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Björn Widmann
Björn Widmann

So ein Immobilienangebot bekommt man nicht oft: In Lispenhausen bei Fulda steht eine Kirche samt Pfarrhaus zum Verkauf.

Eine ungewöhnliche Immobilienanzeige sorgt zurzeit im Internet für Aufsehen. Auf dem Portal Kleinanzeigen ist eine Kirche ausgeschrieben – inklusive Pfarrhaus und Kloster. Für 395.000 Euro steht die Kirche Zur Schmerzhaften Mutter Gottes in Lispenhausen bei Rotenburg in Hessen zum Verkauf.

Bei dem zum Verkauf stehenden Objekt handelt es sich um die im Jahr 1963 errichtete katholische Kirche, das Pfarrhaus, den in 1980 ergänzten verbindenden Zwischentrakt mit 8 Klosterzellen, Zufahrtsweg und Stellplätze für Autos im Rotenburger Stadtteil Lispenhausen. Das Anwesen liegt auf einem Hügel in der Ortsmitte und bietet einen wunderbaren Blick auf das Fuldatal. Die Gebäude können sowohl spirituell als auch wohnwirtschaftlich weiterverwendet werden.

Diese Kirche in Lispenhausen steht zum Verkauf
Die Kirche Zur Schmerzhaften Mutter Gottes in Lispenhausen steht zum Verkauf. Bild in Detailansicht öffnen
Diese Kirche in Lispenhausen steht zum Verkauf
Für 395.000 Euro ist das Gotteshaus ausgeschrieben. Bild in Detailansicht öffnen
Diese Kirche in Lispenhausen steht zum Verkauf
Die Kirche und das Pfarrhaus wurden 1963 gebaut. Bild in Detailansicht öffnen
Diese Kirche in Lispenhausen steht zum Verkauf
Was mit den sakralen Gegenständen in der Kirche passieren soll, ist noch nicht geklärt. Bild in Detailansicht öffnen

Kirche mit Kloster und Pfarrhaus zu verkaufen

Die teils unterkellerte Kirche mit Glockenturm ist vollständig mit Altar und Sitzbänken für 70 Personen ausgestattet“, schreibt die katholische Pfarrgemeinde St. Franziskus Bebra-Rotenburg in der Immobilienanzeige.

Im Untergeschoss befinde sich noch ein Versammlungsraum, „im Verbindungstrakt zwischen Kirche und Pfarrhaus befinden sich 8 Klosterzellen mit 2 gemeinschaftlichen Nasszellen“. Das Pfarrhaus und die Kirche wurden demnach 1963 gebaut. Es biete sechs Zimmer, Küche, Bad und Keller.

Warum wird in Hessen eine Kirche verkauft?

Es hat einen für die Kirche traurigen Grund, dass die katholische Pfarrgemeinde St. Franziskus Bebra-Rotenburg das komplette Anwesen verkauft. Es sei schlicht unwirtschaftlich geworden, sagte Pfarrer Andreas Schweimer.

Von den 155 Katholiken in Lispenhausen komme nur noch eine Frau zum monatlichen Gottesdienst in die Kirche. Zwar würden auch Gläubige aus anderen Ortschaften wie Bebra und Rotenburg zum Gottesdienst erscheinen. „Aber sie haben ja auch ihre eigenen Kirchen“, sagte Schweimer.

Kirche zu verkaufen: Schon knapp zwei Dutzend Angebote

Knapp zwei Dutzend Angebote seien bisher eingegangen, „bisher sind drei ernsthafte Angebote im Rennen“, sagte der Pfarrer im Gespräch mit SWR3. „Denkverbote“ für die künftige Nutzung des Anwesens solle es keine geben – wobei letzten Endes natürlich nicht alles möglich sei.

Im Mustervertrag stehe, dass zum Beispiel die Einrichtung als Spielhalle, Bordell oder anderen Einrichtungen des Rotlichtmillieus nicht machbar seien. Auch Gewalt und Pornografie hätten in diesen Räumen keine Chance.

Bistum Fulda muss dem Verkauf der Kirche zustimmen

Auch an nicht-christliche Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften dürften wir das Anwesen nicht verkaufen“, sagte Schweimer. Zwar verkauft die katholische Pfarrgemeinde St. Franziskus Bebra-Rotenburg das Anwesen – letztendlich muss aber das Bistum Fulda als kirchenrechtliche Aufsichtsbehörde dem Verkauf zustimmen.

Das Anwesen liegt auf einem Hügel in der Ortsmitte von Lispenhausen. Auf knapp 1.700 Quadratmetern Grundstück biete die Immobilie „einen wunderbaren Blick auf das Fuldatal“. Fast 40 Jahre lang haben Schwestern dort gelebt, sagte Pfarrer Schweimer.

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