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Brigitte Egelhaaf
Brigitte Egelhaaf (Foto: SWR3)
SWR3

Nie war eine Tatort-Leiche kleinteiliger. Sie liegt beim neuen Tatort mit Dorn und Lessing aus Weimar auf einem Waldweg und sieht aus wie Katzenstreu. Es ist der Chef der Kloßfabrik als Granulat.

Werbefilmchen mit Horrorelementen

Kartoffeln werden geerntet, geduscht, kullern, werden gepresst, geformt, verpackt. Der Anfang dieses Tatorts könnte ein wirklich ästhetisch ansprechendes Werbeproduktionsfilmchen für eine Kartoffelkloßfirma sein. Wären da nicht diese kurzen Sequenzen mittendrin, die so gar nicht zu den Hygienevorschriften der Kloßproduktion passen. Ein blutverschmiertes großes Messer, baumelnde Frauenfüße neben einem weggestoßenem Hocker und eine dreckverschmiert Frau in weiß. Werbefilmchen beendet und dann kracht es auch schon.

Dorn und Lessing ermitteln

Auto gegen Kleinlaster, mitten im Wald. Der Transporterfahrer flieht und ein Karton mit Katzenstreu bleibt zurück. Katzenstreu? Nicht wirklich, finden die Kommissare Dorn und Lessing heraus. Denn das katzenstreuähnliche Material im Karton ist der granulierte Chef der Kloßfabrik Hassenzahl. Christoph der Kloßoligarch, der irgendwie und bestimmt unfreiwillig in die Kartoffelgranulatherstellungsmaschine fiel.

Szenenbilder Tatort Weimar Die robuste Roswita mit Nora Tschirner und Christian Ulmen (Foto: MDR/Wiedemann&Berg/Anke Neugebauer)
Die Kommissare ermitteln in der Kloß-Fabrik und hoffen auf weitere Spuren. Bild in Detailansicht öffnen
Vorarbeiterin Cordula Remda-Teichel fühlt sie nicht wohl in Anwesenheit der Kommissare. Hat sie etwas zu verbergen? Bild in Detailansicht öffnen
Roswita Hassenzahl ist die totgeglaubte Ehefrau von Christoph Hassenzahl. Nach dessen Tod nehmen die Kommissare Dorn und Lessing die Ermittlungen auf und haben einige Fragen an die Dame. Bild in Detailansicht öffnen
Roland Schnecke arbeitet an der Autobahntankstelle und bestätigt Roswitas Geschichte. Bild in Detailansicht öffnen
Einige Verdächtige werden nun zu einem Verhör ins Polizeirevier zitiert.  Bild in Detailansicht öffnen
Vor allem an Roswita Hassenzahl und ihrem Lebensgefährten Roland Schnecke haben die Kommissare noch so einige Fragen.  Bild in Detailansicht öffnen
Doch es gibt noch weitere Verdächtige: Zum Beispiel der Kartoffelbauer Thomas Halupczok. Bild in Detailansicht öffnen
Seine Existenz wurde von Hassenzahl vernichtet. Bild in Detailansicht öffnen
Nachdem die Ermittlungen noch nicht das gewünschte Ergebnis brachten, beauftragen die Kommissare Lupo mit einem DNA-Abgleich. Bild in Detailansicht öffnen
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Ausgerechnet jetzt schaltet sich der Chef Kurt Stich persönlich ein und sucht das Gespräch mit Lupo. Bild in Detailansicht öffnen
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Die Kommissare Kira Dorn und Lessing erfahren von der Nachbarin Irma mehr über Roswita Hassenzahl und kommen nun der Wahrheit langsam näher. Bild in Detailansicht öffnen
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Mogli schrubbt mit Schnecke Toiletten

Und dann taucht auch noch die seit sieben Jahren verschollene Ehefrau des ermordeten Kloßfabrikanten auf. Roswita Hassenzahl kann sich an nichts mehr erinnern, was vor ihrem Verschwinden passiert ist. Was sie weiß: In der Zeit ihres Gedächtnisverlustes hat sie unter dem Namen Mogli Toiletten geputzt und lebte mit Schnecke zusammen im Schneckenhaus. Und dann gibt’s da noch Thomas Halupczok.

„Famos ist der Kloß“

Nein, kein polnischer Kinderbuchautor, sondern ein Kartoffelbauer, der um seinen Hund trauert. Und so komische Sachen murmelt wie: „Der Kloß mit der Soß ist auf dem Teller mit Stella. Famos ist der Kloß auf dem Porzellan mit dem Schwan.“

Tiefgang gibt’s woanders

Ganz im Ernst, diesen Tatort kann man nicht ernsthaft kritisieren. Sagen wir mal so: Ihr mögt Klamauk, Nora Tschirner und Christian Ulmen und lächelt euch gerne aus dem Wochenende? Dann sind das für euch automatisch vier Elche. Ihr steht eher auf gesellschaftskritischen Inhalt und politischen Tiefgang beim Krimi? Schaut euch den Tatort Die robuste Roswita trotzdem an und entspannt euch einfach mal. Und wer will, guckt dann noch die Outtakes.

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Brigitte Egelhaaf (Foto: SWR3)
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