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Michael Haas
Michael Haas (Foto: SWR3)

Am Elbufer liegt ein toter junger Mann. Die Polizei vermutet, dass er erstochen wurde. Jedenfalls hat er eine entsprechende Wunde. Und die Polizei vermutet auch, dass er was mit der Galopprennbahn zu tun hat, die ganz in der Nähe liegt.

Der tote Milan hatte noch mit seiner Ex-Frau telefoniert. Es werde jetzt alles besser, er habe einen todsicheren Tipp bekommen. Allerdings war der Tipp mehr tot als sicher, denn Milan hat kurze Zeit später ein Messer im Oberkörper. Seine Ex hatte sowieso nicht an den versprochenen Geldregen geglaubt. Schon zu oft hatte ihr der spiel- und wettsüchtige Milan das Blaue vom Himmel versprochen, und dann nichts aber auch gar nichts gehalten. Auch deshalb hatte sie sich von ihm getrennt.

LKA und Polizei Magdeburg ermitteln

Die Spielsucht hat auch Kommissarin Brasch im Visier und vermutet hier ein Motiv für die Tat. Doch dann kreuzt, wie in so vielen Krimis, das Landeskriminalamt mit einer eigenen Ermittlung auf. Es ginge um mehr, um illegale Sportwetten im großen Stil, um Bestechung, Nötigung, gar um mafiöse Strukturen. Und – Überraschung – dieser Milan sei der Verbindungsmann des LKA in dieses Milieu gewesen. Das behauptet zumindest die (wie so oft) unsympathische LKA-Abteilungsleiterin.

Ihr sind gemeinsame Ermittlungen mit lokalen Behörden gar nicht recht, und doch macht sich einer ihrer LKA-Ermittler an Kommissarin Brasch heran. Ob persönlich oder auch um zusammenzuarbeiten, beides möglich. Nur, mit Brasch zusammenarbeiten, das ist eigentlich so schon unmöglich, eigensinnig und egoman wie sie ist. Und als LKA-Typ geht da schon dreimal nix.

Ein sich dahinschleppender Polizeiruf

Immerhin dämmert Brasch mal kurz die Erkenntnis, dass alle bisherigen Ermittlerkollegen möglicherweise auch wegen ihr den Job gewechselt haben. Das ist aber nur ein kurzer Moment der Selbsterkenntnis in einem sich ansonsten dahinschleppenden Polizeiruf, der als Krimi nicht so recht vom Fleck kommen will. Uns Zuschauern werden im Verlauf leider so wenige mögliche Verdächtige präsentiert, dass Mitraten einfach nicht möglich ist. Stattdessen gibt's Milieu-Studie à la Magdeburg von unten.

Ein Krimi zum Zuschauen, weniger zum Mitraten

Der Polizeiruf kommt also etwas karg daher. Wenig Spannung, obwohl die Story an sich recht ansehnlich ist. Minuspunkte gebe ich für die ewig gleich arroganten LKA-Beamten. Das ist nicht mehr originell! Pluspunkte gibt’s dagegen für Schauspieler Michael Maertens. Einfach oscarreif, wie er sich als LKA-Ermittler um die einsame und schwierige Kommissarin bemüht. Macht zusammen immerhin drei von fünf Elchen.

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