber, darunter oder einfach direkt hindurch, denn sie sind ja recht sportlich und kreativ. Da Katzen allerdings gut riechen, Wasser hassen, sensibel und schreckhaft sind, lässt sich hier schon viel Originelles und Zumutbares auf Balkon und Garten stellen.
Welche Kräuter vertreiben Katzen?
„Dagegen ist kein Kraut gewachsen“ gilt beim Katzen-Vertreiben nicht. Wer einen Kräutergarten hat, hat vielleicht schon gemerkt, dass Katzen selten durchlaufen – vorausgesetzt, die richtigen Kräuterlein sind an prominenter Stelle oft genug gepflanzt:
Katzen hassen beispielsweise Weinraute oder Zitronenmelisse. Besonders spannend ist die tatsächlich nach ihrem strategischen Ziel benannte „Verpiss-Dich-Pflanze“, die seit der Jahrtausendwende sehr erfolgreich neben Katzen auch Hunde, Marder und ab und zu Osterhasen vertreibt, übrigens eine Züchtung aus SWR3Land. Die Pflanze ist nicht giftig und ist (für uns Menschen) praktisch geruchlos, so lange wir sie nicht berühren. Da der Garten allerdings selten ausschließlich aus solchen Pflanzen und Kräutern besteht, ist das nur ein Baustein.
Welche Gerüche vertreiben Katzen?
Hausmittelchen wie Kaffeesatz, Chili oder alter Knoblauch funktionieren mal besser mal schlechter. Das Hauptproblem ist, dass der Regen diese Gerüche schnell wieder wegwäscht. Spezielles Katzengranulat kann ebenfalls helfen, muss aber wie alles andere auch gut und großflächig im Garten verteilt werden. Katzengranulat kann sogar etwas länger wirken, je nach Häufigkeit des Regens und der eingesetzten Menge, 3 bis 6 Monate. Katzen mit Kräutern und Gerüchen fernhalten ist in jedem Fall tierschonend.
Kurze Frage, kurze Antwort Warum haben Katzen Angst vor Gurken?
Ihr habt bestimmt schon mal so ein Video gesehen, in dem eine Katze panisch reagiert, weil sie eine Gurke sieht, diese Videos tauchen ja immer wieder mal auf. Aber warum reagieren Katzen so, warum haben sie Angst vor Gurken?
Kann Wasser Katzen vertreiben?
Auf jeden Fall, denn noch mehr als der Teufel das Weihwasser hassen Katzen ganz normales Wasser. Nun geht es nicht darum, ein Bächlein quer durch den Garten zu betonieren, um eine unüberwindbare Grenzbefestigung anzulegen. Vielmehr schrecken ganz spezielle Wassersprüher mit Bewegungsmelder die Katzen im richtigen Moment ab.
Man installiert den Katzenschreck am Gartenschlauch und lässt die eigenen Kinder zu jeder beliebigen Tages- und Nachtzeit testen, ob das Ding funktioniert. Von diesen Geräten gibt es eine ganze Reihe, leider sind nicht alle gut.
Manche Produkte gehen so unglücklich kaputt, dass direkt danach der komplette Garten unter Wasser steht (was die Katzen ja am Ende auch fern halten würde). Ein Blick auf Bewertungen im Netz kann helfen, wenn andere Opfer ihre Erfahrungen teilen. Ein Katzenschreck mit Wasser ist jedenfalls eine recht effektive Vertreibungsart.
Taugt ein Katzenschreck mit Ultraschall?
Gute Idee, aber der Ultraschall-Katzenschreck hat drei Nachteile. Zum einen ist die Reichweite der solar- oder batteriebetriebenen Dinger nicht sonderlich groß. Man kommt also nicht umhin, den Garten mit ihnen zuzupflastern.
Nachteil zwei ist, dass sich manche (taube?) Katzen einfach nicht von Ultraschall abschrecken lassen – andere, gern gesehene Tiere aber schon. Und zu guter Letzt können (vor allem jüngere) Menschen die Ultraschal-Katzenerschrecker ebenfalls manchmal hören. Wenns dumm läuft, zieht vor der fremden Katze das eigene Kind vom Baumhaus im Garten aus.
Kann ich selbst die Katze vertreiben?
Der Wasserschlauch ist zum Erschrecken schon eine gute Idee, denn Katzen können schnell schmollen und merken sich dieses schlechte menschliche Zusammentreffen. Eine Trillerpfeife oder Klatschen kann die Katze ebenfalls nachhaltig beeindrucken.
Allerdings hat jedwede Aktion gegenüber Tieren auch enge Grenzen, die u. a. das Tierschutzgesetz setzt. Tiere quälen oder gar verschwinden lassen geht gar nicht, kann außerdem nicht nur teuer werden, es drohen auch bis zu 3 Jahre Knast.
Was darf die Katze alles – was nicht?
- Sie darf mit ihrer besten Katzenfreundin einfach so über jedwedes Nachbargrundstück laufen – aber die ganze Katzengroßfamilie mitbringen hingegen darf sie nicht (Landgericht Lüneburg, Az.: 4 S 48/04). Nachbars Katzenclan streunernd auf dem eigenen Grundstück muss man sich also nicht gefallen lassen.
- Katzen hinterlassen gerne Mal Kot, Erbrochenes oder tote Tiere auf fremden Grundstücken. Besonders dreiste Katzen verrichten ihr Geschäft auch in fremden Wohnungen, wenn z. B. die Balkontür aufsteht. Da in vielen dieser Fälle nicht nur eine Geruchsbelästigung entsteht, sondern auch Eigentum fremder kaputtgeht, muss man das nicht ertragen (LG Bonn, Az.: 8 S 142/09).
- Das bedeutet allerdings nicht, dass die Katze nur zu Hause aufs Klo muss – macht die fremde Katze in den eigenen Garten, kann man wenig dagegen tun.
- Dass Katzen draußen gefüttert werden, ist erlaubt, nicht allerdings wenn das Füttern zu ernsteren Problemen wie beispielsweise einer Rattenplage führt (OVG Koblenz, Az.: 6 A 12111/00).
- Katzen können für Katzenhaarallergiker zum Problem werden: Sie bekommen beispielsweise schnell Atemnot. Auch wenn Menschen Katzen überall begegnen könnten, muss man in seiner unmittelbaren wohnlichen Nachbarschaft eine Katze als Katzenhaarallergiker nicht zwangsläufig ertragen, es können lebensbedrohliche Situationen auftreten. Allerdings sehen das Richter immer wieder unterschiedlich. Es kommt also auf den Einzelfall an.
Wer haftet, wenn die Katze was anstellt?
Theoretisch ist es ganz einfach: § 833 des Bürgerlichen Gesetzbuches besagt, dass für Schäden, die ein Tier anrichtet, grundsätzlich der Halter zuständig ist. In der Praxis gibt es nur zwei Probleme:
- Zum einen muss das Tier der Tat zweifelsfrei zuzuordnen sein – man kann den Täter mit dem auffälligen Muster beispielsweise einfach mit dem Handy fotografieren oder filmen –, zum anderen muss man sich auch sicher sein, dass das Tier etwas Verbotenes tut.
- Benutzt es das eigene Grundstück als Toilette sehen das Richter je nach Fall durchaus unterschiedlich. Verursacht das Tier beim über die Straße rennen beispielsweise einen Fahrradunfall ist es eindeutiger (schuldig).
Soll ich den Halter der Katze verklagen?
Am besten nicht. Nachbarschaftsstreits sind so alt wie die Menschheit und Klagen führt ganz oft auch dann in eine Sackgasse, wenn man Recht bekommt. Am Ende muss jeder selber wissen, ob es nicht viel schlauer ist, die dunklen Machenschaften der Katze(n) der Nachbarschaft zu akzeptieren, um den Frieden zu wahren. So tolerant zu sein, bedeutet viel Selbstbeherrschung und sicher auch Weisheit. Es zahlt sich aber am Ende ganz oft besser aus. ♥