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Malte Dedecek
Malte Dedecek (Foto: SWR3)

Bei einer Amputation wegen Brustkrebs entscheiden sich die meisten für eine Rekonstruktion der Brust. Doch das muss nicht zwingend für jede Frau der richtige Weg sein.

Grit Konrad aus Wiesbaden hatte 2016 Brustkrebs. Beide Brüste mussten amputiert werden. Neue Brüste aus Silikon wollte sie aber nicht:

Ich habe mich gegen eine Rekonstruktion entschieden, weil mein Bauchgefühl einfach ganz klar 'Nein' gesagt hat. Das wäre einfach nicht ich gewesen. Künstliche Brüste – das ist eine ganz, ganz individuelle Entscheidungen. Aber für mich wäre es nichts gewesen. Man hat da kein Gefühl mehr drin. Ich bin einfach nicht mehr ich.

Künstliche Brust? Viele Meinungen, wenig Verständnis

In Ihrem Freundeskreis gab es eigentlich kein Verständnis für ihre Entscheidung, obwohl viele gar nicht den Unterschied zwischen rekonstruierten Brüsten und Brustvergrößerungen kannten. Auch von ihrer Ärztin bekam Grit Konrad erstmal Gegenwind zu ihrer Entscheidung. Erst nach langen Diskussionen, war auch für die Ärztin klar, dass diese Entscheidung für Grit selbst die richtige ist. Nur ihr Mann stand von Anfang an absolut zu ihr:

Der war auch bei sämtlichen Arztgesprächen mit dabei, der hat auch die ganzen Silikonkissen begutachten dürfen, die da uns vorgelegt wurden. Und ich glaube, der ist einfach nur froh, dass ich jetzt seit fast sechs Jahren krebsfrei bin.

Die Entscheidung war Grit nicht leichtgefallen. Vor allem weil es kaum jemanden gab, mit dem sie sich dazu austauschen konnte. Über Facebook hatte sie etwas Austausch mit anderen Frauen, die sich gegen eine Rekonstruktion entschieden haben. Aber im Großen und Ganzen fühlte sich Grit bei ihrer Entscheidung sehr allein. Eine große Hilfe, die Kraft gegeben hat, waren Bilder von Frauen nach den Operationen.

Eine umfangreiche Beratung ist wichtig (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance / dpa Themendienst | Monique Wuestenhagen)
Eine umfangreiche Beratung ist wichtig

Hilfe für Frauen mit Brustkrebs

Damit andere betroffene Frauen nicht alleine mit ihrer Entscheidung dastehen, engagiert sich Grit Konrad in dem Verein amsob. Hier gibt es monatliche Gesprächsrunden, die Möglichkeit auch einfach mal direkt mit jemanden zu sprechen oder die geschlossene Facebook-Gruppe – mit vielen Beiträgen zu dem Thema.

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