Der baden-württembergische Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) kritisiert den Plan von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), homöopathische Behandlungen nicht länger von den Krankenkassen bezahlen zu lassen. Der Grund: Es gibt keinen wissenschaftlichen Nachweis für deren Wirksamkeit.
Im Berliner Tagesspiegel sprach Lucha von „Nebelkerzen zulasten der Homöopathie“. Angesichts der geringen Einsparmöglichkeiten „diesen Konflikt aufzumachen, davor kann ich nur warnen“, sagte der Grünen-Politiker.
Lauterbach zu Homöopathie: „Leistungen, die medizinisch nichts bringen“
Lauterbach hatte am Donnerstag in Berlin angekündigt, er werde in Kürze eine entsprechende Regelung vorlegen. Dem Bundesgesundheitsminister zufolge werden die Kassen schätzungsweise 20 bis 50 Millionen Euro pro Jahr sparen.
Eigentlich eine geringe Summe im Vergleich zu den Gesamtausgaben der Krankenkassen von voraussichtlich knapp 300 Milliarden Euro im vorigen Jahr. Lauterbach sagte, es gehe ums Prinzip: „Die Krankenkassen sollten nicht Leistungen bezahlen, die medizinisch nichts bringen.“
Hat Lauberbach Recht? Die einfache Antwort lautet: Ja. Und dennoch hat die Sache wichtige Nebenasapekte. Welche das sind, lest ihr hier:
In der Homöopathie werden extrem verdünnte Stoffe in Form von Kügelchen (Globuli) oder Tropfen verabreicht. Die Lehre des Homöopathie-Begründers Samuel Hahnemann (1755-1843) geht davon aus, dass damit die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert werden. Die Homöopathie steht seit ihren Anfängen der Schulmedizin kritisch gegenüber – und umgekehrt.