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AUTOR/IN
Stefan Scheurer
Stefan Scheurer (Foto: SWR3)

Mal ehrlich: Er hat als Kommissar Moritz Eisner einfach zu viele Fragen gestellt. Besonders im Tatort „Verschwörung“ geht er damit vielen Mächtigen auf den Geist – und nun soll wirklich Schluss sein?

Es ist helllichter Tag im Tatort, was wirklich wundern darf, denn normalerweise passieren die Morde nachts, wie so oft. Mysteriös ist es dennoch.

Großes Fressen im Tatort Wien?

Denn in einem Wald bei Wien geht Merkwürdiges vor. Ein Jogger rennt um sein Leben, verfolgt von einer Horde… naja, wir wissen es nicht genau. Sicher ist nur, dass er im letzten Moment der Polizei einen Abschieds-Notruf hinterlässt:

Sie wollen mich fressen, sie wollen mich fressen.

Ganz so blutig geht's mit ihm nicht zu Ende im Tatort Wien, denn ein paar Augenblicke später liegt er tot in einem nahegelegenen Steinbruch. Schon ein Tatütata später ist die Rechtsmedizin zur Stelle und ebenso die knallharten Ermittlunger Moritz Eisner und Bibi Fellner.

Druck für das Ermittlerteam Eisner und Fellner

Die Diagnose: Ein Toter aus der Politik-Bürokratie, und das ist natürlich immer vollkommen deppert, denn ruckzuck steht sowas in den Medien. Das bedeutet jede Menge Druck für Eisner und Fellner und deren Chefs, die rumlaufen, wie aufgeschreckte Hühner.

„Depperte“ Fragen von Schauspieler Krassnitzer

Schnell ist klar: Eisner würde allen wieder unfassbar auf den Geist gehen müssen, um diesen Fall zu lösen. Wild entschlossen nervt er einen wichtigen Möchtegern-Snob nach dem anderen. Die finden weder die Fragen, noch seinen Wiener Schmäh so richtig cool.

Tatort Wien ohne Moritz Eisner?

Es kommt, wie es kommen muss: Er wird erst versetzt und dann aus dem Dienst komplett entfernt. Hätte halt mal mehr aufpassen müssen beim Ermitteln, der Bua. Irgendwie wurschteln sich der arbeitslose Eisner und seine stets latent verwirrte Bibi Fellner dann doch noch bis zum Schluss der 90 Minuten durch – eine kleine Erlösung, vor allem für uns Zuschauer.

Der Tatort aus Wien ist aus meiner Sicht ganz schön lasch. Die Geschichte ist doch irgendwie erwartbar, weil es kaum spannende oder überraschende Wendungen gibt. Und gerade der Wiener Schmäh, also der Witz und Charme, der diese Tatorte immer ausgezeichnet hat, zündet dieses Mal einfach nicht.

Top Schauspieler im Tatort Wien 2021, aber...

Das ist tragisch für uns Zuschauer, die die Wiener und Österreicher total mögen. Aber das Drehbuch bleibt weit hinter den anderen guten Wiener-Tatorten zurück. Da hilft's auch nicht, wenn die Schauspieler ihr Bestes geben.

Schneller anschauen hier in der Mediathek

Pfiat di, nächstes Mal in 2021 wirds wieder ein Hit, ihr zwei Süßen – sofern der Bua seinen Job wiederkriegt. Mein Tipp: Anschauen in der Mediathek bei 1,25-facher Geschwindigkeit.

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