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Linda Bies
Linda Molitor (Foto: SWR3, Niko Neithardt)
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Lea Kerpacs
Lea Kerpacs: Website-Redakteurin bei SWR3 (Foto: SWR3, Niko Neithardt)

Keine Leiche, aber ein Blutfleck und ein Dorf, in dem sich jeder kennt: Das erwartet euch im Tatort aus dem Breisgau.

Was passiert im Tatort „Die Blicke der Anderen“?

Die Umgebung ist wunderschön – das war es aber auch schon mit der Idylle im Schwarzwald-Tatort „Die Blicke der Anderen“. Es geht um ein Dorf, in dem jeder jeden kennt. Die Haustüren sind eigentlich nie abgeschlossen, und selbst wenn, weiß jeder, wo der Ersatzschlüssel versteckt ist. Und es ist ein Dorf, in dem man keine Chance mehr hat, wenn man einmal unten durch ist. Im Zentrum der Geschichte: Eine Frau, deren Mann und Sohn vermisst werden, und die schnell in den Fokus der Ermittlungen rückt. Wen will sie lieber schützen, als sich zu entlasten?

Idyllischer Schwarzwald? Krimi aus dem Breisgau

Das idyllische Schwarzwald-Dorf im Breisgau. Dorthin werden die Kommissare Tobler und Berg gerufen. Es gibt keine Leiche – noch nicht – sondern erst mal nur einen großen Blutfleck auf dem Bett im Schlafzimmer. Der ältere Sohn ist da, die Mutter taucht später wieder auf – der Vater und der jüngere Sohn bleiben verschwunden. Das ganze Dorf inklusive der Schwiegermutter sind sich schnell einig: Die Mutter, Sandra, hat ihren Mann und ihren Sohn umgebracht. Die schweigt, anstatt sich zu entlasten. Wen will sie schützen?

Typische Aussage im Tatort: „Sandra ist halt Sandra“

Diese Aussage kommt in dem Tatort immer wieder vor. Was soll das heißen? Das fragen sich nicht nur die Kommissare, sondern auch die Zuschauer. Was hat Sandra denn getan, dass das ganze Dorf, ihre Schwiegermutter, und sogar der ältere Sohn so schlecht von ihr denken? Die Dynamiken in so einer Gemeinschaft sind eines der Hauptthemen im Tatort und werden von den Charakteren gut dargestellt. Auch weil die Ermittler sich so sehr zurücknehmen, dass der Platz dafür da ist.

Kommissare Tobler und Berg zu passiv, zu unbeteiligt, zu wenig Intuition

Die Kommissare Tobler und Berg sind für mich immer einen Schritt hinterher. Die falschen Fragen, die falschen Beobachtungen und wenig Fingerspitzengefühl. Tobler wirkt oft zu mitgenommen, Berg dagegen scheint es völlig kalt zu lassen, dass ein kleiner Junge mindestens entführt, wenn nicht getötet wurde. Spannend ist allerdings zu sehen, wie die Kommissare ihre Verdächtige ent- und nicht belasten wollen.

Fazit: Ein Tatort übers Anders sein

Inhaltlich fehlt dem Tatort so gut wie nichts. Die Spannung ist bis zum Ende da, die Motive sind nachvollziehbar, die Geschichten dramatisch und die Charaktere lassen, wenn schon nicht die Ermittler, doch wenigstens mich als Zuschauer mitfühlen. Es geht ums Dorfleben, um Liebe und Familie und Rollenbilder. Und ums Opfer bringen, für die, die man geliebt hat, noch liebt und auch in Zukunft noch lieben will. Von mir gibts drei von fünf Elchen.

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