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Autor/in
Brigitte Egelhaaf
Brigitte Egelhaaf
SWR3

Kein Messer, keine Pistole, kein Gift. Ein Auto wird benutzt, um Menschen zu töten. Ein Auto, umgebaut zu einer schrecklichen Waffe.  Mal lautlos, mal röhrend, aber immer tödlich. Die Kommissare Inga Lürsen und Nils Stedefreund suchen einen Psychopathen.

Die Kiefermuskulatur spannt sich an, die Schultern werden nach oben gezogen, der Kopf geht so ein bisschen in Deckung und man guckt so schräg von unten auf den Fernsehbildschirm. Der Kopf sagt, nicht hinschauen, die Augen tun es trotzdem. Dazu noch dieses Geräusch eines aufheulenden Motors. Lautes Atmen.

„Ich will gar nicht hingucken“

Das ist der Moment in dem sie ahnen, gleich passiert etwas ganz Schreckliches. Und in diesem Tatort ist das dann auch so. Und zwar immer.

Und wenn sie dann meinen, es geht nicht schlimmer und laute, fröhliche Countrymusik sie bedödelt, dann geht es doch noch schlimmer.

Szenenbilder Tatort Nachtsicht
Mit einem unbekannten Fahrzeug werden in Bremen nachts Menschen überfahren. Bild in Detailansicht öffnen
Szenenbilder Tatort Nachtsicht
Hauptkommissar Stedefreund ahnt, dass sie es mit einem Serienmörder zu tun haben. Bild in Detailansicht öffnen
Szenenbilder Tatort Nachtsicht
Spuren am Tatort deuten darauf hin, dass das Opfer gezielt mit einem Auto überfahren worden ist. Bild in Detailansicht öffnen
Szenenbilder Tatort Nachtsicht
Auch Linda Selb vom BKA unterstützt das Team bei seinen Ermittlungen. Bild in Detailansicht öffnen
Szenenbilder Tatort Nachtsicht
Zwischen ihr und Hauptkommissar Stedefreund knistert es. Bild in Detailansicht öffnen
Szenenbilder Tatort Nachtsicht
Bei der Untersuchung des Tatfahrzeugs stellt sich heraus, dass ein Profi am Werk gewesen sein muss. Bild in Detailansicht öffnen
Szenenbilder Tatort Nachtsicht
Bald gerät Kristian Friedland, ein ehemaliger Drogenabhängiger, ins Fadenkreuz der Ermittlungen. Bild in Detailansicht öffnen
Szenenbilder Tatort Nachtsicht
Dessen Vater verhindert jedoch eine Befragung durch die Kommissare. Bild in Detailansicht öffnen
Szenenbilder Tatort Nachtsicht
Hauptkommissarin Inga Lürsen ist sich sicher, dass ihr die Mutter des Verdächtigen wichtige Infos verschweigt. Bild in Detailansicht öffnen
Szenenbilder Tatort Nachtsicht
Leonie Friedland ist von der Unschuld ihres Sohnes überzeugt. Bild in Detailansicht öffnen
Szenenbilder Tatort Nachtsicht
Hauptkommissar Stedefreund ist auf die Mithilfe der Freundin des Verdächtigen angewiesen. Bild in Detailansicht öffnen
Szenenbilder Tatort Nachtsicht
Aber auch die ist sich sicher: Kristian war es nicht. Bild in Detailansicht öffnen
Szenenbilder Tatort Nachtsicht
Für Kristians Vater Jost wird der Arbeitsalltag zunehmend schwieriger. Bild in Detailansicht öffnen
Szenenbilder Tatort Nachtsicht
Kristian und seine Freundin Tajana sind überrascht: Seine Eltern wollen nach Kanada auswandern. Was steckt hinter dieser Entscheidung? Bild in Detailansicht öffnen
Szenenbilder Tatort Nachtsicht
Endlich kommen die Kommissare in ihren Ermittlungen weiter. Sie erwirken einen Durchsuchungsbeschluss für das Haus der Friedlands. Bild in Detailansicht öffnen
Szenenbilder Tatort Nachtsicht
Dort stößt Hauptkommissar Stedefreund auf Überraschungen. Bild in Detailansicht öffnen
Szenenbilder Tatort Nachtsicht
Inga Lürsen ist sich sicher, dass Kristian Friedland der Täter ist. Doch die Indizien reichen nicht aus. Bild in Detailansicht öffnen
Szenenbilder Tatort Nachtsicht
Wer ist der Mann unter der Maske? Bild in Detailansicht öffnen

Mit dem Auto auf Menschenjagd

Dieser Tatort ist krass, er ist brutal und manche Bilder sind wirklich schwer zu ertragen in ihrer Deutlichkeit. Wer schon bei Wallander-Verfilmungen Alpträume bekommt, sollte sich die ersten 35 Minuten lieber nacherzählen lassen und dann erst einsteigen. Zu diesem Zeitpunkt ist dann auch schon klar, wer dieser Psychopath ist, der mit einem zur Waffe umgebauten Auto Menschen jagt. Deswegen kann ich das jetzt auch erzählen. Warum er nicht festgenommen wird? Es fehlen Beweise und die Familie des Verdächtigen hat das Verdrängen von Dingen, die nicht sein dürfen, schon nahezu perfektioniert. „Unser Sohn ein Mörder? Na, das wüsste ich aber“, sagt die Mutter. „Ich habe ihn neun Monate in mir getragen, ich habe ihn gefüttert. Sein erstes Wort, das hat er von mir. Ich war da, wenn er krank war, wenn er seine Alpträume hatte.“

Für Stedefreund und Lürsen – eine Mutter, die sich selbst belügt. „Ich kenne die Art, wegzuschauen“, meint Lürsen, „das machen Eltern. Sie gehen sonst vor die Hunde.“

Brutal, aber sehenswert

Darüber, ob es diese wirklich krassen Bilder im ersten Drittel des Tatorts braucht, kann man sicher streiten. Für mich persönlich machen auch diese Bilder einen wirklich herausragenden Tatort aus. Eine packende Geschichte über das Verdrängen als Weg in die Katastrophe. Eine Besetzung der Hauptfiguren, die nicht besser sein könnte und ein Soundtrack, der Spannung und Tragik noch verstärkt. Ich gebe dem Tatort Nachtsicht vier Elche mit der Tendenz zu fünf.

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Brigitte Egelhaaf
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