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Christian Kreutzer
Christian Kreutzer
Johannes Seiler
Johannes Seiler

Auf dem Hang oberhalb von Brienz sind wieder riesige Schuttmassen in Bewegung geraten. Das Dorf wurde für unbestimmte Zeit evakuiert.

Das Schweizer Bergdorf Brienz ist erneut von einem riesigen Erdrutsch bedroht und wurde jetzt deswegen evakuiert: Seit Sonntagmittag sind die rund 90 Bewohner des winzigen Dorfes aus ihren Häuser raus und dürfen den Ort nicht mehr betreten. Sie hatten mehrere Tage Zeit, um zu sich auf die Evakuierung vorzubereiten und zu packen.

1,2 Millionen Kubikmeter Felsschutt könnte mit 80 km/h auf Brienz niedergehen

Bis zu 1,2 Millionen Kubikmeter Felsschutt könnten sich talwärts bewegen und die Siedlung erreichen, befürchtet die Verwaltung der Ortschaft im östlichen Kanton Graubünden.

Derzeit bewege sich das Geröll mit rund 25 Zentimetern pro Tag. Niederschläge oder Felsstürze im Bereich der Schutthalde könnten die Geschwindigkeit auf 80 Kilometer pro Stunde oder mehr erhöhen, berichtete der Geologe Stefan Schneider den Einwohnern bei einer Informationsveranstaltung.

Hier werden bereits Bereiche um Brienz abgesperrt:

Zivilschützer sperren die Gefahrenzone rund um Brienz mit Flatterbändern und Pfosten ab.
Zivilschützer sperren die Gefahrenzone rund um Brienz ab.

SWR3 Korrespondentin Kathrin Hondl erklärt den Unterschied zwischen diesem und letztem Jahr:

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Nachrichten „Dieses Mal würde das Dorf nicht verschont werden.“

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Kahtrin Hondl erklärt, was bei der Bedrohung von 2024 anders ist. Die Lage ist verzwickt.

Wie lange müssen die Brienzer Häuser diesmal leer bleiben?

Wenn der eigentlich unwahrscheinliche Schuttstrom aber plötzlich eintrete, sei es kaum mehr möglich, die Menschen rechtzeitig zu warnen, so der Geologe weiter. Er würde das Dorf dieses Mal wohl auch wirklich treffen und nicht nur knapp daneben niedergehen.

Im schlimmsten Fall dürfen die Leute jetzt mehrere Monate lang nicht mehr zurückkehren. Eine genaue Vorhersage ist jedoch schwierig, da viele unvorhersehbare Faktoren den Schuttberg beeinflussen: Regenfälle, Schneeschmelze und mögliche weitere Felstürze. Vergangenes Jahr durften die Bewohner ihre Häuser mehrere Wochen nicht mehr betreten.

Gibt es eine Umsiedlung von Brienz?

Es gibt sogar Überlegungen die Bewohner des Dorfes dauerhaft umzusiedeln – dann würde Brienz zum Geisterdorf werden. Die Behörden arbeiten an einem Szenario für eine Umsiedlung, sollte das Risiko dauerhaft zu hoch bleiben, schreibt die Neue Zürcher Zeitung. Potenziell betroffen seien 13 Einfamilienhäuser und 37 Wohnungen, die neu aufgebaut werden müssten.

Laut Daniel Albertin, dem Gemeindepräsidenten, würde es dann eine „Zerstückelung geben, was natürlich auch soziokulturell sehr einschneidend wäre.

Diese Aufnahmen von 2019 zeigen, dass der Berg schon seit Jahren in Bewegung ist:

#Brienz in #Graubünden rutscht mit einem Meter pro Jahr ins Tal. Bedroht ist das Dorf auch durch einen Bergrutsch. Als ich dort war lösten sich wieder Felsbrocken. Eine Brienzerin beruhigte: Es sind nur kleine Brocken. Meine Reportage heute in den ARD Radios + bei @tagesschau pic.twitter.com/XVP3kYKNeu

2023 kam Brienz durch Zufall ohne größeren Schaden davon

Das Dorf war bereits im Mai 2023 in Erwartung eines Rutsches vorsichtshalber geräumt worden. Im Juni 2023 donnerte dann tatsächlich ein gewaltiger Schuttstrom den Berg hinunter und verfehlte beispielsweise das alte Schulhaus nur um wenige Meter.

Geröll und Schutt verschütteten Wiesen und eine Straße teils meterhoch. Brienz liegt in der Nähe von Davos auf einer Höhe von rund 1.150 Metern.

Erneut muss das Bergdorf Brienz geräumt werden. Regen könnte das Geröll schnell ins Rutschen bringen. Eine einfache Lösung, um die Gefahr zu bannen, gibt es laut einem Geologen nicht.https://t.co/MyQPdhdaBU

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