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Von Autor/in Bertram Quadt, SWR3

Letzte Tatorte sind immer was Besonderes. Die Luzerner Ermittler Reto Flückiger und Liz Ritschard haben ihre Abschiedsvorstellung gegeben, ab nächstem Jahr ermitteln dann zwei Schweizer Kommissarinnen in Zürich. Die Luzerner Tatorte haben oft an hölzernen Plots und an schwachen Dialogen gekrankt – auch die letzte Folge hat da nichts rausgerissen.

Tote und Terrorismus zum Auftakt

Es geht um Klüngeleien in der Schweiz, das ist schon mal vielversprechend. Flückiger ist von seiner Freundin auf eine stinkfeine Party verschleppt worden, die ihm so gar nicht passt: veranstaltet vom Regierungsrat Planker auf einem Nobelschiff am Vierwaldstätter See. Auf dieser Party beginnt der Kantonalpolitiker Ineicher rumzustänkern und wird von Plankers Sohn – eine Marionette der Schweizer Rüstungsindustrie – brachial des Raums verwiesen.

Toter Kapitän und eine Wasserleiche

Dann gibt es einen Anschlag, der Kapitän des Schiffs stirbt an Herzversagen und der unbequeme Kantonalrat endet als Wasserleiche. Prompt kommt ein windiger Journalist daher und wittert in all dem Terrorismus. In diesen Cocktail mischen wir dann noch eine weitere Journalistin, die mal mit Ineicher zusammen war und jetzt mit Plank Junior gelegentlich in die Kiste steigt, Flückigers Vorgesetzten Mattmann, der irgendwie in diesem Klüngel aus Rüstung und Politik mit drinzustecken scheint und deswegen immer wieder mal mauert und eine dauerverschnupfte Liz Ritschard.

Versteckte Hinweise mit dem Holzhammer 

Ja, man hätte was draus machen können, selbst bei den wieder mal hanebüchenen Dialogen, die der Synchronisation Schwyzerdütsch-Deutsch geschuldet sind. Aber wenn man Figuren so überzeichnet, dass ein vergleichbarer Holzschnitt mit einer stumpfen Kettensäge hätte gemacht werden müssen, dann hilft auch der verworrendste Plot nicht mehr. Bitte: Es ist ein Abschiedstatort. Müssen dann Scheunentorhinweise sein wie der, wo der windige Journalist dem Kommissar Flückiger ins Gesicht sagt: „Deine Zeit ist vorbei!“?

Schwaches Ende zum Abschied 

Echtes Leben kommt erst nach einer guten Stunde in den Film und auch das nur in Spuren. Man hofft auf ein tolles Ende und selbst das wird glorios vergeigt: Statt einem fulminanten Abgang, den man Flückiger gegönnt hätte, gibt es ein grauenhaft gewolltes Ende à la Billy Wilders „Some like it hot – Manche mögen's heiß“. Das ist nicht hot, das ist so „no hot“, dass man sich eine Daunenjacke anziehen möchte. Ganz ehrlich: einen Elch für diesen Abschied und selbst für den gibt es keinen echten Grund. Schade. Sehr schade.

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