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Von Autor/in Hans Liedtke, Leo Eder

Seit Tagen saß Rayan in Marokko in einem Brunnen fest, nachdem er 32 Meter in die Tiefe gestürzt war. Retter konnten ihn nur noch tot befreien.

Ein fünfjähriger Junge, der in Marokko in einen Brunnenschacht fiel, ist tot. Das teilte der marokkanische König Mohammed VI. mit und sprach den Eltern sein Beileid aus. Sanitäter brachten Rayan sofort nach seiner Bergung in ein Krankenhaus.

BREAKING 🚨 #RAYAN IS OUT & ON THE WAY TO THE HOSPITAL https://t.co/TwdqF8Za9w

Das ist passiert

Rayan war am Dienstagnachmittag in den ungesicherten Brunnen in der Nähe seines Zuhauses gefallen. Die Familie wurde durch sein Wimmern auf ihn aufmerksam. Über ein Telefon, das sie an einem Seil zu dem Fünfjährigen hinunterließen, konnten sie kommunizieren.

Ein Blick auf den Brunnen, in den ein Fünfjähriger gefallen ist.
Ein kleines, unscheinbares Loch im Boden. Aber 32 Meter tief.

Rettungsversuch über horizontalen Tunnel

Der Brunnen ist allerdings mit nicht einmal 45 Zentimetern Durchmesser so eng, dass Rayan nicht einfach nach oben geholt werden konnte. Rettungskräfte haben deshalb parallel zum Schacht Erde weggebaggert. Über einen horizontalen Verbindungstunnel wollten sie zu ihm vordringen. Der staatlichen marokkanischen Nachrichtenagentur MAP zufolge bauten sie Betonrohre in den Tunnel, um die Erde drumherum zu stabilisieren.

Im Vordergrund der Brunnen, im Hintergrund die riesige Grube, die weggebaggert wurde.
Im Vordergrund: der schmale Brunnen, in den Rayan stürzte. Im Hintergrund: die riesige Grube, die Helfer für seine Rettung ausgehoben haben.

Der Junge wurde über Schläuche mit Wasser und Sauerstoff versorgt. Über eine Kamera wurde sein Gesundheitszustand gecheckt. Ein Rettungshubschrauber und Notärzte standen schon bereit.

Mitarbeiter des Zivilschutzes graben nachts an einem Loch.
Die Rettungskräfte buddeln unermüdlich – auch nachts bei eisiger Kälte.

Große Anteilnahme für den Fünfjährigen

Das Schicksal des Jungen bewegte viele Leute weltweit, wie ein Blick in die sozialen Medien zeigt. Vor Ort, etwa 150 Kilometer nördlich der Stadt Fes, versammelten sich Tausende Schaulustige – trotz klirrender Kälte. Allerdings stellten die vielen Menschen eine Gefahr für die Rettungsaktion und die daran beteiligten Helfer dar, hieß es von den örtlichen Behörden. Die Polizei hatte deshalb Barrieren aufgestellt, um die Menge vom Brunnen fernzuhalten.

Anwohner stehen auf Baggern und drumherum.
Viele Schaulustige und Anwohner sind gekommen, um die Rettungsaktion mitzuerleben.

Kind in Brunnen: kein Einzelfall

2019 gab es einen ähnlichen Vorfall in Spanien. Dort war der zweijährige Julen 100 Meter tief in ein Bohrloch von nur 25 Zentimetern Durchmesser gefallen. Er konnte nach 13 Tagen nur noch leblos geborgen werden. Vor knapp einem Jahr starb ein zehn Jahre alter Junge in Syrien nach einem Sturz in einen rund 20 Meter tiefen Brunnen.

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