Viele machen eine Therapie, um von den Drogen weg zu kommen. Im Frankfurter Tatort am Sonntag gehört das Drogennehmen zur Psychotherapie dazu, um ein Trauma oder Depressionen zu bewältigen. Eine Sitzung geht mächtig schief – am Ende sind alle Patienten tot, nur der Therapeut hat überlebt. Die Kommissare Brix und Janneke ermitteln – aber wissen lange gar nicht so richtig, gegen wen.
Frankfurter Drogenszene mal ganz anders
Eine wunderschöne Villa aus der Gründerzeit, rund herum alte hohe Linden, eine gepflegte Parkanlage. Die Frankfurter Drogenszene zeigt sich hier mal ganz anders – in der Therapie-Praxis von Dr. Adrian Goser. Er gilt als Koryphäe im Bereich der Psycholyse, also der Psychotherapie mit Drogen. Seine letzte Sitzung geht für alle sechs Patienten tödlich aus, Goser – als einziger Überlebender – wird zum Hauptverdächtigen.
Tatort zwischen Guru und Junkie
Adrian Goser ist ein Highlight, er trägt durch den Tatort. Seine Rolle fasziniert, ist irgendwo zwischen Guru und Junkie, Sektenführer und Philosoph – und hat sicher viele Geheimnisse. Aber gehört ein Massenmord dazu? Irgendwas stimmt nicht, sagt mein Bauchgefühl beim Zuschauen. Immerhin ist eine von Gosers ehemaligen Patientinnen seit Monaten verschwunden. Goser: „Sie denken ich bringe Menschen um, weil ich verlassen worden bin? Wegen einer Beziehung sich selbst zu töten – geht es noch banaler?“







Fazit: Ein Tatort mit zwei Gesichtern
Bis hier hin ist eine tolle geheimnisvolle Spannung um Gosers Gruppe und ihren Tod aufgebaut worden – und dann kommt die zweite Hälfte und macht alles kaputt. Der Tatort wird zu einer abgedroschenen Mischung aus Horrorfilm und Terminator. Viel zu konstruiert, viel zu gewollt – und den Ausstieg einfach verpasst. Das hat mir keinen Spaß mehr gemacht – da kann leider auch der grandios gespielte Dr. Goser nichts mehr dran ändern. Deshalb gibt es insgesamt nur 2 von 5 Elchen.