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AUTOR/IN
Sabine Schütze
Svenja Maria Hirt
Svenja Maria Hirt (Foto: SWR3)

11 Millionen Hunde in Deutschland hinterlassen etwa zwei Mal am Tag einen Haufen. Täglich werden dafür fast 20 Millionen Hundekottüten gebraucht. Die sind aus Plastik und damit nicht gerade ökologisch.

Selbst Bio-Plastiktüten sind nicht besser als die üblichen Tüten aus Polyethylen. Die meisten Hersteller dieser Bio-Tüten werben damit, dass ihre Produkte kompostierbar sind – EU-Normen bestätigen das. Trotzdem werden diese Beutel in den Kompostwerken genau wie herkömmliches Plastik aussortiert, weil die Anlagen den Unterschied nicht erkennen können und weil die Beutel viel zu lange brauchen, um zu verrotten.

Hundekot soll in den Restmüll

Dazu kommt noch, dass Hundehaufen sowieso nicht in den Biomüll sollen, sondern immer in den Restmüll. Denn Hundekot kann krankmachende Keime enthalten und wird deshalb besser verbrannt.

Nachhaltig: Tüte aus recyceltem Kunststoff oder Pappe

Es gibt auch Hundekotbeutel, die aus recyceltem Kunststoff bestehen. Für die werden kaum neue Ressourcen verbraucht und weniger Energie für die Herstellung benötigt, so dass man damit bis zu 70 Prozent CO2 sparen kann. Also, wenn schon Plastik, dann aus recyceltem Kunststoff.

Oder aber Kotbeutel aus recycelter Pappe. Das sind dann keine weichen Tüten, sondern fester Karton. Der wird zu einer Art Schaufel aufgeklappt, so dass man damit den Haufen aufnimmt, dann wieder zuklappt und den Karton im Restmüll entsorgen kann. Diese Variante punktet mit der besten Ökobilanz, weil keine endlichen Ressourcen verbraucht werden. Für das gute Umweltgewissen müssen Hundebesitzer allerdings knapp 50 Cent pro Tüte hinlegen. 

Nicht so nachhaltig: Bio-Plastik

Bio-Plastik bedeutet nicht nur, dass das Plastik kompostierbar ist. Es kann auch bedeuten, dass die Beutel zu einem Teil oder vollständig aus nachwachsenden Rohstoffen sind und nicht aus Erdöl. Trotzdem sind sie herkömmliches Plastik, das mehrere hundert Jahre braucht, um zu verrotten.

Wichtig: Hundekot immer mitnehmen oder entsorgen!

Allgemein gilt, Hundekot sollte nicht nur in Städten und auf Gehwegen entfernt werden. Vor allem auf Wiesen, die vermeintlich als perfektes Hundeklo daher kommen, sollte kein Kot liegen bleiben. Denn der Hundekot enthält Keime, die für Nutztiere wie Kühe gefährlich werden können.

Infizierte Hunde können, wie das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit mitteilt, mit dem Kot die Eier des Parasiten Neospora caninum bis zu drei Wochen abgeben und somit Rinder, Schafe, Ziegen etc. anstecken. Auch andere Erreger, wie zum Beispiel Salmonellen können im Hundekot enthalten sein. Wird ein ungeborenes Kalb angesteckt, kann es zu einer Fehlgeburt kommen, erklärt Ute Mackenstedt, Parasitologin an der Universität Hohenheim, im SWR-Interview.

Kühe fressen auf einer Wiese zwar keine Hundehaufen, wenn diese aber beim Mähen ins Gras oder Heu kommen, verunreinigen sie das Futter. Gülle, also Urin und Kot von Nutztieren, enthält keine schädlichen Stoffe für Nutztiere.

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Svenja Maria Hirt (Foto: SWR3)

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