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AUTOR/IN
Katha Jansen
SWR-Wirtschaftsredakteurin Katha Jansen (Foto: SWR, Stefanie Schweigert)
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Wer auf der Autobahn unterwegs ist, hat vielleicht auch einen kurzen Zwischenstopp an einer Raststätte eingelegt – und dort einen richtig teuren Kaffee getrunken. Warum muss man denn an Raststätten so viel mehr zahlen, als im Supermarkt?

Kaum einer hat Lust auf einen Umweg. Deswegen nehmen viele die teuren Kosten auf Raststätten in Kauf. Außerdem gibt es an den Autobahnen nicht so viel Konkurrenz. Die macht normalerweise aber den Preis günstiger. Das sieht man zum Beispiel bei Discountern, die nebeneinander liegen, da werden die Produkte auf die Zeit eher billiger.

Ein Konzern macht die Preise teuer

Spritpreis-Karussell Günstig tanken wird komplizierter

Verlässlich ist anders. Die Spritpreise fahren Karussell. Wann soll ich tanken? Morgens, abends oder doch eher nachts? Fakt ist: Wer morgens an die Zapfsäule fährt, muss bis zu sechs Cent mehr bezahlen. Wir sagen euch, wann es sich lohnt an die Tankstelle zu düsen.

Raststätten gehören meist zu einem einzigen Konzern: Tank & Rast. Das Unternehmen verpachtet die Raststätten. Die Pächter zahlen alle ähnlich hohe Pachtabgaben, haben ähnlich teure Lieferanten und bei Tank & Rast gelten die Kosten als verhältnismäßig hoch. Heißt: Die Ausgaben müssen natürlich wieder reingeholt werden. Deswegen kostet dann zum Beispiel ein Getränk an der Raststätte oft mehr als drei Euro. Bei einem Autohof – etwas abseits gelegen – kann es nur die Hälfte sein.

Tank & Rast begründet die Preise unter anderem damit, dass die Raststätten ja 365 Tage im Jahr und rund um die Uhr auf haben und es darum mehr Kosten gebe.

Warum unternimmt keiner was gegen die Preise an Raststätten?

  • Punkt 1: Der Druck ist noch nicht groß genug. Zum Beispiel bei den Sprit-Preisen. Hier ist der Unterschied zwischen Raststätte und normaler Tanke zwar deutlich – eine Studie aus dem vergangenen Jahr kommt auf über 16 Prozent – aber vor allem Geschäftsreisenden und LKW-Fahrer macht das oft nix aus, weil die eine Tankkarte vom Arbeitgeber haben und über diese gehen teilweise sogar noch Prozente runter. Die „Normalo-Fahrer“ meckern zwar, tun aber de facto nichts. Dadurch ist und bleibt der Druck auf die Politik gering.
  • Punkt 2: Die Rechtslage. Da sagt zum Beispiel das Bundeskartellamt: Noch gebe es ja genug Alternativen in der Raststätten-Landschaft. Dabei rechnen sie auch die Autohöfe neben den Autobahnen mit ein. Für die Behörden liegt deshalb kein Tank & Rast-Monopol vor und damit können die Preise frei bestimmt werden.
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